10. MBSLK-Event, 20 Jahre MBSLK in Rheinsberg (Brandenburg)
Im Forum hatte ich es schon geschrieben, die Vorgeschichte für dieses Event ist etwas länger. Denn bereits nach dem Event 2011 in Bad Boll hatten Matthias, Bine, Tine und ich überlegt, was wir denn 2019 zum 20. Geburtstag von MBSLK so machen könnten.
Die Idee, das Event auf Rügen stattfinden zu lassen war schnell geboren – aber organisatorisch unmöglich. So ging es von Rügen immer südlicher bis Matthias das „Maritim Hafenhotel“ in Rheinsberg entdeckt hat – und man dort sogar Lust hatte, eine Meute von SLK-Fahrern einige Tage zu Gast zu haben.
Ja, das ist nicht selbstverständlich, wie wir lernen mussten, aber nicht jedes Hotel in Richtung Ostseeküste scheint auf Umsatz angewiesen zu sein – schließlich ist es doch eigentlich ein namhafter Betrag, den wir in Summe dort lassen. Sei’s drum, in Rheinsberg freute man sich auf uns und so gingen die Planungen ihren Weg.
Natürlich hatten wir von Anfang an im Fokus, dass es für viele eine weite Anreise sein wird – daher entstand die Idee, sich irgendwo ziemlich zentral in Deutschland zu treffen und dann eben über mehrere Tage verteilt, zum Event anzureisen.
Außerdem sollte man sich auf dieser „Anreise (BringMiHi)-Tour“ jeden Tag „einklinken“ können, um möglichst alle zeitlichen und örtlichen Präferenzen zu bedienen.
Und so wurde aus dem MBSLK-Event 2019 eine ganze „Feier-Woche“, die viel Spaß bereitet hat.
Danke auch hier noch einmal an Bine (BBF) und Matthias (madmax) für ihr Engagement im Vorfeld der Veranstaltung.
Genug „organisatorisches Vorgeplänkel“, was wir erlebt haben, möchte ich heute erzählen….
BringMiHi @ 10. MBSLK Event, 20 Jahre MBSLK
Am Samstag ging es also los nach Wettenberg. Nicht wegen der schönen Oldtimer-Veranstaltung, die es hier auch gibt, sondern wegen der recht zentralen Lage mit guter Autobahnanbindung, weiter auf dem Weg nach Rheinsberg konnte man ja auf den Zug „aufspringen“.
Am Nachmittag fanden sich die Teilnehmer ein, ein paar Getränke, die live-Vorstellung der Entlassung eines Kellners und ein China-Buffet im fußläufigen Restaurant sorgten für einen launigen Auftakt – die Gruppe „passte“ einfach und so konnten wir uns auf die kommenden Tage freuen.
Der Sonntag startete dann mit dem „Worst-Case“ für eine SLK-Ausfahrt: Regen! Und noch besser: mein Dach klemmte, beim Verschießen und sollte bis Donnerstag immer wieder „zicken“. Super, genau das braucht man…
Egal – pünktlich kamen wir an unserem ersten Reiseziel an, dem „Point Alpha“. Für mich war das eine schöne Einstimmung in die Woche, denn hier konnte man durch einen Zeitzeugen erleben, dass es keinesfalls „selbstverständlich“ ist, dass wir heute einfach nach Rheinsberg fahren können. Dieser Punkt war der westlichste Ort des Warschauer Paktes, hier standen sich DDR-Wachtürme und eine US-Kaserne direkt gegenüber. Und wenn man sich die militärischen Planspiele vor 1989 anschaut, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass es in dieser Ecke „knallt“ sehr hoch gewesen: Fulda-Gap wurde das genannt, denn vom Point Alpha zum Flughafen nach Frankfurt / Main sind es gerade mal 150 KM.
Dort, wo wir langgefahren sind, wäre das „Aufmarschgebiet“ gewesen – schön, dass wir es heute einfach genießen können!
Nach vielen Eindrücken über die ehemalige Grenze, die Grenzsicherung, das Leben in diesem Gebiet ging es dann nach Eisenach in unser Hotel – mit direktem Blick auf die Wartburg, die wir leider nicht besuchen konnten – aber wenigstens anschauen….
Am Montag, 17. Juni, dem ehemaligen „Tag der Deutschen Einheit“, ging es weiter über den Südharz, den „Fuß des Kyffhäusers“ in den SalzLandKreis.
Es ist schon etwas Besonderes, wenn man mit einer „Horde“ SLK durch ein Gebiet fährt, bei dem die Autos „SLK“ als Nummernschild haben. Natürlich haben wir dort auch das „SLK-Museum“ besucht, in dem wir von Kerstin mit Kaffee und Kuchen verköstigt und anschließend von Ingo gezeigt bekamen, was es in der DDR und in den Jahren nach der Wende so alles an Produkten aus dem Osten der Republik gab. Eine tolle Sammlung wurde hier im Fahrzeugmuseum Staßfurt (Internet: www:slk-museum.de) zusammengetragen aber sehr schön war eben, dass diese Exponate durch die Betreiber „zum Leben“ erweckt wurden.
Vom Museum aus ging es dann noch nach Magdeburg, wo wir die Nacht verbrachten.
Der Dienstag hatte nun keine musealen Höhepunkte zu bieten, jedoch war die Strecke der Elbe entlang und um die Elbe herum sehr interessant. Nein, hier sind nicht alle Straßen neu, definitiv nicht!
