Automobile Kurznachrichten 12/2022 – kleingehackt und mundgerecht

A – m Ende? Das A-Klasse-Facelift wird (noch) nicht die letzte Variante sein

Und dennoch – die A-Klasse, einst gedacht um neue, jüngere Kundschaft an die Marke mit dem Stern zu „gewöhnen“ wird zur „Entry Luxury“ – Klasse. Und zeigt damit, dass ein „Brot und Butter-Auto“ künftig nicht mehr im Mercedes-Regal stehen wird.

Mercedes-Benz A-Klasse und Mercedes-Benz A-Klasse Limousine, 2022 (Bild: Mercedes-Benz AG)

Bei der kommenden A-Klasse, die auf der neuen MMA-Plattform wohl 2024 kommen wird, wird dabei der Focus auf den E-Antrieben liegen – aber es werden auch weiterhin Varianten mit Verbrennungsmotor angeboten. Also, für die 20er Jahre dieses Jahrzehnts wird es wohl keine Abkehr vom Volumenmodell an sich geben, mit der geplanten „Aufwertung“ der Fahrzeugklasse aber wahrscheinlich ein Rückgang der Stückzahlen und Marktanteile akzeptiert.

Schon in der Standardausstattung bietet die A‑Klasse nun viele inkludierte Merkmale, zum Beispiel eine Rückfahrkamera, das USB-Paket oder das Lenkrad in Leder Nappa. Ab der Ausstattungsvariante Progressive können sich die Kunden zusätzlich serienmäßig auf LED-Frontscheinwerfer, einen Sitz mit Lordosenstütze, das Parkpaket und das Spiegelpaket freuen.

Insgesamt hat Mercedes die Angebotslogik bei den Ausstattungspaketen nochmal deutlich vereinfacht, um die aufwändige Auswahl von vielen Einzeloptionen zu reduzieren. Funktionale Ausstattungen, die häufig zusammen gekauft werden, sind auf Basis des realen Kaufverhaltens in Ausstattungspaketen gebündelt.

Hi(gh) Life: auch die B-Klasse in neuem Gewand

Optisch soll es mehr in Richtung „Sports Tourer“ gehen und das Image der B-Klasse soll jünger werden. Auch das MBUX-Angebot wird wohl eher die jüngere Zielgruppe locken denn die bisherige…

Ultimatives Klangerlebnis: mit Apple Music und Dolby Atmos

Vorbei die Zeiten, in denen „BumBum“ im Auto eher der jüngeren, weniger liquiden Zielgruppe zugeschrieben wurde. Zu „Luxury“ gehört nun auch der gute Ton.

Immerhin für 76% der Autofahrer ist ein realistischer Raumklang offenbar zumindest „wichtig“, wenn nicht gar „sehr wichtig“.

Mercedes-Benz integriert Spatial Audio mit Dolby Atmos von Apple Music ist zum ersten Mal in einem Nicht-Apple-Gerät und macht Musik in Dolby Atmos gleichermaßen für Kunden von Mercedes‑Benz und Apple Music leicht zugänglich.

1.750 Watt, 31 Lautsprecher, 18,5 cm Subwoofer – das war „früher“ eher was für die Hifi-Szene… heute ist es offenbar „begehrenswert“.

Stellantis kehrt China den Rücken

Man kann darüber streiten, ob die Erfolglosigkeit der Stellantis Marken wie etwa Alfa Romeo, Opel/Vauxhall, Citroen, Jeep, Lancia oder Fiat nun ein Ergebnis der Marken oder des Markenimages ist – oder die bisherige Positionierung im Reich der Mitte.

Auf jeden Fall fühlt man sich bei Stellantis vom Chinesischen Partner hintergangen und ruft nun zum „Kreuzzug“ gegen die Chinesischen Hersteller auf. Zum Beispiel bringt der Stellantis-Chef Tavares Import-Zölle für chinesische Fahrzeuge ins Spiel, denn nach wie vor müssen europäische Hersteller auf Fahrzeuge, die nicht in China hergestellt werden, Zölle bezahlen.

Er sieht durch die zahlreichen Fabriken, die europäische Autohersteller in den vergangenen Jahren in China gebaut haben, einen Technologietransfer, der den Autoproduzenten nun auf die Füße fallen könnte. Als Beispiel nennt er andere Branchen, wie die Unterhaltungselektronik, die einst von Japan nach China „transferiert“ wurde oder die europäische Textilindustrie.

Die Ansicht mag auf den ersten Blick „radikal“ klingen – aber eine Abhängigkeit von China, wie man sie bei Mercedes-Benz eingeht, ist auch nicht ohne Risiken.

Denn was passiert, wenn China seine Ansprüche auf Taiwan militärisch durchsetzt? Mit ähnlichen Sanktionen wie derzeit gegen Russland wäre das für deutsche Autobauer sicher existenzgefährdend…