Automobile Kurznachrichten 10/2018 – kleingehackt und mundgerecht
- Abgas-Grenzwerte: Willkür? Auch ein Statistiker widerspricht dem allgemeinen Tenor
- Engagement für Elektromobilität in China: Daimler wird Gesellschafter von BJEV
- Mercedes me Flexperience: 12 Modelle, eine Rate – flexibler Wechsel möglich
- Update-Verweigerer? So schnell kann das Fahrzeug nicht stillegelegt werden…
Abgas-Grenzwerte: Willkür? Auch ein Statistiker widerspricht dem allgemeinen Tenor
Nach dem Lungenarzt in der vergangenen Woche hält nun auch ein Statistikexperte die Auswirkungen der Überschreitung von Abgas-Grenzwerten für wissenschaftlich nicht nachvollziehbar.
Die im Zusammenhang mit dem Stickoxidgehalt genannten Todesfälle hätten keine seriöse methodische Basis. Denn dabei würden Unterschiede des Lebens in der Stadt und auf dem Land nur unzureichend betrachtet – die Luft sei ja nur ein Faktor, der sich auf die Lebenserwartung auswirkt. Rein statistisch jedenfalls wird die Luft immer sauberer und die Menschen leben immer länger. Als Beleg für die sauber werdende Luft könne man die Daten am Stuttgarter Neckartor heranziehen: waren es 2006 noch 853 sogenannte Überschreitungsstunden beim Stickstoffdioxid sind es aktuell noch drei, die Überschreitungstage beim Feinstaub sind von 175 auf 45 gefallen.
Insgesamt würden also die Grenzwerte schneller sinken als die Abgase der Autos – bevor die Fahrzeuge die Grenzwerte erreichen, werden sie einfach weiter gesenkt.
Der Eindruck, dass die Luft immer dreckiger werde, sei absolut falsch – genau das Gegenteil sei richtig.
Engagement für Elektromobilität in China: Daimler wird Gesellschafter von BJEV
Daimler und die BAIC Group vertiefen ihre strategische Zusammenarbeit im Bereich New Energy Vehicles. Daimler ist durch den Erwerb eines Anteils von 3,93% an der Beijing Electric Vehicle Co., Ltd., einer Tochtergesellschaft der BAIC Group, beteiligt. Das birgt nach dem Einstieg des chinesischen Milliardärs und Autobauers Li Shufu eine gewisse Brisanz, denn BAIC und Li’s Firma Geely sind ja Wettbewerber.
Die noch engere Zusammenarbeit mit sowohl BAIC als auch BJEV erhofft sich Daimler auch ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der chinesischen Kunden, vor allem im NEV (New Energy Vehicles) Sektor.
Die Beijing Electric Vehicle Co., Ltd. wurde 2009 von der BAIC Group als Entwicklungs-plattform für New Energy Vehicles gegründet und ist einer der führenden Hersteller von reinen Elektrofahrzeugen in China.
Mercedes me Flexperience: 12 Modelle, eine Rate – flexibler Wechsel möglich
Mit Mercedes me Flexperience gehen Mercedes-Benz und Daimler Financial Services einen weiteren Schritt auf dem Weg zum integrierten Mobilitätsanbieter. Neben Kauf, Finanzierung und Leasing haben Kunden und Interessenten in Zukunft die Wahl, sich zu einer monatlich fixen Mietrate für ein Jahr bis zu zwölf neue Mercedes-Benz Fahrzeuge ihrer Wahl auszusuchen und zu fahren. Die Rate umfasst Versicherung, Wartung und Reparaturen bis hin zu Reifen inklusive 36.000 Kilometern pro Jahr. Herzstück des Mobilitätsangebots ist die Mercedes me Flexperience App, mit der der Kunde das komplette Handling der Fahrzeuge rund um die Uhr digital abwickeln kann. Das reicht von der Auswahl seines „Traumwagens“ bis hin zu Abholung und Rückgabe des Fahrzeugs. Somit wird der gesamte Vermietungsprozess digitalisiert.
„Mit Mercedes me Flexperience bieten wir ein neues, voll digitalisiertes Mobilitätsangebot. Unsere Kunden können bis zu zwölf Fahrzeuge im Jahr je nach Wunsch und Bedürfnis flexibel nutzen – also ,car on demand’. Bequem per App ist es möglich, sich zum Beispiel am Wochenende ein Cabriolet oder für den Familienurlaub einen SUV zu bestellen“, so Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Daimler AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb. „So kann sich jeder ganz einfach den passenden Mercedes-Benz für jede Gelegenheit auswählen.“
Im Gegensatz zur herkömmlichen Fahrzeugmiete kann der Kunde mittels App die Motorisierung, Farbe und Innenausstattung des Fahrzeugs auswählen. Auch ein Upgrade in eine höhere Fahrzeugklasse ist jederzeit möglich. Die App gibt zudem einen vollständigen Überblick über Miethistorie und Kosten sowie dank Konnektivität auch über Fahrzeugdaten, wie beispielsweise Tankfüll- und Kilometerstand.
Update-Verweigerer? So schnell kann das Fahrzeug nicht stillegelegt werden…
… entschied jetzt das Verwaltungsgericht Karlsruhe. Der Fahrer eines Fahrzeugs, für das einen Software update vorgesehen war, hatte sich geweigert, dieses machen zu lassen. Mit dem Hinweis auf die durch das fehlende update fehlende EG-Typen Genehmigung wollte ein Landratsamt das Fahrzeug stilllegen. Der Fahrzeughalter zog im Eilverfahren vor Gericht – und bekam Recht. Hauptsächlich diente den Richtern als Argument, dass die Verwendung von abschobt Einrichtungen seit dem Jahr 2015 bekannt sei und daher offenbar keine Dringlichkeit vorliegt, die eine sofortige Stilllegung rechtfertigt. Insbesondere dann, wenn sich der Fahrzeuginhaber noch in einem Rechtsstreit mit dem Fahrzeughersteller bzw. mit dem Händler befindet.
Die Zulassungsbehörden im Bundesgebiet Verfahren in der ganzen Sache nach eigenem Ermessen – eine große Stilllegungswelle, wie sie Ende vergangenen Jahres angekündigt wurde, wird es aber nach dem Urteil wohl nicht geben.