Automobile Kurznachrichten 15/2017 – kleingehackt und mundgerecht

Direktvertrieb von Autos – in den USA teilweise verboten

Your Mercedes-Benz is far away – zumindest, wenn man in online bestellen möchte – was aber teilweise an rechtlichen Einschränkungen liegt (Bild: Daimler AG)

Ich frage mich schon lange, warum Autohersteller nicht schon lange viel mehr auf das Internet als Verkaufsplattform setzen, statt wie bisher nur als Informationsquelle. In einem Urteil – in diesem Fall gegen Tesla – wird aber klar, dass Hersteller in manchen Fällen gar nicht direkt an Endkunden verkaufen dürfen.

In den USA ist die Rechtslage hierzu nicht eindeutig – das ist in den Bundesstaaten unterschiedlich geregelt.

Auch vollautonome Fahrzeuge dürfen also nicht überall vollautonom verkauft werden… – wieder was gelernt…

Autos in Deutschland sind durchschnittlich 9,3 Jahre alt…

2017 sind die Fahrzeuge in Deutschland im Durchschnitt 9,3 Jahre alt (Bild: Sven Kamm)

… und damit älter als im vergangenen Jahr. Denn das Durchschnittsalter ist von 8,9 auf 9,3 Jahre angewachsen. Natürlich wird das mit gestiegener Qualität begründet – aber vielleicht spielen auch die Preise für Neuwagen eine gewisse Rolle.

Selbst die Abwrackprämie im Jahr 2009 (ja, so lange ist das her) konnte das Durchschnittsalter kaum senken – und dennoch war es 2008 erst bei 8,0 Jahren.

Rund 600.000 Fahrzeuge sind älter als 30 Jahre, viele davon mit H-Kennzeichen. Fast genauso viele liegen im Altersbereich zwischen 25 und 30 Jahren, also die Zahlen der H-Kennzeichen werden sicherlich noch ansteigen. Zwischen 20 und 24 Jahren sind rund 1,8 Mio. Fahrzeuge zugelassen. Hier sind dann die ersten SLK zu finden…

Der Gesamtbestand liegt bei 45,8 Mio. PKW.

IAA-Absage diverser Hersteller: Ist die Messe out?

IAA 2015: Viel Betrieb am Daimler Stand – aber lohnt sich der Aufwand für die Hersteller? (Bild: Daimler AG)

Die Zahl der Oldtimer-Messen steigt – und damit auch die Gesamtzahl ihrer Besucher (auch wenn wie zuletzt bei der Techno Classica die Zahlen abnehmen, die Gesamtzahl auf allen Messen ist nach wie vor wachsend).

Bei Auto-Messen mit Neuheiten und so steht das Verhältnis von Aufwand und Ertrag für einige Hersteller dagegen nicht mehr in einem vernünftigen Verhältnis. Denn Messeauftritte sind insgesamt teurer und die Werbewirksamkeit beim breiten Publikum sind doch sehr begrenzt, schaut man sich an, wie vielfältig man sich heutzutage über Neuheiten informieren kann. Nun also kommen zur IAA zwar einige neue asiatische Hersteller – dafür fehlen Peugeot, Nissan, Infiniti, Mitsubishi, Volvo Fiat und Alfa Romeo. Also doch eine gute Anzahl namhafter Hersteller.

Die Messe sieht in der Präsenz der asiatischen Hersteller zwar ihre Auffassung bestätigt, dass die IAA großes internationales Interesse weckt – jedoch sollte man im Hinterkopf haben, dass die Automesse in Leipzig im vergangenen Jahr wegen Ausstellermangel abgesagt wurde.

Wer braucht carsharing? Für was?

car2go: Die Gründe ein Auto beim carsharing Unternehmen zu leihen, sind regional sehr unterschiedlich (Bild: Daimler AG)

Ganz interessant ist eine Umfrage von car2go, wozu sich die Benutzer ein Fahrzeug leihen. Denn auch wenn sie in allen Städten gleich alt (60% unter 36 Jahre) sind, so ist der Grund, ein Auto zu mieten, durchaus unterschiedlich…

Am häufigsten mieteten die 1,3 Mio. Kunden ein Auto für Restaurantbesuche. In Amsterdam besonders häufig – 73 % nutzen den Leihwagen regelmäßig, um essen zu gehen.

In Wien dagegen nur 53%. In Wien fahren dafür 45% zu privaten „Pflichtterminen“ wie Arztbesuche, in Düsseldorf und Köln nur 31.

In Rom nutzen es 35% um zur Arbeit zu fahren, in München nur 21. In Frankfurt gehen 43% mit dem geteilten Auto einkaufen, in Mailand nur 14.

Beim Entwickeln „moderner“ Verkehrskonzepte muss man also nicht nur die lokale Infrastruktur beobachten, sondern das Angebot auch darauf abstimmen, was die potenziellen Nutzer denn tatsächlich mit dem Gefährt machen wollen.

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