Automobile Kurznachrichten 17/2021 – kleingehackt und mundgerecht

Auch nach 100 Jahren noch „Best Global Brand“: der Stern

Am 5. November 1921 beantragte die damalige Daimler Motoren Gesellschaft (DMG) für den dreidimensionalen Stern im Kreis, der fortan als Kühlwasserverschluss die Front der Fahrzeuge „mit Stern“ prägt, den Gebrauchsmusterschutz (Eintragung als Markenzeichen). Eingetragen wird das Markenzeichen dann 1923, den Stern selbst (ohne Kreis drumrum) gibt es schon seit 1909 mit Gebrauchsmusterschutz.

Im Jahr 1926 wird der Stern dann nach der Fusion mit Benz um dessen Lorbeerkranz erweitert, das Signet, das die Mercedes-Haube seither prägt, ist „geboren“.

Welchen „Wert“ die Macher des neuen Zeichens damit generiert haben, war ihnen wahrscheinlich damals nicht bewusst – jedoch ist der Stern im Kreis die wertvollste Luxus-Auto-Marke der Welt und die teuerste europäische Marke überhaupt. Im Jahr 2020 betrug der Wert der Marke laut der Aufstellung des US-Markenberatungsunternehmens Interbrand 50,866 Milliarden Dollar (43,85 Mrd. Euro).

Wertvoller als Automarke ist nur Toyota (54,1 Mrd. USD, Platz 7), von den weltweit wertvollsten Marken (1. Apple: 408,55 Mrd., 2. Amazon 249,25 Mrd., 3. Microsoft 210,2 Mrd., 4. Google 196,8 Mrd., 5. Samsung 74,6 Mrd., 6. Coca-Cola 57,5 Mrd, jeweils US-Dollar) aber doch ein ganzes Stück entfernt….

Dolby Atmos Music – Forever young!

Als die Band „Alphaville“ mit ihrem Hit „Forever young“ und wir uns noch bei „Poltergeist“ gruselten, wären solche Daten bestenfalls in der Hifi-Szene aber niemals in einem Fahrzeug von Mercedes-Benz und schon gleich gar nicht „ab Werk“ zu lesen gewesen:

31 Lautsprecher, 1.750 Watt Leistung! 2 Verstärker, 8 Körperschallwandler… ja und nun kommt diese Technik im Mercedes-Maybach und in der S-Klasse, soll aber auch in weiteren Modellen kommen. Ab Mitte 2022 soll das System verfügbar sein und dann die Leute begeistern, die „Forever young“ irgendwo zwischen Sandkasten und Mofa mitgeträllert haben…

DTM 2021: Fahrertitel für Maximilian Götz und Herstellertitel für Mercedes-AMG

Nach einem spannenden Saisonfinale am Nürnberger Norisring hat die DTM wieder Champions mit Stern. Maximilian Götz ergatterte sich im letzten Rennen durch einen Sieg den Fahrertitel, wobei ihm die Unwägbarkeiten des Norisrings in die Karten spielten.

Auch mit keiner Top-Platzierung in der Startaufstellung kann es durch die enge Haarnadelkurve des Rings in Runde 1 erhebliche Verschiebungen geben und so sind hier Siege auch vom 8. Startplatz möglich. Götz konnte sowohl beim Rennen am Samstag als auch am Sonntag einen Sieg einfahren und ist somit der DTM Champion 2021!

Mercedes-AMG stand bereits am Wochenende vorher bereits als bester Hersteller der DTM 2021 fest und verwies damit Ferrari, Audi, BMW und Lamborghini auf die Plätze, lediglich in der Teamwertung gab es für AF-Corse Ferrari und Abt-Audi etwas zu gewinnen.

Mercedes Manufaktur: designo plus-plus für ausgesuchte Modellreihen

Wer ein Fahrzeug der ausgewählten Modellreihen S-, CLS- , G- oder AMG GT-4-Türer erwerben möchte, kann sich künftig unter der Bezeichnung „Manufaktur“ noch alle möglichen Extrawünsche zubuchen. Das gilt für Farben und Materialien im Innenraum, ebenso kann man Maybach, Mercedes oder AMG-Schriftzüge noch ins Interieur oder auf den Dachhimmel sticken lassen.  Unter anderem gibt es hier ein Revival, die wir noch vom W123 oder W126 Anfang der 1980er Jahre kannten: Vintageblau heißt die Farbe nun und steht auch irgendwie der aktuellen S-Klasse….

