Automobile Kurznachrichten 27/2017 – kleingehackt und mundgerecht
- Deutsche Umwelt Hilfe (DUH) – verliert gegen Daimler: das war abzusehen
- 1,1 Mio Mercedes – in den ersten 6 Monaten 2017
- Volvo schafft sich – oder den Verbrennungsmotor – ab
- Achtung beim Gebrauchtwagenkauf: Fehler unbedingt beim Verkäufer anzeigen
- Die neue S-Klasse fährt selbst – noch nicht ganz – zum Kunde
- Angriff auf die Spar-Sau: Formel 1 und DTM-Rennwagen zu verkaufen
Deutsche Umwelt Hilfe (DUH) – verliert gegen Daimler: das war abzusehen
Der Feldzug den die deutsche Umwelthilfe gegen Daimler geführt hat ging vor Gericht für den Autohersteller aus. Dabei war das Ergebnis schon absehbar.
Daimler hatte bei einem bestimmten Modell damit geworben, die Emissionswerte auf ein „Minimum“ reduziert zu haben. Da die DUH bei einem Test ermittelt hatte, dass ein BMW-Modell deutlich besser abschneidet, wollte sie die Werbung verbieten lassen. Sie sprach davon, dass der Verbraucher mit dieser Werbeaussage getäuscht würde. Das Gericht sah das anders: Daimler habe nicht behauptet, eine „Spitzenstellung“ zu haben. Auch wurde nicht behauptet, besser als irgendein anderes Modell zu sein – „ein Minimum“ ist eben nicht das absolute Minimum und das war eigentlich schon vor Prozessbeginn klar und das Ergebnis war absehbar.
Die DUH hat in jüngster Vergangenheit jüngerer Vergangenheit immer wieder versucht, gerichtlich gegen Daimler vorzugehen. Selten war dies von Erfolg gekrönt – daher kann man hinter dieser Klage durchaus auch ein persönliches Motiv sehen. Wenn ich Mitglied in dieser Vereinigung wäre, würde mich die absehbare Verschwendung von Beiträgen durch solch haltlose Klagen irgendwie ärgern.
1,1 Mio Mercedes – in den ersten 6 Monaten 2017
Seit Jahresbeginn hat Mercedes-Benz über 1.1 Millionen Fahrzeuge weltweit verkauft und liegt damit über 13 % gegenüber dem Vorjahr zu. Bei den Ländern legten China (+ 34,5 %) und Südkorea (+47,3 %) am stärksten zu, nach Modellen die E-Klasse (+68.4 %) und die SUVs (+13.4 %).
Seit Jahresbeginn sind über 210.000 C-Klasse Fahrzeuge, über 181.000 E-Klasse und insgesamt über 385.000 SUV verkauft worden. Interessant ist vielleicht noch der Vergleich zwischen China und den USA: in China wurden im ersten Halbjahr 292.679 Fahrzeuge verkauft, in den USA 161.960.
Volvo schafft sich – oder den Verbrennungsmotor – ab
Da werden einige Öko-Fantasten jubilieren, denn Volvo möchte sich als erster größerer Hersteller davon verabschieden, Autos mit Verbrennungsmotor zu bauen. Dies soll bereits im Jahr 2019 geschehen. Daimler wird dagegen ab 2019 erst die ersten Modelle der Elektromarke „EQ“ auf den Markt bringen, kündigt aber an, bis 2022 zehn Modelle am Markt zu haben. „Jetzt legen wir den Schalter um“ versprach Daimler-Chef Dieter Zetsche, als er die Offensive zum Thema Elektroautos ankündigte. Natürlich könnte man auch hier wieder sagen, wieso kann das Volvo und Daimler nicht, komplett auf Verbrennungsmotoren verzichten? Dazu muss man sich auch die Realitäten ein wenig anschauen. Volvo ist im Vergleich zu Daimler inzwischen doch eher ein Nischenanbieter, der im Jahr 2012 rund 422.000 Fahrzeuge verkauft hat. Zum Vergleich: Daimler hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 bereits knapp 595.000 Fahrzeuge abgesetzt. Für die wirklich großen Autohersteller wäre es geradezu unverantwortlich, was sich auf den doch sehr überschaubaren Markt für reine eBay-Autos zu konzentrieren. Auch wenn dieser Markt wächst, werden Verbrennungsmotoren wahrscheinlich noch lange gebraucht werden, bis man eine wirklich vernünftige Alternative gefunden hat.
