Automobile Kurznachrichten 26/2017 – kleingehackt und mundgerecht

Automobile Kurznachrichten – Collage aus Bildern Daimler AG
  • Mit Moral: erste Leitlinien für computergesteuerte Fahrzeuge
  • Ohne Lappen: Führerscheinentzug bei Straftaten möglich
  • Reich der Mit-te: Jeder Dritte Neuwagen wird in China verkauft – im Jahr 2020
  • Ohne Sinn: Kunde nötigt Autohaus und muss Strafe zahlen
  • Ohne acht – mit sechs: Der Audi RS 5
  • Nicht mit-gebracht: Öl für Ölwechsel wird meist bei der Werkstatt gekauft
  • Mit Video: Ford, die tun was – und zeigen Reparaturbedarf per Video

 

Mit Moral: erste Leitlinien für computergesteuerte Fahrzeuge

Die die Ethik-Kommission zum automatisierten Verfahren hat Leitlinien für die Entwicklung von computergesteuerten Fahrzeugen vorgelegt.

Die Kommission sieht es als ethisch geboten, dass automatisierte Fahrzeuge eingesetzt werden, wenn sie dem Schutz menschlichen Lebens dienen.

  • Bei unausweichlichen Unfallsituationen darf keinerlei Qualifizierung von Menschen stattfinden. Das bedeutet, dass der Computer nicht nach persönlichen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, körperlicher oder geistiger Konstitution entscheiden darf.
  • In jeder Fahrsituation muss klar geregelt sein, wer zuständig ist: der Mensch oder der Computer.
  • Zur Klärung von Haftungsfragen muss jederzeit dokumentiert werden, der gefahren ist.
  • Der Fahrer muss grundsätzlich selbst über die Weitergabe und Verwendung seiner Fahrzeugdaten entscheiden können.

Damit sind die ersten Eckdaten definiert, in denen sich die Entwickler orientieren können. Der PSA-Konzern möchte bereits im Jahr 2020 die ersten Fahrzeuge auf den Markt bringen, die zumindest in strukturierten Verkehrsverhältnissen selbstständig die Geschwindigkeit anpasst und zum Beispiel einen Spurwechsel durchführen.
Insofern wird es auch dringend, die gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.

Ohne Lappen: Führerscheinentzug bei Straftaten möglich

Insbesondere bei jugendlichen Straftätern erhofft sich die Politik durch die Gesetzesänderung eine stärkere Signalwirkung als bei den bisherigen Strafen. Außerdem soll die Strafe angewendet werden bei Personen, für die eine Geldstrafe kein fühlbares Übel darstellt.

Ein Fahrverbot von sechs Monaten kann also künftig verhängt werden, wenn – aus welchen Gründen auch immer – eine Geldstrafe zu milde und eine Freiheitstrafe zu hart erscheint.

Reich der Mit-te: Jeder Dritte Neuwagen wird in China verkauft – im Jahr 2020

China first – in China wird die USA nach aktuellen Prognosen von Platz 1 der wichtigsten Automobilmärkte verdrängen, den im Jahr 2020 sollen und 30 % der weltweiten Neuwagen-Verkäufe in China stattfinden. Das wären rund 30 Millionen Fahrzeuge jährlich.

Neben den steigenden Haushaltseinkommen spricht für China, das noch lange keine Sättigung des Marktes erreicht ist. Schon in diesem Jahr werden in China wohl mehr als 25 Millionen Fahrzeuge verkauft.

Ohne Sinn: Kunde nötigt Autohaus und muss Strafe zahlen

Natürlich war jeder von uns schon einmal mit den Leistungen seines Autohauses unzufrieden. Dennoch darf sich der Kunde nicht wie die Axt im Walde verhalten. So beklagte sich der Kunde eines Autohauses über den seines Erachtens zu hohen Rechnungsbetrag und wollte den Auftrag stornieren. Da die Arbeiten bereits ausgeführt waren, konnte seinen Wunsch nicht entsprochen werden. Daraufhin erklärte der Kunde sein Fahrzeug mit dem Schriftzug „Nie wieder Autohaus xy“ und forderte mehrmals den Rechnungsbetrag per E-Mail zurück. Nach der Aufforderung den Aufklärer zu entfernen verlangte der (ehemalige) Kunde sogar noch Geld vom Autohaus, da er schließlich Werbung dafür fahre.

Das Gericht sah das anders – es verurteilte den Kunden wegen Nötigung zu einer Geldstrafe. Die Richterin sah den Straftatbestand der versuchten Nötigung erfüllt.

Merke also: nach dem man sich geärgert hat, sollte man erst einmal „abkühlen“, bevor man weitere Maßnahmen ergreift, denn diese können sich auch zum Bomerang entwickeln.

Ohne acht – mit sechs: Der Audi RS 5

Nicht nur in der SLK/SLC Baureihe müssen wir mit dem „Downsizing“ leben, nicht nur Porsche-Fahrer müssen auf Zylinder verzichten – künftig wird auch der Audi RS 5 vom 8-Zylinder-Sauger auf 6 Zylinder-Bi Turbo reduziert.

Interessant dabei ist noch, dass die Leistung gegenüber dem Vorgängermodell nicht angehoben wird, sondern nur das Drehmoment.

Ich bin gespannt, ob nach Jahren der Leistungsexplosion nun eine Phase der Stagnation auf hohem Level folgen wird.

Nicht mit-gebracht: Öl für Ölwechsel wird meist bei der Werkstatt gekauft

Ich hätte erwartet, dass in Zeiten des „Geiz ist geil“ die Zahlen höher ausfallen – aber nur 8 % der Autofahrer bringen ihr Öl mit zur Inspektion. Und auch wenn viele der Meinung sind, dass die vorgegebenen Wechselintervalle zu kurz sind, halten sich doch 84 % an die Vorgaben der Hersteller. Der größte Absatzmarkt für Nachfüll-Öl war im vergangenen Jahr die freie Werkstatt (16 %). Danach (13 %) folgen mit gleichen Anteilen die Bau-und Heimerkermärkte, die Vertragswerkstätten und die Tankstellen. Das Internet dient nur 7 % als Bezugsquelle.

Mit Video: Ford, die tun was – und zeigen Reparaturbedarf per Video

zunächst in rund 300 Partnerbetrieben wird es bei Ford einen neuen Service geben. Die Werkstätten filmen das Auto nach der Begutachtung und stellen es für den Kunden online. So kann dem Kunden erklärt werden, welche Arbeiten empfohlen werden, welche unbedingt nötig sind – und der Kunde kann anhand der Bilder selbst entscheiden, welche Aufträge er erteilt. Außerdem werden auf der Plattform, auf die Videos eingestellt werden, die zu erwartenden Kosten angezeigt. Der Kunde kann also gut informiert entscheiden, ohne dass er wie bisher zur Werkstatt fahren muss, um die Reparaturarbeiten zu besprechen.

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