Neuwagen: T-Roc verdrängt im Oktober den Golf, E-Auto-Stückzahlen und Wartezeiten…

Natürlich schweben dem Chef der Deutschen Umwelt Hilfe (DUH) die Protagonisten mit Stern, Stuttgarter Rössle, bayerischem Propeller oder anderen symbolträchtigen Figuren am Bug vor, wenn er von „Stadtpanzern“ spricht, aber die Zulassungszahlen zeigen deutlich, dass „SUV“-Modelle weiterhin (wie gemein…) gekauft werden. Erstmals wurde der Golf als meistverkauftes Auto überhaupt von seinem „SUV-Bruder“ T-Roc abgelöst. Fahrgastraum statt Hubraum scheint sich als Trend zu bestätigen… insgesamt ist das „SUV-Segment mit 28,5% aller Zulassungen inzwischen das größte, gefolgt von der Kompaktklasse mit 16,9%.

…und auch bei -Litern Hubraum, also den E-Autos, gibt es interessante Entwicklungen. 782.000 reine E-Autos wurden in China in diesem Jahr (2021) bereits zugelassen – das ist mehr Stückzahl als die kompletten Zulassungen (aller Antriebsarten) in Deutschland (626.000) in diesem Jahr. Der chinesische Markt befeuert also weiterhin die vielbeschworene „Transformation“ der Automobilindustrie unaufhaltsam.

In Europa sind neben den rein-elektrischen Fahrzeugen der Hybrid und die Plug-in Hybride stark vertreten.

Lediglich in den USA dominiert weiterhin der Verbrenner mit 91% der Neuzulassungen.

Der durch den Chipmangel ausgelöste Lieferengpass stellt die Branche auch weiterhin vor Probleme. Im Durschnitt muss man derzeit 6 Monate warten, wenn man ein neues Fahrzeug nach eigenen Wünschen konfiguriert haben möchte. Die Spanne reicht dabei von 3 Monaten für eher einfache Fahrzeuge bis zu 12 Monaten für komplexe (und teure) Fahrzeuge, besonders davon betroffen sind die Elektrofahrzeuge.
Grundsätzlich muss man aber damit rechnen, dass die vorhandenen Chips eher (sofern möglich) in die höherpreisigen Fahrzeuge eingebaut werden…

Eine Verbesserung der Liefersituation ist in den kommenden Monaten nicht absehbar.

Augen auf bei der Auto-Wahl: wer punktet bei der Partner-Wahl?

Welche Fahrzeuge lassen in einem Dating-Portal ihre Besitzer besonders attraktiv erscheinen? Diese Frage wollte das Portal Heycar klären und gab eine Studie in Auftrag.

Bei der Dating-Plattform Tinder sollten User verschiedene Fahrzeuge in den Hintergrund ihres bisherigen Profilbildes stellen um so Unterschiede messen zu können.

Zur Wahl standen dabei 13 unterschiedliche Fahrzeuge unterschiedlichster Fahrzeugarten, der Fahrzeugtyp mit der höchsten Anziehungskraft konnte also ermittelt werden.

Bei den weiblichen Nutzern ging hier der 1974er T2 Bus von VW („Bulli“) klar als Sieger hervor (73%), gefolgt vom DeLorean DMC 12 („Zurück in die Zukunft“, 42%), der Mercedes C-Klasse (22%), dem Tesla Model S (16%), dem Trabant mit 8% und einem recht aktuellen BMW M 3 mit 2%.

Eher negative Auswirkungen hatten der VW ID 3 (-2%), BMW I 3 (-33%) und Nissan Qashquai (-39%, was ich nachvollziehen kann). Am schlechtesten schnitt der Toyota Prius (-59%) vor dem Lamborghini Murciélago (-51%) ab. Ebenso kommt man heute mit einem getunten Golf (-32%) nicht mehr so richtig gut an – scheinbar.

Bei den Männlichen Nutzern war der DeLorean mit 62% der absolute Favorit, gefolgt vom Bulli (26%) und dem getunten Golf (23%).

Bei Lamborghini Murciélago, Toyota Prius, Nissan Qashquai sind sich die Geschlechter einig, sie tragen nicht zum positiven Image bei.

Was lernen wir daraus? Der Lamborghini Murciélago kann laut, aber an der Eisdiele ist er kein Brüller….