Automobile Kurznachrichten 04/2021 – kleingehackt und mundgerecht
Vor 85 Jahren: der Typ 170
„170“ – bei dieser Zahl fühlen sich viele SLK-Freunde angesprochen – dennoch gibt es ein Mercedes-Modell mit dieser Zahlenfolge, das viel länger und auch wichtiger für das Leben und überleben der Marke mit dem Stern war. Der Typ 170 wird 1936 präsentiert und sage und schreibe bis 1953 produziert. Der intern als „Vorläufer der E-Klasse“ bezeichnete Wagen, der auch den Diesel in den PKW-Bereich brachte, war zunächst ein völlig neues Mittelklasse-Fahrzeug, das während des Krieges als Kübelwagen und nach dem Krieg als Transporter („Citan..“) in vielen Varianten (mit Heck „170H“ und Frontmotor „170V“ – wie „vorn“) gebaut wurde. Die ersten Fahrzeuge, die nach dem Krieg gefertigt wurden waren diese 170er-Transporter. Auch Fahrzeuge mit Holzvergaser-Motor waren zwischenzeitlich im Angebot… und in den Glanzzeiten der 1930er Jahre auch einen Roadster.
So ist dieses Modell nicht nur der Start der „Mittelklasse“ sondern auch der Überlebenskünstler mit Stern. Happy Birthday, „Typ 170“.
Die Pedalerie – wie es zu der heute bekannten Anordnung der Pedale kam…
Das Autofahren fordert aufeinander abgestimmte Aktionen. Die wichtigsten sind Gasgeben, Lenken, Blinken, Bremsen, Schalten und Kuppeln – und dabei selbstverständlich auf den Verkehr achten. Die frühen Erfinder sind sich schnell einig, dass neben den Händen auch die Füße gebraucht werden, um die Mobilitätsmaschine Automobil zu bewegen. Sie erhält Pedale.
Nicht einheitlich geregelt ist anfangs jedoch, wohin der Fahrer treten soll. Denn jeder Automobilhersteller sortiert Gas, Bremse und Kupplung anders. Das preußische Militär klärt für sich die Lage. Es verfügt im Jahr 1908 die einheitliche Pedalanordnung in Heeresfahrzeugen, damit die Fahrer problemlos mit Automobilen verschiedener Marken zurechtkommen. So entsteht in kaiserlichen Armeelastern die bis heute gebräuchliche Reihenfolge von Gas, Bremse und Kupplung (von rechts nach links). Das Gaspedal befindet bei Rennwagen befindet sich damals übrigens häufig in der Mitte – auch noch nach der kaiserlichen Intervention, das Militär hat ja auch wenig Bedarf an Rennwagen…
Kupplung, Bremse, Gas … die Anordnung der Pedale war nicht immer einheitlich (Bild: Daimler AG)
Bei sehr sportlicher Gangart bevorzugen manche Motorsportler später dann die Spitze-Hacke-Technik. Sie ermöglicht zu bremsen und gleichzeitig mit Zwischengas zurückzuschalten. Dabei betätigt die Spitze des rechten Fußes das Bremspedal, währenddessen die Hacke einen Gasstoß gibt…
Wer es mal ausprobieren mag… bitte abseits des Straßenverkehrs… aber mit ein wenig Übung geht es…
Einer von 48,2 Millionen…
Der Fahrzeugbestand in Deutschland ist auch im Corona-Jahr 2020 angestiegen – wenn auch weniger stark als in den Jahren zuvor. 48,2 (+1,1%) Millionen Fahrzeuge sind hierzulande zugelassen – ein stolzer Wert.
Das Fahrzeugalter indes stieg weiter an: von 9,6 Jahren im Durschnitt auf 9,8 Jahre.
Auch interessant: Nach Segment legten die Wohnmobile am stärksten (+14,5%) zu, gefolgt von den „SUV“ mit 14,1% Zuwachs und den Geländewagen mit +6,9%.
Immerhin 67% der 48,2 Millionen teilen sich in relativ wenige Marken auf:
VW 10,1 Mio, Mercedes 4,5 Mio, Opel 4,2 Mio, Ford 3,5 Mio,, BMW 3,3 Mio und Audi 3,3 Mio.