Automobile Kurznachrichten 04/2017 – kleingehackt und mundgerecht

Wasserstoff als „Brennstoff der Zukunft“? – Hydrogen Council in Davos gegründet

Wasserstoff ist ein vielseitiger, sauberer und sicherer Energieträger, der sich als Brennstoff zur Stromerzeugung oder als Ausgangsstoff in der Industrie eignet und sich einfach in großen Mengen speichern lässt. Wasserstoff lässt sich aus (regenerativem) Strom und CO2-reduzierten fossilen Brennstoffen gewinnen und erzeugt bei der Nutzung keine Emissionen. Ständig kommen neue Anwendungsszenarien für Wasserstoff hinzu, da er sich bei hoher Energiedichte als Flüssigkeit oder Gas speichern und transportieren lässt und für die Wärme- oder Stromerzeugung verbrannt oder in Brennstoffzellen eingesetzt werden kann. Durch seine Vielseitigkeit kann Wasserstoff eine Schlüsselrolle für die Industrie, den Transport und den privaten Bereich sowie für die Speicherung erneuerbarer fluktuierender Energiequellen spielen und eine vielversprechende Lösung für die großen Herausforderungen der Energiewende bieten.

Die Partner des Hydrogen Councils (Bild: Daimler AG)

13 führende Unternehmen aus den Bereichen Energie, Verkehr und Industrie haben daher eine neue globale Initiative ins Leben gerufen. Sie soll die gemeinsame Vision und das langfristige Ziel zu verfolgen, mithilfe von Wasserstoff die Energiewende voranzutreiben.

Im Rahmen der Einführungsveranstaltung bekräftigten die Mitglieder des Hydrogen Councils ihre Absicht, ihre erheblichen Investitionen in die Entwicklung und Kommerzialisierung von Wasserstoff und Brennstoffzellen, die sich aktuell auf insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro pro Jahr belaufen1, auszubauen. Die Mitglieder des Hydrogen Councils erwirtschaften zusammengenommen einen Umsatz von 1,07 Billionen Euro und beschäftigen 1,72 Millionen Mitarbeiter weltweit. Marktmacht und Größe für einen Erfolg wäre also vorhanden.

Folgende internationale Unternehmen gehören derzeit dem Council an: Air Liquide, Alstom, Anglo American, BMW GROUP, Daimler, ENGIE, Honda, Hyundai, Kawasaki, Royal Dutch Shell, The Linde Group, Total und Toyota. Der Council wird von zwei Vorsitzenden aus unterschiedlichen Regionen und Branchen geleitet, derzeit vertreten durch Air Liquide und Toyota.

„Die Brennstoffzellentechnologie hat ein enormes Potenzial für den Energie- und Mobilitätssektor. Die Vorteile liegen für uns klar auf der Hand: hohe Reichweiten und kurze Betankungszeiten sowie ein breites Einsatzspektrum vom Pkw bis zu Stadtbussen. …Wir werden den Mercedes-Benz GLC F-CELL noch in diesem Jahr vorstellen.“ so Jochen Hermann, Vice President Entwicklung Elektrik / Elektronik & E-Drive bei der Daimler AG.

Mercedes-AMG DTM Fahrerkader 2017: Ein Neuer, ein Rückkehrer, vier bekannte Gesichter

Mercedes-AMG Fahrerkader der DTM 2017 (aus Bilder Daimler AG)

Der Fahrerkader für die neue Saison steht fest. Neu in der Mercedes-AMG Motorsport-Familie ist Edoardo Mortara. Ihm zur Seite stehen mit Lucas Auer, Paul Di Resta, Gary Paffett und Robert Wickens vier weitere DTM-Rennsieger, die jeweils bereits einige Jahre Erfahrung im Team aufweisen. Komplettiert wird das Sextett vom ehemaligen DTM-Fahrer und Ex-FIA GT Weltmeister Maro Engel.

„2017 warten auf jeden Hersteller sicher große Herausforderungen. Wir haben ein neues Auto, neue Reifen und ein reduziertes Fahrerfeld. Die Leistungsdichte ist damit noch höher, als sie in der DTM eh schon war. Gerade darum bin ich froh, dass wir einen hochkarätig besetzten Fahrerkader haben“, sagte Mercedes-AMG DTM-Teamchef Ulrich Fritz.

