Automobile Kurznachrichten 03/2017 – kleingehackt und mundgerecht
Valtteri Bottas als neuer Teamkollege von Lewis Hamilton, Rosberg als Team Botschafter, Lowe verlässt das Mercedes-AMG F1 Team
Das Rätselraten um die Neu-Besetzung des Silberpfeil-Cockpits nach dem überraschenden Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg hat ein Ende: Mercedes vertraut wieder auf einen Finnen, der sich im Sinne der Verantwortlichen hoffentlich als „fliegender Finne“ entpuppt.
Der 27-jährige Finne aus Nastola blickt auf vier Formel 1-Saisons mit Williams zurück, in denen er in 77 Rennen neun Podiumsplätze einfuhr. Bottas wurde damit dem Eigengewächs Pascal Wehrlein vorgezogen, der seinerseits zum Schweizer Sauber Team wechselt.
Offenbar wollte man einen erfahreneren Fahrer, der auch Entwicklungsarbeit am Auto leisten kann – denn das soll nicht die Stärke von Lewis Hamilton sein. Außerdem soll Hamilton offenbar einen „Namen“ als Teaminternen Wettbewerber bekommen, der ihn fordert. Beim Mercedes-Kundenteam Williams hat man Bottas in den vergangenen Jahren sicher auch gut beobachten können.
Schade bleibt für mich aber, dass man den Schritt nicht gewagt hat, mit Wehrlein eine neue Fahrergeneration etwa gegen Max Verstappen zu setzen. Wehrlein war immerhin der jüngste DTM-Meister, den es bisher gab.
Andererseits bleibt Wehrlein Mercedes-Nachwuchsfahrer, wie auch Esteban Ocon, der zu Force India wechselt.
Die Dimension der Herausforderung in Sachen „Entwicklung“ im kommenden Jahr darf nicht unterschätzt werden. Das neue Aerodynamik-Reglement bedeutet einen Neuanfang für das gesamte Feld und es besteht eine große Ungewissheit darüber, welches Team sich am Ende durchsetzen wird.
Während für Bottas nun anstrengende Wochen voller technischer und körperlicher Vorbereitung auf die neue Saison anstehen, darf Mercedes-AMG Petronas Motorsport bestätigen, dass Nico Rosberg für 2017 eine Rolle als Botschafter des Teams angenommen hat.
Es verbleiben jedoch nur noch 70 Tage, bis die roten Ampeln beim Start zum Großen Preis von Australien in Melbourne erlöschen.
Paddy Lowe verlässt Mercedes-AMG Petronas Motorsport
Nach dreieinhalb sehr erfolgreichen Jahren verlässt Paddy Lowe Mercedes-AMG Petronas Motorsport. Für ihn beginnt nun ein Zeitraum der Dienstfreistellung, das heißt, ein vertraglich vereinbarter Zeitraum, in dem er für kein anderes Team arbeiten darf. Allerdings wird gemunkelt, dass es Lowe zu Williams zieht – und da Williams seinen Fahrer Bottas vorzeitig zu Mercedes ziehen ließ, kann man spekulieren, ob Mercedes auf dieser Klausel bestehen wird.
Mit Lowe kam nach schwierigen Anfangsjahren der Erfolg. Lowe kam von McLaren und ist seit 1987 in der Formel 1. Den Verlust dieses erfahrenen Mannes sollte man in einem Jahr mit vielen Regeländerungen nicht unterschätzen. Was Lowe zu dem Schritt bewogen hat, weiß niemand, auch nicht gerüchteweise.
Toto Wolff ist guter Dinge, dass die technische Kompetenz erhalten bleibt – aber ob das Orchester aus tollen Einzelmusikern ohne den „richtigen“ Dirigenten auch weiterhin weltmeisterlich spielt? Wir werden es erleben….
Smartie-Tausch: Mein smart, Dein smart, unser smart
“smart ready to share” heißt der jüngste Service von smart. Er macht privates Carsharing so einfach, sicher und unkompliziert wie die Nutzung von car2go. Innerhalb weniger Sekunden können autorisierte Nutzer mit ihrem Smartphone den smart von Freunden öffnen und fahren. “smart ready to share” wurde auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorgestellt und startet in ausgewählten deutschen Städten im Frühjahr 2017.
“smart ready to share” startet zunächst als Zusatzangebot zu “ smart ready to drop“, dem größten Testlauf für die Paketzustellung ins Auto, den es je in Deutschland gegeben hat. Die Teilnehmer an diesem Beta-Test können ab Frühjahr Erfahrungen mit “smart ready to share” sammeln und ihren smart an Freunde, Kollegen und Verwandte verleihen. “smart ready to drop” hat bereits mehrere hundert Teilnehmer in Stuttgart und Köln. Berlin und Bonn starten noch in diesem Monat.