Achtung beim Gebrauchtwagenkauf: Fehler unbedingt beim Verkäufer anzeigen
Beim Gebrauchtwagenkauf sollte man Fehler, die man vielleicht für einen Vertragsrücktritt heranziehen möchte, unbedingt umgehend dem Verkäufer mitteilen. Und zwar so, dass das Datum auch dokumentiert ist. In einem nun verhandelten Fall wollte der Käufer eines Fahrzeugs vom Kauf zurücktreten, nachdem es einen Motorschaden erlitten hat. Das Gericht sah ein grob fahrlässiges Verhalten des Käufers, da er die Symptome wie hohen Ölverbrauch und weißer Rauch aus dem Auspuff erst nach Wochen selbst festgestellt und dem Verkäufer angezeigt hat. Damit ist für das Gericht nicht mehr feststellbar, ob der Wagen zum Zeitpunkt des Kaufes in Ordnung war und der Schaden erst danach entstanden ist. Daher ist es wichtig, gravierende Mängel oder auch leuchtende Warnsignale dem Verkäufer anzuzeigen und – ganz wichtig – zu dokumentieren. Damit hat man dann eine Handhabe, wenn man beweisen muss, wie schnell nach dem Kauf der Fehler aufgetreten ist. Abwarten kann hier eine grobe Fahrlässigkeit sein.
Die neue S-Klasse fährt selbst – noch nicht ganz – zum Kunde
Die neue S-Klasse fährt von selbst in Richtung Kunde. Nach Produktionsende fährt der Wagen ohne Fahrer zu seinem Verladeplatz – diese Möglichkeit der Anwendung des autonomen Fahrens wird nun erstmals ausprobiert. Bisher fahren Fahrer die Fahrzeuge vom Band an den Verladeplatz. Sie werden mittels Shuttle-Fahrzeugen dann wieder zurückgebracht. Künftig könnten diese Aufgabengebiete in der Fahrzeugproduktion wegfallen.
Angriff auf die Spar-Sau: Formel 1 und DTM-Rennwagen zu verkaufen
Bei Mercedes ALL TIME STARS gibt es zwei Leckerbissen für Rennsport-Freunde zu kaufen. Zum einen ein DTM-Rennwagen der C-Klasse (W203) aus dem Jahr 2005. Der Wagen verfügt über einen 4-Liter V8 mit rund 470 PS, bringt eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h und darf selbstverständlich nicht auf der Straße gefahren werden. Mit einem solchen Fahrzeug wird Gary Paffett im Jahr 2005 DTM-Champion.
Noch exklusiver ist der Formel eins Rennwagen aus dem Jahr 2013 mit dem Mercedes-Benz Zweiter in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft wird. Drei Siege und neun Podestplätze fahren Lewis Hamilton und Nico Rosberg mit dem F1 W04 insgesamt ein. Selbstredend darf auch dieses Fahrzeug nicht auf der Straße bewegt werden, es wird als nicht fahrbereit angeboten. 2.4 l Hubraum, 830 PS, 8 Zylinder – verpackt in einen Hightechrennwagen – garantiert das Deko-Highlight in jedem Wohnzimmer!
Zu den Preisen gibt es keine Angabe – „auf Anfrage“ steht im Angebot. Wer allerdings auf einen Schnäppchenpreis spekuliert, sollte sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Als Maßstab soll hier ein SLK R 170 aus dem Jahr 1999 (Pre-FL) dienen: mit knapp 70.000 km werden für das gute Stück 16.890 € fällig. Man kann sich also vorstellen, dass man den ganz großen Sparstrumpf benötigt, um einen der beiden Rennwagen zu erstehen.
Hier kannst Du die Sparschwein-Killer anschauen: All TIME STARS
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