Automobile Kurznachrichten 11/2020 – kleingehackt und mundgerecht
Mobile.de wird Norwegisch
ebay verkauft für rund 8 Milliarden $ seine Plattform „Mobile.de“ zu der auch „Ebay-Kleinanzeigen“ gehört. Durch diesen Deal steigt der norwegische Anbieter Adevinta zur weltweit größten Kleinanzeigengruppe auf.
So ganz verlässt eBay sein bisheriges Unternehmen jedoch nicht – nur 2,5 Milliarden $ des Kaufbetrages werden in bar bezahlt. Für den Rest erhält eBay Aktien von Adevinta.
Somit verfügt eBay künftig über 44 % der Aktien und 33 % der Stimmrechte am neuen Mutterkonzern von Mobile.de.
Mit der Übernahme sollen nun weltweit rund 1 Milliarde Menschen in 20 Ländern erreicht werden. Die Anzahl der monatlichen Zugriffe soll auf insgesamt 3 Milliarden gesteigert werden.
Mit diesen Zahlen lassen sich sicherlich auch die Werbeeinnahmen der Plattformen vervielfachen…
CO2-Bilanzen der Autohersteller…. bald wird’s teuer…
Zwar sinkt der Ausstoß von CO2 bei den in 2020 neu zugelassenen Fahrzeugen im Durchschnitt weiter, dennoch sind es mit 150,8 g/Kilometer immer noch deutlich mehr, als ab kommendem Jahr erlaubt sind: dann sind es noch 95 g/Kilometer (allerdings wird hier die Flotte des Herstellers berechnet, nicht die tatsächlich verkauften Fahrzeuge).
Die neu zugelassenen Mercedes-Modelle liegen mit 168,1 g/Kilometer auch noch weit vom Zielwert entfernt.
Wahrscheinlich liegt die Betrachtung der Fahrzeugflotte etwas günstiger, dennoch liegen außer Smart und Tesla bis jetzt alle Hersteller bei den tatsächlich verkauften Fahrzeugen deutlich über dem künftigen Grenzwert.
Man darf also auf die Diskussion rund ums CO2 auch im kommenden Jahr gespannt sein.
Denn selbst wenn die Hersteller es schaffen, ihre Flotte in den vorgeschriebenen Rahmen zu bewegen, bleibt die Frage, was das bringt, wenn es der Kunde nicht kauft…
BBS-Felgen: zum dritten Mal in die Insolvenz
Zum dritten Mal nach 2007 und 2010 meldet der Felgenhersteller BBS Insolvenz an.
Die aktuelle Krise in der Automobilindustrie scheint den Schiltachern jetzt vollends die Bilanz verhagelt zu haben, der koreanische Gesellschafter Nice wollte zudem kein frisches Geld in das Unternehmen investieren…
Die letzten offiziellen und öffentlichen Zahlen von BBS sind die Zahlen von 2017 (Bundesanzeiger). Damals machte BBS 90,5 Mio Umsatz und erwirtschaftete einen Verlust von knapp 7,8 Mio. Euro. Bei BBS sind derzeit etwa 550 Mitarbeiter beschäftigt.
Oldtimerzustandsnoten mit „!“ – das ist ein gutes Zeichen
Nur damit du es schon einmal gelesen hast, wenn wir mit dem SLK der ersten Baureihe langsam in die Bereiche von Oldtimerbewertungen kommen.
Bisher war es nur mit der Note aus einem Gutachten schwierig, den wirklichen Wert eines Fahrzeuges zu erfassen. Denn häufig waren möglichst originale Fahrzeuge am Markt wesentlich teurer als top bewertete – aber restaurierte – Modelle.
Das „!“ soll nun künftig anzeigen, dass es sich hier um ein Fahrzeug im weitestgehend im Originalzustand handelt, alle Einzelheiten sind dann nach wie vor im Gutachten nachzulesen. Auch am Schulnotensystem (Note 1 bis 5) wird sich nichts ändern.
E-Bay-Verkäufer muss sein Auto nicht für 1 EUR herausgeben
Einen „Irrtum“ bescheinigte nun ein Oberlandesgericht einem Verkäufer, der versehentlich statt dem Startpreis von 1 Euro die „Sofort kaufen“ Funktion für 1 Euro gestartet hatte.
Das Gericht hielt dem Verkäufer zugute, dass er mit dem Zusatz „Sofortangebote sind gerne erwünscht“ zum Ausdruck gebracht habe, dass er das Fahrzeug versteigern und nicht für einen Euro verkaufen wolle. Außerdem hatte er dem Kauf sofort widersprochen, weshalb das Gericht auch keinen Grund sah, dass er gegenüber dem Käufer schadensersatzpflichtig geworden sei.
Trotzdem sollte man – um eine gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden – genau darauf achten, wie man sein Auto anbietet…