Automobile Kurznachrichten 17/2018 – kleingehackt und mundgerecht
- Car-Garantie: Auto-Reparaturkosten steigen – mehr Technik, mehr Kosten…
- Streit ums 911er Design: Wer hat’s erfunden?
- Wie wichtig ist ein eigenes Auto? Tja – das kommt drauf an…
- Masterarbeit zu Binnenschifffahrt und Diesel-Fahrverbot: bringt nix
- Auto-Showroom – künftig durch die 3D-Brille? … Teil 1
- … oder eben mal ein Auto am Automat ziehen? Klar – gibbet in China…Teil 2
Car-Garantie: Auto-Reparaturkosten steigen – mehr Technik, mehr Kosten…
Die CG Car-Garantie Versicherungs-AG betreut bundesweit etwa 2.1 Millionen Garantieverträge. Knapp 1 Million davon hat sie aktuell ausgewertet und festgestellt, dass sich die durchschnittlichen Reparaturkosten im vergangenen Jahr von 502 € auf 514 € erhöht haben. Das klingt nicht viel – ist aber der stärkste Anstieg seit Jahren. Die Versicherung meint, dass die immer komplexere Technik und die umfangreicheren Ausstattungen dafür verantwortlich sind.
In Summe macht den größten Brocken der Schadenregulierung der Motor aus. Dabei spielt es offenbar eine Rolle, dass immer kleinere Motoren mit immer mehr Leistungen und noch mehr Technik ausgestattet sind, weshalb die Kosten steigen. Den zweitgrößten Teil der Kosten verursacht offenbar die Kraftstoffanlage – wohl zu in dieser Statistik jedoch auch der Turbolader zählt. In diesen beiden Kategorien sind nicht nur die Preise gestiegen sondern auch die Schadenhäufigkeit.
Bei Gebrauchtwagen (als älteren Motoren) liegt der Motor als Schadensfall dagegen nur auf Platz drei.
Streit ums 911er Design: Wer hat’s erfunden?
Die Familie des ehemaligen Chefdesigners von Porsche, Erwin Komenda, klagt das Urheberrecht am charakteristischen Design des 911er-Sprotwagens vor Gericht ein. Nun geht es also vor dem Landgericht Stuttgart darum, wer für das Aussehen der Sportwagen-Ikone verantwortlich ist. Porsche selbst sieht natürlich die Nachfahren von Ferdinand Porsche als Urheber der Form des Porsche 356 und 911. Der Sportwagenhersteller selbst teilt mit, man habe Komendas Anteil am Design des Fahrzeugs „bereits ausreichend gewürdigt“.
Vor Gericht geht es nun nicht nur darum, wer wann welchen Strich an den Plänen der Porsche-Fahrzeuge gezeichnet hat sondern auch darum, wie viel dieses ursprünglichen Designs in den heutigen Fahrzeugen noch vorhanden ist – und natürlich, ob sich daraus ein Nutzungsrecht ableiten lässt.
Man darf gespannt sein, wie das Gericht die einzelnen Fragen beurteilen wird.
Wie wichtig ist ein eigenes Auto? Tja – das kommt drauf an…
…rund 73 % haben bei einer Umfrage angegeben, dass der private PKW derzeit für ihre Mobilität wichtig oder sehr wichtig ist. Interessant ist aber, dass es einen großen Unterschied zwischen Alt und Jung sowie zwischen städtischen und ländlichen Wohnraum gibt. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern sahen zum Beispiel nur noch 57 % den eigenen PKW mit hoher Priorität, 55 % aller Befragten unter 25 Jahren schätzten die Notwendigkeit eines eigenen Autos ebenso als gering ein. Am geringsten ist der Anteil derer, die ein eigenes Auto mindestens als wichtig erachten, bei den jüngeren Stadtbewohnern unter 25 Jahren: Hier liegt der Anteil nur bei 36 %.
Interessant ist vor allem auch, dass die jüngere Generation für ein eigenes Fahrzeug nicht bereit ist, auf eine Urlaubsreise oder eine größere Wohnung zu verzichten. 42 % der jungen Menschen unter 25 Jahren schlossen überhaupt irgendeinen Verzicht zugunsten des Autos aus.
