Automobile Kurznachrichten 08/2018 – kleingehackt und mundgerecht

  • Daimler und HERE bringen HD Live Map in künftige Mercedes-Benz Modelle
  • Räder zum Abschrauben? Keine Selbstverständlichkeit – Benz Museum ehrt Erfinder
  • Schwere Last: Vollelektrische Mercedes-Benz Lkw für den schweren Verteilerverkehr
  • Weiße Flotte: fast 40% aller Neuwagen sind – weiß!
Automobile Kurznachrichten – Collage aus Bildern Daimler AG

Daimler und HERE bringen HD Live Map in künftige Mercedes-Benz Modelle

Daimler und HERE Technologies haben sich zusammengeschlossen, um die HERE HD Live Map zu einem festen Bestandteil der autonomen Fahrzeugtechnik von Daimler zu machen. Mit diesen Bemühungen schaffen die beiden Unternehmen die Voraussetzungen für den Einsatz der Karte und den damit verbundenen Diensten in den zukünftigen hochautomatisierten und autonomen Generationen von Mercedes-Benz Fahrzeugen.

Die maschinenlesbare und cloudbasierte HD Live Map ermöglicht es einem automatisierten Fahrzeug, gewissermaßen „um die Kurve“ zu schauen. Durch miteinander verknüpfte Informationsschichten weiß das Auto, wo es sich gerade befindet, welche Strecke vor ihm liegt und wie es auf verschiedene Verkehrsszenarien zu reagieren hat.

Karten von Autos für Autos: Sich selbst aktualisierende Karten

HERE hat die HD Live Map so entwickelt, dass sie über Fähigkeiten zur „Regeneration“ verfügt. Das bedeutet, dass die Karte dynamische Veränderungen im Straßenbild nahezu in Echtzeit widerspiegelt und sich entsprechend selbst aktualisieren kann. So können damit ausgestattete Fahrzeuge aktiv auf wechselnde Verkehrssituationen reagieren – zum Beispiel im Falle einer Fahrbahnsperrung frühzeitig auf die freie Spur wechseln und die Geschwindigkeit der Situation anpassen.

Räder zum Abschrauben? Keine Selbstverständlichkeit – Benz Museum ehrt Erfinder

Heinrich Rau reichte 1912 beim kaiserlichen Patentamt seine Erfindung – einen Schnellverschluss für abnehmbare Automobilfelgen – ein.

Bis zu seiner Erfindung hatten Felge und Nabe stets eine Einheit gebildet. Damit war eine Reifenpanne immer mit großem Reparaturaufwand verbunden. Durch Raus Erfindung wurden Radnabe und Felge separate Teile.

Offensichtlich war der Erfinder technisch sehr begabt – bereits im Jahr 1910 hatte er sich ein Auto selbst gebaut. 1912 heuerte er bei Carl Benz an. Doch bereits im Jahr 1914 endete seine Erfinder-Tätigkeit: nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verstarb er im September des ersten Kriegsjahres an einer Blinddarmentzündung in einem Lazarett. Er wurde nur 26 Jahre alt.

Schwere Last: Vollelektrische Mercedes-Benz Lkw für den schweren Verteilerverkehr

Mit dem eActros schickt Mercedes-Benz seinen Elektro-Lkw im Kundeneinsatz auf die Straße. Zehn Fahrzeuge in zwei Varianten mit 18 bzw. 25 Tonnen Gesamtgewicht gehen in den nächsten Wochen an Kunden, die Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unter realen Bedingungen testen werden.

Nach der Präsentation des ersten elektrischen Verteiler-Lkw im Jahr 2016 gab es bei Mercedes-Benz viele konkrete Anfragen für ein solches Fahrzeug. Da offensichtlich Nachfrage nach einem solchen Fahrzeuge besteht, wurde in der Folgezeit ein Lkw entwickelt, in geringer Stückzahl bereits 2018 in Kundenhand übergeben werden kann. Dabei gibt es noch zahlreiche technische und vor allem auch betriebswirtschaftliche Fragestellungen zu lösen, allen voran die Reichweite und Kosten der Batterien, aber auch die notwendige Infrastruktur für den Einsatz in den gewerblichen Flotten der Kunden.

