Automobile Kurznachrichten 26/2018 – kleingehackt und mundgerecht
- Diesel Wahnsinn – Euro 6 ist auch nicht gleich Euro 6
- 20 Jahre smart – der „Kleine“ ist kein Teenager mehr
- Borgward: Kauf im Internet – Service bei ATU
Diesel Wahnsinn – Euro 6 ist auch nicht gleich Euro 6
Gut, ich habe keinen Diesel, mich daher nie mit der Thematik beschäftigt. Für mich als Laien also ist Euro 6 beim Neuwagenkauf eine Investition in eine Zukunft ohne Fahrverbote – dachte ich. Aber es gibt hinter der „6“ noch einen Buchstaben in der Suppe: „b“, „c“ oder „d“…
Die „6b“ Norm gilt seit September 2015 und schreibt vor, dass Fahrzeuge mit Ottomotor den Stickoxid-Grenzwert von 60 mg je km nicht überschreiten dürfen, Dieselfahrzeuge dürfen bis 80 mg je km. Diese Messungen beruhen auf dem bisherigen Prüfverfahren NEFZ.
Dann folgt der Sprung von „6b“ auf „6c“ – bei „6c“ wird bereits nach dem neuen WLTP-Verfahren gemessen – es bei diesem Standard also auch die Sonderausstattungen mit einbezogen (im Gegensatz zum NEFZ). Auch diese Prüfung findet noch auf Prüfständen statt!
Daher geht es nun weiter mit Euro 6d-Temp. Hier werden also die Modelle nach WLTP auch wärhend der Fahrt gemessen – zumindest in einem Teil des Prüfverfahrens.
Nun kommt der Haken (an dem derzeit die Autobauer hängen): Modelle, die seit September 2017 auf den Markt kommen, müssen die Euro 6d-Temp Norm einhalten. Diese Norm dürfte in absehbarer Zeit nicht von Fahrverboten betroffen sein – also arbeiten die Hersteller gerade daran, nur noch Fahrzeuge mit der 6d-Temp Norm auf den Markt zu bringen – und das führt zu den Engpässen, von denen man liest.
Denn zahlreiche Euro „6b“ Modelle sind derzeit nicht mehr bestellbar, obwohl Fahrzeuge die ihre Typgengenehmigung vor September 2017 erhalten haben noch bis Ende August 2018 verkauft werden dürften. Die Fahrzeuge, die „6c“ erfüllen, gar noch bis Ende August 2019.
Aber – wer will „b“ oder „c“ wenn man nur mit „d“ auf der sicheren Seite ist?
20 Jahre smart – der „Kleine“ ist kein Teenager mehr
Was haben wir gelacht. Als im „Werner Comic“ das „Kwatsch-Mobil“ mit einem Glascontainer verwechselt wurde… – und dann kam es tatsächlich, das „bunte Auto“.
20 Jahre ist das jetzt her – wie die Zeit vergeht!
1989 hatte der Swatch Erfinder Nicolas G. Hayek erklärt, dass er ein kleines Stadtauto auf den Markt bringen möchte – als Partner kam dann ausgerechnet die Marke, die damals eher als konservativ und „altmodisch“ galt. Im Gegensatz zum poppig-bunten Swatch-Design war das schon verwunderlich – allerdings hatte man bei Daimler seit den 1970er Jahren schon an einem kleinen, kompakten Fahrzeug entwickelt, fand aber nicht den Durchbruch, das Gefährt auch so sicher zu machen, dass es die Anforderungen übersteht. Erst Anfang der 1990er Jahre kommt den Ingenieuren und Designern die Idee, wie die Sicherheitszelle aussehen könnte, die ersten Studien aus 1991 sehen dem, was wir später als „smart“ kennen lernen, schon sehr ähnlich.
Am 2. Juli 1998 läuft also der erste smart vom Band – Herzlichen Glückwunsch!
Borgward: Kauf im Internet – Service bei ATU
Ok – nun ist klar, wie die wiederbelebte Marke Borgward in Deutschland an den Markt gehen will. Das Auto, der Borgward BX7 TS kann für 44.200 EUR bestellt werden. Allerdings nicht wie zunächst geplant bei Sixt sondern online bei Borgward direkt.
Die Verantwortlichen haben diesen alleinigen Vertriebsweg allerdings nur für ein limitiertes Modell des BX7 vorgesehen, ein stationärer Vertrieb soll noch folgen. Der erste wird in Stuttgart unweit des Hauptbahnhofs im September an den Start gehen. Weitere Standorte sind jedoch noch nicht bekannt.
Den Service lässt der Borgward-Kunde bei ATU machen. Nur für komplizierte Fälle sollen 30 Borgward-Spezialisten-Filialen von ATU zuständig sein.
Seit dem Marken-Comeback 2018 hat Borgward Mitte des vergangenen Jahres Borgward mit dem Vertrieb in China begonnen. Inzwischen ist das Fabrikat auch auf anderen Märkten in Südostasien, dem Nahen Osten und Südamerika aktiv. Bislang hat Borgward nach eigenen Angaben rund 100.000 Fahrzeuge weltweit verkauft.