Automobile Kurznachrichten 12/2021 – kleingehackt und mundgerecht

Kein Stern auf der Haube Mercedes-Benz C-Klasse BR206

Gut, in den letzten Jahren waren die Versionen der C- und E-Klasse nicht unbedingt die sportlichen Versionen, bei denen man noch einen Stern auf dem Kühlergrill angeboten bekam. Aber damit ist nun Schluss: die C-Klasse der Baureihe 206 bekommt man nicht mehr mit dem jahrzehntelang üblichen Kühlergrill-mit-Stern-obendrauf-Design.
Einzig in China und dort auch nur für die in China und für China produzierte Langversion der C-Klasse gibt es das klassische „Mercedes-Gesicht“ noch.

Offenbar kam man während der Entwicklung der neuen C-Klasse darauf, dass das klassische „Gesicht“ kaum noch bestellt wird (welch Wunder, die „Classic-Line“ war jetzt auch keine Ausstattungsvariante die man unbedingt haben muss) – daher wurde es aus dem Programm genommen.

Wir hatten 2018 mal die Umfrage, wohin der Stern gehört. 64% meinten, dass bei Limousinen und Kombis der Stern stehend auf dem Kühler sein sollte und nur bei den Sportwagen im Grill integriert.
Allerdings kenne ich („fast“-falls ich jemanden vergessen habe) niemanden, der deshalb eine „Classic-Line“ Variante fährt…

Also, die geringe Nachfrage muss jetzt nicht unbedingt daran liegen, dass die Kunden das nicht wollen… denn die Kunden wurden zu keiner Zeit befragt, wie sie es gerne hätten, man interpretiert nur ihr Kaufverhalten…

Nur noch in China und dort als Langversion: der Stern auf der Haube bei einer C-Klasse der Baureihe 206 (Bild: Daimler AG)

IAA-Mobility – das neue Format der Automesse am neuen Standort München

Die Messe soll vom 7. bis 12. September diesen Jahres erstmals in München stattfinden und soll das Thema „klimaneutrale Mobilität der Zukunft“ mit im Programm haben.

Nun hat sich ein Bündnis aus verschiedenen Umwelt- und Fahrradverbänden sowie Attac gebildet, das zu Protesten während der Messe aufruft.
Das Bündnis fordert unter #aussteigen eine „echte Mobilitätswende“ und wirft der Industrie vor, nur „grüne Täuschungsmanöver“ vorzunehmen.

Das Bündnis fordert
• Die faire Verteilung des Verkehrsraums mit Vorrang ÖPNV, Fußgänger und Radfahrer
• Bezahlbarer ÖPNV für alle und immer
• Halbierung des Autoverkehrs
• Sofortiger Ausstieg aus dem Verbrennungsmotoren (auch keine Hybride)
• Kein Neubau von Bundesstraßen und Autobahnen
• Höchstgeschwindigkeit 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und innerorts 30 km/h

Menschen mit einem benzinangetriebenen 2-Sitzer, die zum Spaß durch die Gegend fahren, sind diesem Bündnis sicherlich auch ein Dorn im Auge…

Tesla und der Bilanz-Gewinn: mit Autos verdient man dort auf jeden Fall kein Geld…

Viel beachtet war, dass Tesla im vergangenen Geschäftsjahr (2020) erstmals einen Gewinn ausgewiesen hat. Auch die Absatzzahlen steigen (das 2. Quartal 2021 war offenbar wieder ein Zulassungsrekord) – doch nach wie vor verdient Tesla mit dem Verkauf von Autos kein Geld – im Gegenteil!


Hierzulande leben viele Menschen gut davon, dass die klassische Autoindustrie viele Gewinne aus ihrem Geschäft – Autos zu verkaufen – macht.
Trotzdem steht diese Industrie aus ideologischen Gründen immer wieder am Pranger – als Gegenbeispiel wird hier gerne Tesla aufgeführt. Aber als Geschäftsmodell für eine ganze Industrie taugt Tesla nicht.
Denn die CO2-Zertifikate, die Tesla an andere Hersteller verkauft, brachten 1,6 Mrd. Dollar in die Kasse (Bilanzgewinn: 721 Mio. Dollar).

Durch das so genannte „Pooling“ kaufen andere Hersteller CO2-Zertifikate bei Tesla, die ja (mit allen Rechenfehlern) 0g CO2 ausstoßen. Nachdem FiatChrysler nun keine Zertifikate mehr kauft, darf man auf die Bilanz 2021 gespannt sein, denn offenbar kauft nur noch Honda bei Tesla diese Zertifikate.

VW trennt sich von Bugatti

Nachdem der Konzern voll auf die E-Mobilität zusteuert passen „PS-Monster“ mit über 1.000 PS offenbar nicht mehr ins Portfolio der Wolfsburger. Die Marke Bugatti wird an den kroatischen Hersteller Rimac verkauft, an dem die VW-Tochter Porsche mit 24% beteiligt ist.

Und offenbar hält man weiterhin – ebenfalls über Porsche – 45% an den Bugatti-Anteilen.
VW verabschiedet sich damit von einem Stück Piëch-Erbe, wohl auch, weil die Rendite-Ziele bei Bugatti nie erreicht wurden.

Gut, auch die weiter aufgeführten Gründe, etwa dass eine Marke, von der 77 Fahrzeuge im Jahr verkauft werden, eigentlich in einem Konzern, der Millionen Autos verkaufen will, nichts verloren hat, sind eigentlich schon immer bekannt.

In den 90er Jahren gab es in Interview mit Ferdinand Piëch, in dem er damals zu Opel befragt wurde. Er sagte damals: „Was interessiert mit Opel, unser Wettbewerber heißt Toyota“ – der damals weltweit an Stückzahlen gemessen größte Autobauer.
Daher hatte mich schon immer gewundert, was VW mit Bugatti anfangen möchte…

Runderneuerte Reifen: gibt’s wieder….

ATU bringt unter der Marke „Black Star“ runderneuerte Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen auf den Markt.
Früher waren Runderneuerte Räder nichts Besonderes – aber nachdem die Importe von Reifen aus Fernost immer günstiger wurden, lohnte sich das Geschäft nicht mehr.
Inzwischen gibt es wegen Müllvermeidung offenbar wieder Nachfrage nach solchen Pneus, die man nun bedienen möchte…

Die Reifen bestehen zu 80% aus recyceltem Material und werden in Frankreich produziert.

Lewis Hamilton bleibt noch zwei Jahre beim Stern

Lewis Hamilton und Mercedes-Benz haben eine lange und erfolgreiche Zeit hinter sich. Hamilton erreichte alle seine WM-Titel mit einem Mercedes-Motor (McLaren und Werksteam), seit 2013 ist er teil der Mercedes-Werksmannschaft.

Da 2022 große Veränderungen im Reglement der Formel 1 anstehen, möchte man sich die Erfahrung und den Ehrgeiz des langjährigen Stern-Piloten offenbar weiter sichern und unterschrieb nun einen neuen 2-Jahresvertrag.