Aus diesem Einsatz kann man dann ableiten, was in puncto Technik, Infrastruktur und Service noch zu tun ist, um den eActros wettbewerbsfähig zu machen, sagt Martin Daum, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Daimler Trucks and Buses.

Mit dem Mercedes-Benz eActros wid nun ein schwerer Elektro-Lkw als Zwei- und Dreiachser in Kundenhand gegeben. Zunächst steht dabei der innerstädtische Waren- und Lieferverkehr im Fokus.

Zehn Elektro-Lkw werden an Pilotkunden geliefert

zehn Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen werden also Realdaten zum Einsatz dieser Fahrzeugart erarbeiten. Die Namen der Pilotkunden zeigen tatsächlich einen ausgewogenen Mix dessen Ergebnis sicherlich interessant sein wird. Die Unternehmen sind:

Dachser, Edeka, Hermes, Kraftverkehr Nagel, Ludwig Meyer, pfenning logistics, TBS Rhein-Neckar und Rigterink aus Deutschland Camion Transport und Migros aus der Schweiz

Diese Kunden verteilen allesamt Waren im Stadtverkehr – aber in völlig unterschiedlichen Branchen und Kategorien. Die Palette reicht von Lebens­mitteln bis zu Bau- und Werkstoffen. Die Fahrzeuge werden bei allen Kunden für Aufgaben eingesetzt, die sonst mit konventionellen Dieselantrieben erledigt werden. Aufgrund der verschiedenen Anforderungen tragen die Fahrzeuge unterschiedliche Aufbauten. Je nach Bedarf sind Kühlkoffer, Trockenkoffer, Silo oder Plane im Einsatz. Die Fahrer der eActros werden speziell auf das Fahrzeug geschult. Die Pilotkunden testen die Fahrzeuge im Realbetrieb für zwölf Monate, dann gehen die Lkw für noch einmal zwölf Monate an eine zweite Runde von Kunden.

Bis zu 200 km Reichweite mit gewohnter Fahrleistung und Nutzlast verspricht Daimler seinen Kunden. Die maximal zulässige Achslast liegt bei den üblichen 11,5 Tonnen. Die Energie kommt aus Batterien, die sich bereits bei der EvoBus GmbH bewährt haben – sie sind also keine Prototypen mehr.

Die Batterien sind in insgesamt elf Paketen verbaut: Drei befinden sich im Bereich des Rahmens, die anderen acht unterhalb. Die Hochvolt-Batterien speisen nicht nur den Antrieb, sondern das komplette Fahrzeug mit Energie. So werden beispiels­weise Nebenaggregate wie der Druckluftkompressor der Bremsanlage, die Lenkhelfpumpe für die Servo-Unterstützung der Lenkung, der Kompressor der Fahrerhaus-Klimaanlage und ggf. der Kühlaufbau ebenfalls elektrisch betrieben. Leere Batterien lassen sich bei einer realistischen Stationsleistung von mobilen Ladegeräten im Fuhrpark von 20 bis 80 kW innerhalb von drei bis elf Stunden vollständig aufladen.

Weiße Flotte: fast 40% aller Neuwagen sind – weiß!

Zumindest weltweit ist die Farbe weiß bei neuen Automobilen mit 39 % die unangefochtene Nummer eins. Zusammen mit Schwarz, Grau und Silber sind damit 80 % der Farben aufgezählt, in denen neue Fahrzeuge produziert werden. Das zumindest geht aus Zahlen der BASF hervor.

In Europa ist der Anteil an weißen Fahrzeugen um etwa 10 % geringer, dafür werden hier mehr schwarze und graue Autos gekauft. Der prozentuale Anteil der „achromatischen Farben (Weiß, Schwarz, Grau und Silber) liegt aber wieder bei knappen 80 %. Die beliebteste ST Farbe ist auf gleich bleibenden Niveau blau – mit rund 11 % der Fahrzeuge.

Bei den SUVs kommen auch Rot, Blau und Braun gut an, die bunteste Mischung gibt es unter den Kleinwagen.

Bei Sportwagen / Cabrios liegt Weiß bei 25 %, Grau bei 22 %, Silber bei 8 %, 12 % sind in Grau, 3 % in Rot und 2 % in Braun.