Dennoch gibt es hier bezaubernde Orte mit 5-reihiger Allee durch den Ort durch – irgendwie denkt man, jetzt kommt noch jemand und möchte Eintritt…
Natürlich ist mir bewusst, dass diese Gegenden an Überalterung leiden und man sich schon fragt, ob man hier zeitgemäß leben kann, aber schön ist es anzuschauen. Und nostalgisch wurde es auch so manchem Teilnehmer zu mute, denn Fontanes „Herr Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ fiel einigen wieder ein. Gut, jetzt nicht das ganze Gedicht, aber wenigstens der Titel…
Das fahrerische „Highlight“ folgte dann nach dem Mittagessen. Obwohl wir die Strecke im Oktober abgefahren waren, fand das Navi einen Weg, der noch ein paar Meter kürzer war. Und zwar genau so viel, dass es in den Gesamtkilometern keine Abweichung gab… dafür waren das wohl die längsten 7 KM, die ich als Kolonnenführer erlebt habe. Kein Asphalt, Keine Pflastersteine, Kein Schotter – dafür Wurzeln, tiefe Löcher… ja, der SLK kann auch SUV! Vielleicht sollte man unter diesem Aspekt das Einstellen unserer Baureihe nochmal überdenken… Und: diese Straße war nicht als „unbefestigte Straße“ hinterlegt, auch das Comand meinte, wir sind auf dem richtigen Weg…
Am Ende sind wir alle gut in Rheinsberg angekommen
10. MBSLK Event in Rheinsberg
Für das Eintreffen der meisten Teilnehmer am Mittwoch hatten wir uns in der tollen Hafen-Atmosphäre eine spezielle „SLK-Begrüßung“ überlegt. Und auch wenn die Fahrt für so manchen User anstrengend war – hier war es wieder, das Event-Gefühl: „Freunde treffen“.
Den Donnerstag hatten sich schon einige Teilnehmer herbeigewünscht. Vorbei durch unendliche, alte, Alleen zwischen Seen und Wäldern haben wir die Uckermark erkundet und uns langsam in Richtung „Driving Center“ vorgearbeitet.
Hier, am ehemalig größten Militärflughafen Europas (Sowjet-Kaserne), inmitten des ehemaligen Jagdgebietes von Herrmann Göring, unweit des Ferien- und Sterbehauses von Walter Ulbricht liegt der „Ort der Begierde“ also.
Nach ein paar durch unsere Trainer geführten Runden konnte jeder selbst entscheiden, ob er lieber Kaffee und Kuchen frönt oder beim „freien Fahren“ mal schaut, was in seinem SLK steckt. Auf letztere Möglichkeit hatte so mancher gewartet und so war es für alle ein kurzweiliger und unterhaltsamer Aufenthalt an und oder auf der Strecke.
Und ja, wir waren in Waren. An der Müritz. Am Freitag. Gott sei Dank, dann am folgenden Montag verunglückten auf unserer Fahrstrecke die beiden Eurofighter der Bundeswehr… Eine schöne „Schleife“ um die Müritz herum zeigte viele schöne Ecken (mit Windmühle und Zugbrücke für unsere Holländischen Gäste) dieser Gegend, die Stadt waren ist heute wirklich ein schmuckes, schickes Städtchen. Bei der Stadtführung zeigte man uns dann, wie trist dieser schöne Ort im Jahr 1990 ausgesehen hat! Echt krass, der Unterschied… Auch hier wurden wir daran erinnert, dass alles, was wir bei diesem Event erleben durften, nicht selbstverständlich ist: denn einer der Stadtführer war im Oktober 1989 bei den Demos dabei – und als er sagte „ich habe mich morgens von meiner Familie verabschiedet, es wusste ja niemand, was passiert“ war das schon etwas anderes, als wenn man die Zeitzeugen im Fernsehen sieht…
Aber im Jetzt und Heute ist Waren an der Müritz eine sehenswerte Stadt, die ich mir gerne noch einmal in Ruhe anschauen möchte…
Am Abend wurde dann gefeiert. In eigenem Raum mit einer 3-er Band, die den tanzlustigen Teil der SLK-Community bis nach Mitternacht bestens unterhielt.
Auch die „MBSLK-Hymne“ wurde – mit Unterstützung der Band – gesungen … „Du fährst den selben Stern…“ – und war für mich wirklich ein Höhepunkt in dieser Woche. Welche Begeisterung, wie viel Lachen und Freude dabei zu sehen war, war etwas ganz besonderes. Ein wirklich fantastisches Erlebnis…
Einen „Ruhetag“ haben wir für Samstag eingeplant, da es hier in der Gegend viele Dinge zu erkunden gibt. So konnte jeder „auf eigene Faust“ etwas unternehmen. Ob nun die Gedenkstätte Ravensbrück, eine Ausfahrt nach Usedom oder eine gemütliche Fahrt über den See (mit führerscheinfreien Booten) – für jeden war etwas dabei, kleinere Gruppen fanden sich, um das zu tun, worauf man Lust hatte.
Am Ende des Tages konnte man noch einmal den Sonnenuntergang an diesem schönen Ort genießen….
….denn für die Heimfahrt am Sonntag mit Ferienbeginn in Berlin und Brandenburg war die Entspannung eine gute „Nervennahrung“.
Eine Woche mit SLK und MBSLK sind zu Ende… und es hat soooo viel Spaß gemacht!
Von der BringMiHi-Tour gibt es leider nicht viele Bilder, hier ist die Galerie:
BringMiHi @ 10. MBSLK Event, 20 Jahre MBSLK
Vom Event selbst findest Du die Bilder in dieser Galerie, es sind wirklich tolle Aufnahmen dabei, Du solltest Dir die Zeit nehmen, auch die verlinkten Galerien anzuschauen