Automobile Kurznachrichten 51/2017 – kleingehackt und mundgerecht
- VW-Chef Müller und das Abschaffen der Dieselsubvention. Beleidigte Leberwurst?
- Geht Borgward bevor die Marke wieder gekommen ist?
- Nochmal Diesel: Updates dringend machen – sonst droht Stilllegung!
- Würth übernimmt Liqui Moly
- Spielzeug für Erwachsene: die teuersten Oldtimer 2017
VW-Chef Müller und das Abschaffen der Dieselsubvention. Beleidigte Leberwurst?
Die Wolfsburger Marke ist wahrscheinlich hauptverantwortlich für den Aufstieg des Diesels im PKW-Bereich – und auch für dessen Niedergang. So entstaubten die TDI-Modelle einst das Image des LKW-Antriebs und nun sorgen sie für Absatzrückgänge. Das der VW-Chef Mueller nun den nächsten Sargnagel für den Diesel ein Hämmern möchte, ist irgendwie verständlich. Denn inzwischen sind fast alle Autohersteller dem TDI-Boom gefolgt, verkaufen ihre Ware aber derzeit wohl besser als VW.
Natürlich kann man sich darüber unterhalten, ob die Subventionierung des Diesel-Kraftstoffs sinnvoll und gerecht ist – man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass die Zeche dafür am Ende des Tages die Verbraucher bezahlen: nämlich in steigenden Transportkosten, die sich bei unseren Einkäufen über Amazon oder eBay bemerkbar machen werden. Und nicht nur da. Auch bei Handwerkern werden wir für An- und Abfahrt künftig dann mehr bezahlen müssen, denn hauptsächlich in ländlichen Regionen dürfte die Elektromobilität im gewerblichen Bereich noch einige – oder viele – Jahre auf sich warten lassen.
Es ist aber schon irgendwie paradox – einer der einst Hauptprofiteure der Diesel-Subvention poliert sein Image bei den Umweltverbänden auf, obwohl sein Konzern diese erst so richtig auf den Plan gerufen hat.
Geht Borgward bevor die Marke wieder gekommen ist?
Ich war von Anfang an skeptisch, ob die Stückzahlen-Pläne der Marke aufgehen können. Den um ein weltweites Vertriebsnetz für eine halbe Million Autos aus dem Boden zu stampfen, ist viel Zeit und Geld nötig. Nun war zu lesen, dass die Marke einen weiteren Investor sucht – das finanzielle Polster des Lkw-Herstellers Foton scheint überschaubar zu sein. Denn neben den Berichten über die Investorensuche zieht sich auch der Kauf der Produktionsfläche in Bremen schon lange hin.
Die Frage für mich bleibt, ob eine Marke, die nur in Deutschland einen Markennamen hat, im Premiumsegment weltweit auf Anhieb 500.000 Fahrzeuge verkaufen kann.
Ich habe Zweifel..
Nochmal Diesel: Updates dringend machen – sonst droht Stilllegung!
Fahrzeuge, die im Zuge der Dieselaffäre mit einem Software update versehen werden müssen, dies aber noch nicht aufgespielt haben, können in Kürze stillgelegt werden. Noch sind das Einzelfälle, aber schon einigen Autofahrern wurde auferlegt, binnen vier Wochen nach der Prüfung das update durchführen zu lassen.
Offenbar ist die Vorgehensweise jedoch regional sehr unterschiedlich – ermahnt wird zwar überall, jedoch wird die Stilllegung nicht überall mit gleicher Härte durchgesetzt.
Würth übernimmt Liqui Moly
der Schraubenhersteller übernimmt den Schmierstoffhersteller – auf den ersten Blick ist das eine überraschende Meldung. Andererseits ist wird inzwischen eher ein Handelskonzern denn ein Schraubenhersteller und mit seinen Möglichkeiten im Vertrieb sicherlich ein Zugewinn für die Marke Liqui Moly, denn Würth dürfte ja in fast jeder Werkstatt vertreten sein. Damit ergeben sich gute Wachs Wachstumschancen für die Schmierstoffprodukte aus Ulm. Derzeit arbeiten für Liqui Moly rund 800 Menschen und erwirtschaften einen Umsatz von 0,5 Milliarden €. Würth beschäftigt inzwischen weltweit 73.000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 12,5 Milliarden €.
Liqui Moly soll als eigenständige Firma erhalten bleiben, die Mitarbeiter werden alle übernommen.
Spielzeug für Erwachsene: die teuersten Oldtimer 2017
22,55 Millionen € für einen 156er Rennwagen DBR1 von Aston Martin – das ist der höchste Preis der in diesem Jahr für einen Oldtimer bezahlt wurde. Dennoch scheint auch diese Branche nicht ins unendliche zu wachsen – im Jahr 2016 musste für die Top 10 der teuersten Oldtimer in Summe noch 172 Millionen $ bezahlt werden, in diesem Jahr waren es „nur“ noch 127,7 Millionen $. Ob das allerdings daran lag, dass tatsächlich weniger echte Raritäten auf dem Markt waren, wird die Zukunft zeigen.
Fünf der zehn teuersten Fahrzeuge waren einst Rennwagen, ein 1995er McLaren F1 brachte es aber auch auf stolze 15,6 Millionen $, ein Porsche aus dem Film „Le Mans“, ein 917k folgt mit 14,1 Millionen $ knapp dahinter.
Für Michael Schumachers 2001er Renn-Ferrari mussten 7,5 Millionen $ bezahlt werden, für seltene Straßen Ferrari musste da deutlich mehr bezahlt werden (18 Millionen $ für einen 250 GT LWB California Spider, 14,5 Millionen $ für einen 275 GTB Spider, 10 Millionen für einen LaFerrari Aperta und nochmal 7 Millionen $ für einen 250 GT LWB California Spider).