Natürlich wird man nun wieder diese Studie verwenden, um die Bedeutung des Automobils für den einzelnen Bürger klein zu machen. Es ist jedoch ein Unterschied, ob man tatsächlich mitten in der Stadt wohnt und die täglichen Staufahrten eher belästigend sind – oder ob man in einer Gegend lebt, in der man auch einen gewissen Spaß beim Autofahren empfinden kann. Genauso verhält es sich mit den Auto-Alternativen. Auch hier wird es große Unterschiede je nach Wohnraum geben….
Masterarbeit zu Binnenschifffahrt und Diesel-Fahrverbot: bringt nix
Bringt ein Diesel-Fahrverbot die Metropolen entlang des Rheins in Sachen Stickoxid-Belastung vorhanden? Die Master Arbeit eines Physik-Studenten stellt das infrage.
Wir hatten bei einem Treffen diese Frage kürzlich diskutiert, daher möchte ich diese Nachricht auch gerne weitergeben.
In dieser Arbeit hat der Student untersucht, welche Stickoxid-Belastung in den Städten vorhanden wäre, wenn es 2030 keine Diesel-PKW mehr gäbe. Im Ergebnis kam dabei heraus, dass bei vollständigem Ersatz des Diesels das Problem an der Ruhr gelöst wäre – am Rhein jedoch nicht. Und damit doch in einigen großen Städten.
Auto-Showroom – künftig durch die 3D-Brille? … Teil 1
Mercedes-Benz Deutschland setzt verstärkt auf die digitale Transformation seines Vertriebs. Zur Markteinführung der neuen A-Klasse starten zwei weitere Bausteine der Digitalisierung: die 3D Augmented Reality App Mercedes cAR und das Virtual Reality Set mit Datenbrille. Mit der App können sich Kunden und Interessenten ihr Wunschfahrzeug auf dem Smartphone oder Tablet individuell konfigurieren und in einer einzigartigen dreidimensionalen Auflösung detailgetreu anzeigen lassen – sowohl von außen als auch von innen und in der Umgebung ihrer Wahl.
Dank Virtual Reality erhält auch der Besuch im Autohaus eine neue Dimension: Mercedes-Benz bietet den Besuchern an, mit einer Virtual Reality Brille ihr Wunschfahrzeug mittels 3D-Technologie in allen möglichen Konfigurationen direkt in Echtzeit zu erleben. Die Marke startet die virtuelle Technologie in den sieben deutschen Vertriebsdirektionen.
Mit der 3D Augmented Reality App Mercedes cAR erleben Interessenten ihr Wunschfahrzeug völlig neu. Neben der Auswahl der klassischen Konfigurationsmerkmale lässt sich mit der App die Konfiguration dank Umgebungs-scan in die gewünschte Umgebung integrieren und realitätsnah darstellen. Darüber hinaus kann das Wunschauto virtuell im gewählten Fahrmodus gefahren sowie um 360 Grad gedreht, platziert und skaliert werden. Dies lässt sich auch auf den Innenraum und den Interieur-Rundumblick übertragen. Ein weiteres Highlight ist die hochauflösende Darstellung sämtlicher Bauteile im Interieur wie im Exterieur des Fahrzeugs. So werden beispielsweise die Porung der Stoffe und Materialien selbst kleinster Bauteile realistisch wiedergegeben. Interaktiv können zum Beispiel auch die Türen geöffnet oder Felgendesigns geändert werden.
Na dann – schöne neue Welt….
… oder eben mal ein Auto am Automat ziehen? Klar – gibbet in China…Teil 2
In China kann man seinen Ford nun am Auto-Automaten rauslassen. Aus 40 verschiedenen Modellen kann der Kunde seinen Favoriten auswählen – und diesen dann drei Tage probefahren. Der Preis dafür hängt vom umstrittenen sozialen Punktesystem Chinas ab und ist entweder kostenlos – oder eben nicht.
Irgendwie ist es schon eine seltsame Vorstellung, einen Neuwagen am Automaten zu holen.
Andererseits ist es eine heitere Nachricht, die auch irgendwie amüsant ist.
Im Video ist zu sehen, wie das genau funktioniert: