Automobile Kurznachrichten 16/2016 – kleingehackt und mundgerecht
Elektroautos über KFZ-Steuer fördern? Bringt’s w/das?
Nun sollen also bis 2020 neu zugelassene, reine E-Autos, bis zu 10 Jahren von der KFZ-Steuer befreit werden. Und auch die Autoindustrie soll einen „signifikanten“ Beitrag zum Durchbruch dieses Antriebskonzeptes leisten.
Die Frage bleibt allerdings, ob das den Verkauf für Autos ankurbelt, die teuer sind und wenig Reichweite haben.
Der immer wieder gerne angebrachte Vergleich mit Tesla ist auch wenig hilfreich. Eine Firma, die noch nie einen Cent Geld verdient hat, soll also zeigen, wie es geht? Von einem durch die charismatische Figur Elon Musk getragenen Hype?
Sorry, das ist wenig durchdacht und wird wahrscheinlich kaum dazu führen, dass alleine in Deutschland rund 750.000 Beschäftigte der KFZ-Branche jeden Monat ihre Brötchen mit heimbringen.
Natürlich ist es gut, dass es Tesla gibt. Natürlich wird durch deren Modelle mehr für die Attraktivität der E-Modelle geleistet, als durch eine Diskussion um die staatliche Förderung. Aber daraus ein Geschäftsmodell für Firmen abzuleiten, die darauf angewiesen sind, Geld zu verdienen, ist einfach albern.
Denn auch bei Tesla kocht man nur mit Wasser und die berauschenden Fahrleistungen werden auch dort nur auf Kosten der Reichweite erreicht. Anderes herum: Wer die angegebenen Leistungen abrufen will, wird die angegebene Reichweite sicher nicht erreichen.
Also – einfach die Kirche im Dorf lassen, auch Elon Musk erfindet die Physik nicht neu und auch die Forschungsabteilung von Tesla steht auf der Erde und weiß auch nur, was die Menschheit bisher erforscht hat. Nur muss Tesla kein Geld verdienen, weil es in manchen Kreisen „schick“ ist, wenn man Aktien des Herstellers kauft und hat.
Und falls der „Antrieb der Zukunft“ nun doch ein anderer ist? Tja, …
Neben den PKW gibt es natürlich auch noch Transporter und LKW, für die noch ein „Antrieb“ der Zukunft gefunden werden muss. Auch hier ist von Wunder-Tesla wenig zu lesen.
Dafür aber vom ach-so-rückschrittlichen deutschen Autobauer Daimler…
Elektro LKW in Stuttgart und bei Hermes
In der schwäbischen Landeshauptstadt startete der erste Flottentest elektrischer LKW. Nun muss man sich da nicht gleich einen 40-Tonner Sattelzug vorstellen, sondern eher 6-Tonner der Marke FUSO, die zum Daimler Konzern gehört.
Die Stadt Stuttgart und der Logistik-Dienstleister Hermes sind die Partner, die das alternative Antriebskonzept in der Praxis testen werden. Da der Lieferverkehr in Ballungszentren in Zeiten des Online-Handels sicher weiter zunehmen wird, ist der gewerbliche Bereich sicher ein Geschäftsfeld, das wenig „sexy“ ist, bei dem es aber eben auch nicht dauerhaft mit rein konventionellen Antrieben weitergehen wird.
Winterreifen müssen wintertauglich werden
Klingt zwar komisch – ist aber so. Denn was bisher an Winterreifen zugelassen ist, muss entweder die Bezeichnung „M+S“ oder das Schneeflockensymbol tragen. Damit hat man nach dem Gesetz seine Pflichten als Fahrer und / oder Halter erfüllt.
Das Problem dabei ist: „M+S“ ist keine geschützte Bezeichnung, die an irgendwelche Kriterien gebunden ist. Theoretisch ist es also derzeit denkbar, auf einen Sommerreifen das „M+S“ Symbol aufzuprägen (also, der Hersteller natürlich, selbst stempeln gilt nicht) und die Anforderungen wären erfüllt. Anders ist das beim Schneeflockensymbol. Denn um dieses zu erhalten, muss der Winterreifen tatsächlich gegen einen Referenzreifen antreten und einen Test im Schnee bestehen.
Diese Norm soll dann 2018 zur Pflicht werden, was auch irgendwie sinnvoll erscheint, wenn man schon eine gesetzliche Regelung in Sachen Winterreifenpflicht getroffen hat. Diese soll unverändert weiter gelten – also bei winterlichen Straßenverhältnissen sind Winterreifen Pflicht. Sind keine winterlichen Straßenverhältnisse darf man auch nach 2018 in den Wintermonaten mit Sommerreifen fahren. So sehen es die Entwürfe bisher vor.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.