“smart ready to share“ ist Smartphone-basiert und nutzt die „ Keyless Entry“-Funktion des Fahrzeugs. Die hinter der Windschutzscheibe angebrachte „Connectivity Box“ kommuniziert dabei mit der “smart ready to“-App, bei der sich die “smart ready to drop“ -Teilnehmer bereits registriert haben. Alleiniger Administrator bleibt der Fahrzeugeigentümer.
Während des Beta-Tests übernimmt smart etwaige zusätzliche Versicherungskosten. Für den Serienstart ist geplant, dass Fahrzeugbesitzer die Möglichkeit haben, nicht nur das Fahrzeug, sondern auch dessen Kosten mit anderen Nutzern zu teilen. Die “ smart ready to“-App macht eine Abrechnung künftig einfach und unkompliziert.
Die teuersten Autos 2016 – ein Lottogewinn allein reicht eher nicht…
Für die Top 10 wurden im vergangenen Jahr insgesamt 160 Mio. Euro ausgegeben. Das haben die Spezialisten von Classic Analytics aus Bochum herausgefunden, in dem sie 90 Auktionen ausgewertet haben.
Das teuerste Einzelexemplar war ein Ferrari 335 Sport (Offener Rennwagen von 1957, 33,4 Mio. Euro) gefolgt von einem Jaguar D-Type (Rennwagen von 1955, 20,2 Mio. Euro) und ein Alfa Romeo 8C 2900B (Sportwagen, 1939, 18,4 Mio. Euro).
Auf Platz 5 folgt die Shelby Cobra, und zwar die erste, die gebaut wurde. Für das gute Stück aus 1962 mussten 12,8 Mio. Euro investiert werden, der teuerste Mercedes folgt auf Platz 10, ein 540 K Spezial Roadster (1937) für erschwingliche 9,2 Mio. Euro.
Neue Norm: Tanken im Ausland wird einfacher
Die Norm DIN EN 16942, wie die Norm offiziell heißt, definiert ein Symbolsystem, um Kraftstoffe sprachunabhängig zu kennzeichnen. Sie soll helfen, Sprachbarrieren beim Tanken im Ausland abzubauen und Verwechslungen bei der Wahl des Kraftstoffs verhindern.
Die unterschiedlichen Bezeichnungen von Kraftstoffen in Europa waren Anlass für die Erarbeitung der Norm. Was zum Beispiel in Deutschland an jeder Tankstelle „Super“ heißt, wird in Italien als „Benzina senza piombo“ und in Frankreich als „sans plomb 95“ verkauft.
Die neue Norm zwischen Benzin, Diesel und gasförmigen Kraftstoffen. Jeder der drei Kraftstoffarten ist eine geometrische Form zugeordnet: ein Kreis steht für Ottokraftstoff, ein Quadrat für Diesel und eine Raute für gasförmige Kraftstoffe. Im inneren der Symbole findet sich die Bezeichnung der genauen Sorte, etwa „E5“ für Standard-Super oder „CNG“ für Erdgas. Die Zeichen müssen sich künftig an Zapfsäulen, auf Zapfpistolen, im Tankdeckel und im Fahrzeughandbuch finden. Wenn die Symbole an der Zapfsäule mit denen im Fahrzeug identisch sind, kann der Fahrer bedenkenlos tanken.
Wer die Wahl hat, nimmt Silber. Oder Schwarz: Die beliebtesten Autofarben 2016
„Farblos“ ist auch 2016 der Renner unter den Farbtönen bei Neuwagen. 28,1% aller Fahrzeuge waren in einem Silberton lackiert. Nicht viel origineller ist die Farbwahl „schwarz“, immerhin haben diese dunklen Töne einen Anteil von 27,4%. Weiß ist mit rund 20% auf Platz drei der Hitliste – und damit sind alle drei „Top-Farbtöne“ auf jeden Fall nicht bunt.
Als meistverkaufter Farbton liegt blau mit einem Anteil von 9,6 % noch gut im Rennen, rot ist mit 6,5% schon sehr exklusiv, gelb mit 1,5 % praktisch nicht vorhanden. Exotische Töne wie orange oder lila sind mit 0,x Prozent kaum der Rede wert.
Offenbar spielt der Gedanke an den Wiederverkauf bei der Farbwahl nach wie vor eine entscheidende Rolle: Schwarz und Silber sind nie „in“ und auch nie „out“…
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