Automobile Kurznachrichten 28/2015 – kleingehackt und mundgerecht
Niedriglöhne: Daimler verliert gegen SWR – der darf seine Reportage weiterhin senden
Der SWR hatte im Mai 2013 die Reportage „Hungerlohn am Fließband“ gezeigt und dabei einen Fall geschildert, bei dem der Tariflohn durch den Einsatz von Werkverträgen unterschritten wurde. Grundsätzlich hatte Daimler dabei legal gehandelt – und der SWR sich die Informationen durch Täuschung (falsche Identität) beschafft. Demnach müsste eine Veröffentlichung grundsätzlich unterbleiben – allerdings nicht, wenn grob gesagt das öffentliche Interesse an den gesammelten Informationen überwiegt. Und das sahen die Richter im gezeigten Fall so, denn Daimler habe durch „trickreiche“ Zerteilung der Arbeitsabläufe den Einsatz von Werkarbeitern möglich gemacht.
Warum Daimler allerdings öffentlich gegen die Reportage zu Felde zieht, ist mir schleierhaft – denn nach der Ausstrahlung hat Daimler die Praxis bei der Vergabe von Werkverträgen geändert. Und damit das beste Argument geliefert, warum das öffentliche Interesse in diesem Fall überwiegt.
Vor den Erfolgsmeldungen der letzten Monate und Jahre erscheint es mir zudem seltsam, warum man sich mit einem solchen Prozess die Berichterstatter zum Gegner macht. Und es in der Öffentlichkeit so erscheint, als ob man am angeprangerten System festhalten wolle.
Und damit geht es auch hier mit Erfolgsmeldungen weiter, denn
Daimler geht auf die Überholspur – bei den Zulassungszahlen ist Audi in greifbarer Nähe
Nach den Veröffentlichungen der Absatzzahlen des ersten Halbjahres steht Mercedes kräftig auf dem Gas und könnte bereits im Juli am Rivalen Audi vorbeiziehen, wenn sich beide Marken weiter so entwickeln. C- und A-Klasse verkaufen sich in bisher unbekannten Stückzahlen und auch der neue Smart liefert ein deutliches Plus. Man müsste sich heute einmal mehr die Presse-Artikel von vor 5 Jahren durchlesen, in denen Daimler-Chef Zetsche als „Ankündigungsweltmeister“ bezeichnet wurde. Nach solider Vorarbeit scheint Daimler auf einem guten Weg zurück an die Spitze des Premium-Segmentes. Im Jahr 2020 wird man sehen, ob es geklappt hat. Der Spitzenreiter BMW wird jedoch inzwischen sicher bemerkt haben, dass es sich nicht nur um „Ankündigungen“ handelt…
Mädels fahren Corsa – Senioren C-Klasse und Frauen haben mehr Haftpflichtschäden
Ob der Erfolg von Daimler an der zunehmenden Zahl von Senioren liegt, kann ich mir nicht vorstellen. Ab 60 Jahren ist nach einer Veröffentlichung des Vergleichsportals Check24 der Komfort einer C-Klasse sehr beliebt. Bei jungen Damen unter 20 Jahren ist der Opel Corsa der Blockbuster. In allen Altersklassen – mit Ausnahme der Mädels unter 20 – ist der VW Golf das beliebteste Modell. Bei jungen Männern folgt auf Platz 2 der BMW 3er, bei Männern über 70 die C- und dann die E-Klasse.
Klassische Männerfahrzeuge sind den Zahlen nach Porsche, Jaguar und Jeep. MINI dagegen mit einem Anteil von über 50 Prozent weiblicher Fahrzeughalter fest in Frauenhand. Auch Suzuki und Daihatsu werden fast zur Hälfte von Frauen bewegt.
Und ein weiteres Klischee wird belegt: Bei den regulierten Haftpflichtschäden lag bei Frauen rund sechs Prozent höher als bei Männern.
Statistischer Punktekönig:
Ein Mann mit Porsche aus Mecklenburg Vorpommern und einer Fahrleistung > 30 TKM
10,3 Prozent der Porschefahrer haben ein aktives Punktekonto in Flensburg. Auf Platz zwei folgen die Jaguar Besitzer, auf Platz drei folgt das Frauenauto Nr. 1: Der Mini.
Auch nach Bundesländern gibt es eine Auswertung: Die größte Bevölkerungsanteil mit Flensburger Punktekonto lebt in Mecklenburg-Vorpommern (7,1%) im Saarland der kleinste (4,9%).
Von den Fahrern, die unter 3.000 KM im Jahr fahren haben rund vier Prozent Punkte beim KBA, von denen, die über 30.000 KM fahren liegt der Anteil fast dreimal höher (11,7%).
Bei den Geschlechtern ist die Rollenverteilung dagegen vollkommen klar. 7,2 % haben Punkte in Flensburg, dagegen 3,4 % der Frauen.
Alle diese Zahlen gehen aus den Angaben auf Versicherungsverträgen des Vergleichsportals CHECK24 zurück.
Neuzulassungen 2014 nach Farben – 71,5 % aller Mercedes schwarz oder grau (silber)
Bei den gewerblichen wie auch privaten Haltern dominierten 2014 Lacktöne in Schwarz (27,8 %) und Grau (27,2 %). Weiß lag mit stetig steigendem Anteil immer noch im Trend (19,6 %). Danach folgten Blau (8,7 %), Rot (6,0 %) und Braun (5,8 %). Auffällige Farben sind auf unseren Straßen also eher die Ausnahme.
Mehr Mut zu bunten Farben zeigten die Frauen. 10,3 Prozent der weiblichen Halter entschieden sich 2014 für ein rotes Auto, dagegen nur 7,1 Prozent der Männer. Auch die Farben Blau und Weiß hatten bei den weiblichen Haltern höhere Anteile.
Eine besondere Vorliebe für schwarze Fahrzeuge war bei Jeep (45,5 %), Porsche (44,7 %) und Volvo (44,1 %) zu beobachten. Überproportional hohe Anteile an weißen Autos gab es bei Land Rover (28,2 %), Peugeot (27,3 %) und Alfa Romeo (27,2 %).
Bei Mercedes sieht die Verteilung wie folgt aus: Weiß 17,3%, Rot 2,2%, Blau 3,6%, Grau (und Silber) 38,2%, Braun 2,2%, Schwarz 33,3% , der Rest macht 3,2% aus. Die Zahlen stammen aus den Daten des Kraftfahrt Bundesamtes (KBA).
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