Automobile Kurznachrichten 14/2016 – kleingehackt und mundgerecht
Daimler Neungang-Automatikgetriebe aus Rumänien
Die rumänische Daimler-Tochter Star Assembly hat die Produktion des Neungang-Automatikgetriebes 9G-TRONIC aufgenommen. In die Erweiterung der Produktionskapazitäten investiert Daimler in Sebes mehr als 300 Millionen Euro und schafft etwa 1.000 neue Arbeitsplätze.
„Mit der Erweiterung der Getriebefertigung in Sebes können wir die steigende Nachfrage nach Automatikgetrieben noch flexibler und effizienter bedienen. Für unseren globalen Powertrain-Produktionsverbund mit dem Lead-Werk in Untertürkheim ist der Ausbau der Getriebeproduktion in Rumänien eine optimale Ergänzung“, so Markus Schäfer, Bereichsvorstand Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain Management.
Die neu entstandene Produktionsfläche entspricht der Größe von circa zehn Fußballfeldern. Rund 500 Kilometer Kabel und 5.000 Tonnen Metall wurden verbaut.
Aktuell beschäftigt Daimler bei den rumänischen Tochtergesellschaften Star Transmission und Star Assembly an insgesamt zwei Standorten mehr als 1.800 Mitarbeiter. Die 2001 gegründete Star Transmission fertigt am Standort Cugir Zahnräder, Wellen sowie mechanisch bearbeitete Komponenten für Motoren, Getriebe und Lenkungen. Zudem befinden sich hier das Technologiezentrum sowie eine Ausbildungsstätte. Das Schwesterunternehmen Star Assembly wurde 2013 am Standort Sebes gegründet, der Produktionsstart des Fünfgang-Automatikgetriebes erfolgte noch im selben Jahr. Im Jahr 2014 lief das erste Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe vom Band.
Mercedes-Benz fertigt Automatikgetriebe im flexiblen Produktionsverbund mit dem Standort Untertürkheim als Lead-Werk und der Getriebemontage in Rumänien. Die Mitarbeiter der rumänischen Tochtergesellschaft wurden im Rahmen eines mehrmonatigen Qualifizierungsprogramms in der Untertürkheimer Getriebeproduktion intensiv zu allen Montageprozessen geschult.
Insolvenzverfahren bei MV Agusta – stockt AMG die Anteile auf?
Im Oktober 2014 gab AMG eine Kooperation und Beteiligung am italienischen Motorradhersteller MV Agusta bekannt, in der DTM fuhr AMG Werbung für die Bike-Marke und den Umsatz hat das offenbar um 30%. Aber die Altschulden machen dem Unternehmen zu schaffen. Daher hat man nun eine italienische Variante des Insolvenzverfahrens beantragt, bei der die Geschäfte weitergeführt aber parallel Rückzahlungsmodalitäten mit Banken und Gläubigern verhandelt werden können. Diese Regelung muss innerhalb der nächsten 90 Tage getroffen werden – ob eine Vereinbarung gelingen wird, ist aber alles andere als sicher, denn MV Agusta hat nicht das erste Mal Zahlungsschwierigkeiten.
Nun kann man also spekulieren, ob AMG – oder die Daimler AG – die Anteile aufstockt und dann langfristig mit der Marke als strategischem Partner plant, oder ob die Kooperation ein kurzfristiges Marketing-Intermezzo war.
Indien will 100% elektrisch fahren
Im Jahr 2030 will Indien seinen Straßenverkehr zu 100% mit elektrischen Antrieben bewerkstelligen. Dabei liegt der Anteil der Fahrzeuge, die an der Steckdose tanken, derzeit bei nur einem Prozent. Ähnlich ambitionierte Ziele haben Norwegen und die Niederlande, wobei es dort um die Zulassung von Neuwagen geht und eine Abschaffung herkömmlicher Motoren erst 2050 kommen soll.
Dabei ist es nach derzeitigem technologischen Stand eher Wunschdenken, dass Batterien den Verbrennungsmotoren vollkommen ersetzen – die Reichweiten, der Verschleiß und die Ladezeiten sind einfach nicht konkurrenzfähig.
Batteriealterung und -Tod – Forschungsergebnisse des Fraunhofer Instituts
Warum verlieren Akkus relativ schnell ihre Leistung? Die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts haben geforscht und den Grund dafür gefunden. Während die positive Elektrode kaum Veränderungen aufwies, verlor die Kathode durch Risse und Ablagerungen an Leistungsfähigkeit. Da diese Schäden nicht repariert werden können, ist die Batterie bei entsprechender Veränderung kaputt.
Die Ablagerungen kommen offenbar auch durch zu schnelles Laden zustande – was genau ein Problem der Elektromobilität werden könnte, denn kein Mensch will ein paar Stunden Pause machen, wenn er „eben mal“ tanken geht.
E-Scooter von der Deutschen Post
Nein, Du kannst keine E-Scooter im Netz bestellen und bekommst die dann von der Post geliefert – die Post will diese Teile bauen lassen. Denn 2014 hat die Post das 2010 gegründete Unternehmen „Streetscooter“ gekauft und möchte nun eigene, elektrisch betriebene Fahrzeuge für die Zusteller bauen. Und falls alles gut läuft, soll die Post nicht der einzige Kunde von Streetscooter bleiben – aber das ist noch in weiter Ferne.
„Schuster, bleib bei Deinen Leisten“ heißt es nicht umsonst. Dass man sich wegen eines Girokontos ansprechen lassen muss, wenn man ein Paket holt – ok, daran hat man sich gewöhnt. Dass man aber immer, wenn man „schnell“ das Paket holen möchte, drei Leute am Schalter vor sich hat, die kein Geld mehr bekommen und der Postler deshalb Rücksprache vor der Auszahlung halten muss, ist schon nerviger. Aber wenn dann noch einer vor einem steht, der wissen möchte, wie lange denn der Zwischenstopp des Postbuses im Nirgendwo dauert und ob er da noch etwas erledigen kann, dann ist die Grenze dessen erreicht, was ein Pakettransporteur leisten und ein Kunde erdulden kann. Ich stelle mir vor, wie dann nach dem Postbus noch einer kommt und eine technische Frage zu seinem Streetscooter hat….
Rückruf C-Klasse, GLK, Baujahre 2006 bis 2009
Wegen eines Mangelhaften SRS-Steuergerätes – in Netz liest man Korrosionsschäden – SRS kann es zu einer Fehlauslösung von Airbags kommen. So steht es in der KBA Meldung – in anderen Berichten ist zu lesen, dass die Airbags deaktiviert werden, was aber dann als Fehlermeldung sichtbar wäre. Wie dem auch sei, man sollte das nachschauen lassen. Gegebenenfalls wird das Steuergerät getauscht und alles wird gut. Der Zeitaufwand beträgt etwa 2 Stunden.
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