Automobile Kurznachrichten 04/2022 – kleingehackt und mundgerecht

Formel 1 Saison 2022: am Sonntag geht’s wieder los…

Am Wochenende startet die Formel eins ihre Versorgung – die ersten Tests bei Mercedes waren nicht sehr vielversprechend. Derzeit sieht es so aus, als ob Red Bull und Ferrari deutlich „die Nase vorn“ hätten mit den neuen Fahrzeugen.

Aber: man weiß nie, was die Teams im Rahmen der Tests tatsächlich an wirklicher Performance gezeigt haben.

So war zum Beilspiel Hamiltons schnellste Runde rund vier (!!) Sekunden langsamer als die des Tagesschnellsten Max Verstappen.

Wieder andererseits war Mercedes auch in den vergangenen Jahren nie bei den schnellsten Testern – dafür dann im ersten Rennen sehr wettbewerbsfähig.

Daher müssen nun alle Beteiligten und alle Fans darauf warten, dass beim Start in die neue Saison am kommenden Sonntag um 18.00 Uhr (nur beim Pay-TV Sender „Sky“‘) alle Akteure auch ernst machen…

Immerhin soll sich die Hoffnung, dass die Autos länger hintereinander herfahren und somit um Plätze kämpfen können bei den Trainings erfüllt haben – das scheint alles schon recht gut zu funktionieren.

Mercedes startet eigene Recyclingfabrik

Ein vollständig geschlossener Wertstoffkreislauf soll künftig den Ressourcenverbrauch dwe voll elektrischen Fahrzeugflotte von Mercedes-Benz minimieren.

Zunächst wird ein solches Batterie-Recycling-Werk in Deutschland entstehen, um die rücklaufenden Batterien aus den Mercedes-EQ Fahrzeugen einen geschlossenen Wertstoffkreislauf zuzuführen. In Zukunft sind auch Werke in China und den USA geplant.

Insgesamt soll die Fabrik unter ökologischen Gesichtspunkten Maßstäbe setzen.

Mercedes-Benz beginnt mit dem Aufbau einer eigenen Batterierecyclingfabrik. Bild: Mercedes-Benz AG

BMW übernimmt Alpina: aber warum?

Auch BMW möchte sich diesen Premium-und Luxusbereich weiterentwickeln. Da man seit Jahren jedoch mit der BMW M GmbH eine erfolgreiche Performance-Marke im Hause hat, wird die Übernahme Fragen auf. Spekulationen zufolge wird die Marke Alpina (BMW hat nur die Markenrechte gekauft) als Elektro-Premium-Submarke aufbauen, denn man arbeitet seit vielen Jahren mit Alpina zusammen. Der Ruf der Marke ist international tadellos, daher macht die Übernahme der Markenrechte, zumindest auf den zweiten Blick, durchaus Sinn.

Frachter mit 4.000 VW-Fahrzeugen gesunken: Lithium-Ionen Akkus als Brandursache

Natürlich gibt es auch hier eine Statistik, die besagt, dass benzingetriebene Fahrzeuge auf Schiffen öfter brennen als solche mit Elektroantrieb. Das Problem dabei: wenn ein Akku einmal brennt ist er äußerst schwer zu löschen, die Batteriezellen müssen gelöscht und über einen längeren Zeitraum gekühlt werden, ansonsten kann das Feuer durch die Hitze von einer Batteriezelle zur nächsten wandern. Es gibt zwar neue Löschmethoden, bis die jedoch im Einsatz sind und sich bewährt haben, wird noch einige Zeit ins Land gehen.

An Bord des Schiffes waren rund 4000 Fahrzeuge der VW Marken Porsche, Audi, Bentley, Lamborghini und VW, der Wert der Fahrzeuge wird auf mindestens 200 Millionen € geschätzt. Die Besatzung, das ist wohl das wichtigste, konnte vollständig evakuiert werden.

Öl – und Kraftstoffmarken: Namensbedeutungen und ein wenig Geschichte…

In den 1950 er Jahren glaubte man, dass die Atomenergie alle Energieprobleme der Menschheit Zukunft lösen wird. So glaubten auch renommierte Forscher daran, dass die fossilen Brennstoffe durch atomare Antriebe auch im Fahrzeugbereich ersetzt werden würden.

Viele Ingenieure träumten davon, dass ähnlich wie bei Atom-U-Booten künftig verbrauchte Reaktoren ausgetauscht werden anstelle eines Tankstopps. Die Reichweite eines solchen atomgetriebenen Fahrzeugs sollte bei rund 8000 km liegen.

Mittlerweile wissen wir, dass die fossilen Brennstoffe die nuklearen Träume der ersten Nachkriegsjahre überlebt haben.

Und natürlich beginnt diese Vorstellung bei „A“ wie Apotheke. Wie schon öfter berichtet, musste Bertha Benz bei ihrer ersten Überlandfahrt in einer Apotheke den Kraftstoff für das erste Automobil der Welt kaufen.

Mit der Zunahme des Fahrzeugbestandes und vor allem mit den wachsenden Ansprüchen der Motoren entstand ein Tankstellenmarkt, der 1935 immerhin 55.000 Tankstelen umfasste. Heute sind es dagegen nur noch knapp 15.000…

Einige Player, wie es heute noch gibt, stelle ich in den nächsten Wochen hier ein wenig vor…

ARAL

Die Westdeutsche  Benzol-Verkaufsvereinigung, 1898 in Bochum gegründet. Benzol entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Koks für die Stahlindustrie.

Abnehmer des Benzols war in dieser Zeit vor allem die Farbindustrie – bis 1924 ein neuartiger Kraftstoff aus einem Benzol-Benzin-Gemisch erfunden wurde.

Dieser neue Kraftstoff war wesentlich klopffester als die bisher bekannten und da Benzol zur Chemischen Gruppe der ARromaten, das Benzin zu den ALiphaten gehört, entstand daraus der neue Produktname: ARAL

ARAL taucht aber erst in den 1950er Jahren erstmals als Firmenname auf, ab 1962 hieß die Firma ARAL AG. Als 202 der Eon-Konzern sein Tochterunternehmen Veba Oel (seit 2000 Alleineigentümer der ARAL) an die deutsche BP verkauft wird, werden die deutschen BP-Tankstellen zu ARAL-Tankstellen. ARAL musste kartellrechtlich dafür einige seiner Tankstellen an die österreichische OMV abgeben.

AVIA

AVIA entsteht in den 1920er Jahren in der Schweiz. Unter dem Dach der AVIA schließen sich mehrere unabhängige Importeure von Erdölproduktent zu einer Einkaufsgemeinschaft zusammen. Der Name wurde in Anlehnung an die Aviatik („Luftfahrt“, „Fliegerei“) gewählt, damals sehr modern und fortschrittlich. Außerdem wurde auch mit Flugbenzin gehandelt. Ab den 1930 er Jahren wird der Name „AVIA“ als Marke benutzt.

AVIA besitzt keine eigenen Raffinerien sondern kauft seine Kraftstoffe bei anderen Anbietern zu bzw. lässt eigene Produkte bei anderen Raffinerien verarbeiten.

Deutschland hat die AVIA 35 Mitgliedsunternehmen und ist mit mehr als 800 Tankstellen die fünftgrößte Tankstellenkette. Insgesamt ist sie die am weitesten verbreitete Konzern unabhängige Mineralölmarke in Europa.