Die größte DTM-Erfahrung im Fahrerkader besitzt Team-Captain Gary Paffett. Der Meister von 2005 absolviert in diesem Jahr seine 14. DTM-Saison.

Als Paffett 2005 DTM-Meister wurde, war Lucas Auer gerade einmal elf Jahre alt…

Maro Engel war bereits von 2008 bis 2011in der DTM.

Maximilian Günther neuer Test- und Ersatzfahrer

Maximilian Günther übernimmt in der anstehenden Saison die Rolle des Test- und Ersatzfahrers. Der 19-Jährige absolvierte Anfang Dezember im Rahmen der Young Driver Tests in Jerez de la Frontera seinen ersten DTM-Test als Belohnung für seine starken Leistungen in der FIA Formel-3-Europameisterschaft, die er 2016 als Vize-Europameister abschloss.

Für Daniel Juncadella, Maximilian Götz, Felix Rosenqvist und Christian Vietoris gab es keine Weiterbeschäftigung im auf sechs Fahrer reduzierten Kader von Mercedes-AMG.

Testfahrten & Saisonbeginn

Sein erstes Rennwochenende bestreitet das neue Fahrer-Sextett traditionell beim Heimrennen des Teams in Hockenheim (5. bis 7. Mai).

Die ersten Testfahrten des Jahres finden vom 20. bis 23. Februar in Portimao statt. Danach werden die neuen Autos bis zum Saisonbeginn auch in Vallelunga (13.-16. März) und Hockenheim (03.-06. April) auf Herz und Nieren getestet.

Die Formel 1 ohne Ecclestone – kaum vorstellbar, aber richtig

Nicht mehr Formel 1 Chef: Bernie Ecclestone (Bild: Daimler AG)

Der Formel 1 Patriarch Bernie Ecclestone wird nun endlich Zeit haben, das Geld, das er mit der Formel 1 verdient hat, auszugeben. Der 86-jährige wurde vom neuen Rechte-Eigner, der Liberty Media freundlich vor die Tür gesetzt.

Ecclestone war Gebrauchtwagenhändler und ehemaliger Rennfahrer letztlich der Grund, warum die Formel 1 zum Millionengeschäft wurde. Denn Anfang der 1970er Jahre investierte er seine Arbeitskraft in die Professionalisierung der Formel 1 und in deren Vermarktung. Ohne ihn gäbe es die Formel 1 – zumindest in ihrer heutigen Form – nicht (mehr).

Bei allen Verdiensten – sein Blick auf eine Klientel, die mit dem Internet nichts anfangen kann, auf Rennstrecken „in the middle of nowhere“ – dafür mit riesigen Antrittsgagen für den Rennzirkus – ging auch viel Flair der Formel 1 in den letzten Jahren verloren. Jüngere Fans wuchsen kaum nach, denn wer im Netz nicht aktiv ist, existiert eben nicht.

Der Liberty Media Konzern wird die Formel 1 nach den Erwartungen der Beobachter wieder mehr in Richtung Europa und USA verlagern. Die Rennen und Rennwochenenden dürften in eine Mischung aus Show und Sport gehen, wie man das etwa vom Super-Bowl kennt.

Also, alles in allem dürfte es für die Zuschauer zuhause und an den Strecken mehr Spektakel geben – Liberty Media verfügt mit Discovery über einen TV-Kanal und mit unitymedia in Deutschland über ein eigenes Internetprogramm.

Und mit Ross Brawn wurde ein erfahrener Techniker als Technik-Chef geholt, der einen guten Ruf bei und wahrscheinlich auch Draht zu diversen Teams hat.

Weniger toll dürfte es für Ferrari ab dem Jahr 2020 werden – denn die zahlreichen Privilegien in Form von Geld, die Ecclestone den Roten zukommen ließ, dürften in Zukunft nicht mehr rausspringen. Ferrari erhält viel mehr Geld (man spricht von 100 Mio. pro Saison) als Red Bull und Mercedes-AMG, die die Rennserie seit Jahren dominieren.

Man darf also gespannt sein – da die Verträge mit den Teams noch bis 2020 bestehen wird sich kurzfristig kaum etwas ändern – am Rennkalender 2018 kann man aber vielleicht schon ablesen, in welche Richtung es in Zukunft gehen soll.

