Automobile Kurznachrichten 05/2021 – kleingehackt und mundgerecht

Untertürkheim richtet sich auf „Electric First“ aus: Drive Systems Campus

Mercedes-Benz richtet seinen Geschäftsbereich Mercedes-Benz Drive Systems und das Werk Stuttgart-Untertürkheim auf „Electric First“ aus. Der größte Standort im globalen Powertrain Produktionsverbund wird sich dabei auf Forschung, Entwicklung und Produktionsanläufe von Antriebssystemen konzentrieren. Untertürkheim soll künftig Entwicklungs- und Qualifizierungs-Hub für Antriebstechnologien werden. Eine neue Fabrik für die Kleinserienfertigung von künftigen Lithium-Ionen Batteriezellen und ein eigenes Battery Safety Lab ergänzen die bestehenden Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten.

„Mercedes-typisch“ bleibt die Fertigungstiefe. Werden heute beispielsweise Getriebe und Achsen selbst hergestellt,  verfolgt der Stern auch bei der Batterie-Elektrik einen ganzheitlichen Ansatz, der von der Grundlagenforschung und Entwicklung bis hin zur Fertigung von Batteriesystemen reicht. Bei der Serienfertigung wird sich der Standort verstärkt auf elektrische Antriebskomponenten konzentrieren – Batterie- und elektrische Antriebssysteme, während die konventionelle Motoren-, Getriebe- und Komponentenfertigung schrittweise ausläuft.

Über die Veränderungen, die das für die Arbeitnehmer mit sich bringt, informiert die Tagespresse ja schon länger, so dass das hier nicht weiter beleuchtet werden muss. Fakt ist, dass damit Arbeitsplätze in der Region Stuttgart wegfallen – selbst wenn diese durch „Nichtersatz der Fluktuation“ (also z.B. keine Neueinstellungen, wenn jemand in Rente geht) – bedeutet das für die Region auf jeden Fall einen Kaufkraftverlust.

F1 Safety Cars von Mercedes-AMG und Aston Martin

Nicht nur ein neues Design für Mercedes-AMG Official Safety Car und Medical Car kommt in der Formel 1 Saison 2021 – erstmals seit 1996 wird auch eine Marke ohne Stern die Sicherheitsfunktionen während des Rennens übernehmen. Dass bei Aston-Martin die „inneren Werte“ von Mercedes-AMG enthalten sind, Daimler Anteile an Aston Martin hält und der CEO von Aston Martin, Tobias Moers, ehemaliger AMG-Chef ist, dürfte dabei mehr als ein Zufall sein.

Die Farbe ändert sich wegen des neuen Sponsors und Mercedes Team-Partners „CrowdStrike“ (Cloud-basierter Endgeräteschutz) von Silber auf Rot, bei Aston Martin geht es klassisch in Richtung British Racing Green.

Wie in den Vorjahren dient als Basis für das Mercedes-Safety Car der 430 kW (585 PS) starke Mercedes-AMG GT R. Als Medical Car kommt der Mercedes-AMG C 63 S T-Modell mit 375 kW (510 PS) zum Einsatz, wenn Mercedes an der Reihe ist.

Denn künftig wechselt die Marke zwischen Aston Martin und Mercedes-AMG an jedem Rennwochenende. So darf Bernd Mayländer beim ersten Rennen im Aston Martin bei das Feld anführen, wenn es von Nöten ist, beim zweiten Rennen dann wieder im AMG-GT R.

Mit 318 km/h Höchstgeschwindigkeit und 3,6 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h ist beim AMG GT R bringt der Wagen auch genug „Dampf“ mit – auch wenn es im Fernsehen immer recht langsam aussieht, wenn das Safety Car unterwegs ist.

Begonnen hat der Einsatz von Mercedes-AMG als Formel 1 Safety Car 1996 mit einem C 36 AMG. Aus SLK-Sicht waren natürlich die Jahre 2004 bis 2005 ein Highlight, als der SLK 55 AMG das Feld an- und zusammenführen durfte. Der GT ist seit 2015 mit verschiedenen Modellen im Einsatz.

Dein Mercedes kann jetzt auch bezahlen: „Fuel & Pay“ – tanken musst Du noch selbst

Der neue Mercedes me Dienst „Fuel & Pay“ für digitales Bezahlen an der Zapfsäule ist an den Start gegangen. Mercedes me Nutzer können den Dienst kostenlos nutzen und bequem digital bezahlen – ganz ohne Gang in die Tankstelle oder Kartenzahlung am Automaten. Zumindest dann, wenn das Fahrzeug über ein Mercedes me Kommunikationsmodul verfügt. Dieser Service lässt sich sowohl über die Mercedes me App als auch über das Infotainment-System MBUX bequem direkt aus dem Fahrzeug heraus steuern.

So funktioniert Fuel & Pay

Kunden wählen innerhalb der Head-Unit mittels Kartenübersicht eine angebundene Tankstelle und starten die Navigation. Über die Geofencing-Funktion wird die Tankstelle beim Anhalten am Zielort – sobald der Motor ausgeschaltet wird – automatisch erkannt und der Kunde wählt die gewünschte Zapfsäule aus. Das System berechnet nun den maximalen Tankbetrag auf Basis des Tankvolumens, der Spritsorte und des Spritpreises und der Kunde erteilt eine Zahlungsreservierung. Nicht-digital ist dann noch das Tanken selbst – dafür muss der Fahrer aussteigen und den Zapfhahn betätigen. Belastet wird das Konto ausschließlich für die tatsächliche getankte Spritmenge.

Nach dem Betanken erfolgt der Abschluss des Zahlvorgangs. Der Kunde erhält umgehend eine Bestätigung via Display-Nachricht in der Mercedes me App oder im MBUX und kann die Fahrt direkt fortsetzen. Für Dokumentationszwecke wird dem Kunden zusätzlich ein Tankbeleg inklusive aller Daten wie Füllmenge, Kraftstoffart und Literpreis via E-Mail oder Mercedes me Inbox-Nachricht zugesandt.

Die neueste Gerätegeneration in der S-Klasse (ab BJ 2020) wird im Laufe des Jahres noch angepasst, der Dienst ist vorerst nur in Deutschland verfügbar.

Ein Stern geht auf Reisen: der Mercedes-Stern vom Stuttgarter Bahnhofsturm

Seit 1952 dreht sich der Mercedes-Stern mit 5 Metern Durchmesser über dem Stuttgarter Bahnhof. Denn damals sollte der vom Krieg noch gezeichnete Turm restauriert werden – Geld dafür war aber nicht da. So entstand die Idee, den Turm als Werbefläche zu vermieten und so die Kosten zu decken.

Über die Jahre wurde jedoch der Turm des Bonatzbaus mit dem Stern ein Wahrzeichen von Stuttgart.

Nun muss der Stern im Zuge Stuttgart21 Modernisierung des Bonatzbaus vorübergehend abmontiert werden. Der Stern „parkt“ daher bis 2025 am Mercedes-Museum und soll 2025 wieder an die ursprüngliche Stelle verbracht werden.