Ein Mercedes für jeden denkbaren Geschmack: Über 40 Baureihen ab 2020

Mercedes-Benz Baureizhen: Einst (1984) passten sie noch nebeneinander auf die Straße…(Bild: Daimler AG)
…heute (2015) füllen sie ein Stadion (Bild: Daimler AG)

Man erinnere sich zurück. Vor 40 Jahren wurde bei Mercedes-Benz heiß diskutiert, ob man denn nun die „dritte Baureihe“, den „Baby-Benz“, den „190er“, die heutige C-Klasse auf den Markt bringen soll – oder nicht. Die DRITTE! Heute baut Mercedes-Benz 33 Autoformen – und bis 2020 soll sich das auf 40+X erhöhen, wie Entwicklungschef Ola Källenius in einem Interview sagte.

Klar ist, dass eine Langversion der A-Klasse sowie eine Stufenheck-Limousine kommen werden (2), auf Basis der B-Klasse ein SUV – der GLB – (3), eine C-Klasse „All Terrain“ (4) und der viertürige Mercedes-AMG GT (5). Der Pickup wurde als Studie auch schon vorgestellt (6) – mal sehen, was da noch in der Pipeline ist. Denn bis 2020 ist ja nicht mehr lange hin…

Trump-Safe: Was kann die neue Dienstlimousine des neuen US-Präsidenten?

Wenn der US-Präsident mit dem Auto unterwegs ist, gibt es seit den tödlichen Schüssen auf John F. Kennedy eine rollenden Safe, der das Leben des Präsidenten schützt.

Unter der neuen Präsidenten-Limo befindet sich ein hochfester Rahmen, der eher an einen Pickup als an eine Limousine erinnert. „Verkleidet“ ist das gute Stück mit einer Panzerung aus 4 cm dickem Stahl. Angriffe mit Handgranaten oder Beschuss durch ummantelte Spezialgeschosse ergeben so maximal einen Lackschaden. Der Unterboden ist antimagnetisch, so dass keine Haftmine – haften bleibt natürlich.

Die Verglasung besteht aus zehn Zentimeter dickem Glas. Spezialplatten an Dach und am Unterboden machen das „Rundum-Paket“ perfekt, die Reifen sind schussicher.

Störsender in den Begleitfahrzeugen unterbinden den Funk-Kontakt zu etwa doch an Bord verstecken Bomben, eine Fernzünddung ist eher unmöglich.

Unter der gepanzerten Haube liefert ein V8 rund 600 PS Leistung, die das Gefährt auf maximal 120 KM/h beschleunigen. Denn mehr als 6 Tonnen an Gewicht bremsen den Vortrieb der acht Töpfe. Dafür hat das Gefährt einen „Kriechgang“ für Paraden.

An Bord ist natürlich alles, was den Chef braucht, um daheim anzurufen. Er hat jederzeit Zugriff auf seinen eigenen Satelliten und kann so in perfekter Qualität übermitteln, wann das Abendessen fertig sein soll, wenn es mal wieder länger dauert.

Gegen Gasangriffe – vielleicht auch für Termine, die im stinken – gibt es eine eigene Sauerstoffversorgung. Und selbst wenn der Wagen im Meer versinkt – die Anlage spendet den Insassen noch eine Stunde Luft.

Von diesen Modellen gibt es immer mehrere, die auch zu den Auslandsbesuchen des Präsidenten geflogen werden. Insgesamt besteht der Fahrzeugtross des Präsidenten aus mehr als 40 Fahrzeugen – also, wenn man beim Einkaufen mal „was vergessen“ hat, wird man in der Innenstadt eher keinen Parkplatz finden – als amtierender US-Präsident…

Abgase gucken – aber richtig: KBA bekommt Testgelände

(Bild: Daimler AG)

Das Kraftfahrt Bundesamt soll ein eigenes Testgelände bekommen, die Grundstückskäufe dafür wurden offenbar getätigt. Nahe Flensburg sollen dort künftig die Abgase zufällig ausgewählter Fahrzeuge überprüft werden, um Manipulationen schneller aufzudecken.

Getestet wird dann  – vermutlich auf einer „Norm-Runde“ mit mobilen Geräten die in angemietete Fahrzeuge gepackt werden. So gibt es keinen direkten Kontakt zwischen Hersteller und KBA-Ingenieur. Neu ist dabei, dass das KBA die Tests selbst macht und nicht auf externe Prüfer wie etwa TÜV oder Dekra zurückgreift.

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