Automobile Kurznachrichten 28/2016 – kleingehackt und mundgerecht

Neu bei Daimler: LKW-Ersatzteile aus dem Drucker

Ersatzteile aus dem 3D-Drucker (Bild: Daimler AG)
Ersatzteile aus dem 3D-Drucker (Bild: Daimler AG)

Die 3D-Druck Technologie ist für die Ersatzteil-Logistik ein Glückgriff. Mercedes-Benz, das sei vorangestellt, verspricht die originale Herstellerqualität.

Ersatzteile sind teuer. Das liegt aber nicht nur daran, dass diese mit Aufschlägen verkauft werden, sondern dass man eben auch eine ganze Menge Logistik bezahlen muss. Der Hersteller muss viele Teile beim Lieferanten kaufen und diese einlagern. Oft über Jahre. Das kostet Geld. Die Menschen, die für eine schnelle Lieferung der Teile sorgen, kosten auch Geld. Und letztlich der Transport der Teile innerhalb eines Tages ist auch mit Kosten verbunden.

Die 3D-Druck Technik vereinfacht das. Denn die Teile können „auf Knopfdruck“ in der benötigten Menge hergestellt werden, selbst wenn man das Teil nur einmal im Jahr braucht, entstehen keine Kosten für die Teile.

Bereits heute werden bei Daimler über 100.000 Prototypenteile pro Jahr gedruckt, offenbar hat man nun genug Erfahrung mit dieser neuen Produktionsart, dass man sich zutraut, das auch im Kundengeschäft zu übernehmen. Freilich (vorerst) nur in einem kleinen Teil der Ersatzteile, z.B. bei Abdeckungen, Federkappen, Luft- und Kabelkanälen, Aufhängungen, Klammern, Abstandshalter oder auch Steuerelemente.

Neben den Vorteilen für den Hersteller ergibt sich auch für den Kunden ein Plus: Denn diese Teile sind garantiert immer „lieferbar“….

Tesla-Autopilot – was ist eine „Beta Version“ und was ist ein „Autopilot“? Und rechtlich?

Assistenzsystem - nicht Autopilot. Ein kleiner aber feiner Unterschied (Bild: Daimler AG)
Assistenzsystem – nicht Autopilot. Ein kleiner aber feiner Unterschied (Bild: Daimler AG)

Ein „Autopilot“ ist nach dem gängigen Verständnis ein Gerät, das man in einem Fahr- oder Flugzeug einschaltet und als Fahrer oder Pilot dann die Füße hochlegen könnte – die Maschine bringt ans Ziel. Der „Autopilot“ im Auto ist dagegen nur ein „Assistenzsystem“, also ein System, das einen menschlichen „Aufseher und Bediener“ zwingend braucht.

Genau aus diesem Grund habe Tesla den Begriff „Beta-Version“ verwendet. Nicht, weil das System noch nicht ganz fertig ist, wie man den Namen z.B. von Computerprogrammen kennt, sondern weil eben weiterhin Eingriffe des Menschen erforderlich sind. Die Kunden sollten sich einfach (noch) nicht allein auf den Autopiloten verlassen. Und bei einer „Beta Version“ schaut man auch beim Computer besser zweimal hin.

Rechtlich könnte sich beim Thema „Autopilot“ noch einiges ändern in Deutschland. Verkehrsminister Dobrindt will erreichen, dass bei ordnungsgemäßer Nutzung des Autopiloten keine Sorgfaltspflichtverletzung des Autofahrers vorliegt, wenn er sich auch die Technik verlässt. Das würde dann bedeuten, dass die Haftung im Unfall-Fall beim Hersteller liegt. Bisher ist immer der „Fahrzeugführer“ verantwortlich.

Daimler Halbjahreszahlen – weiter auf der Überholspur

(Bild: Daimler AG)
(Bild: Daimler AG)

Seit 2011, dem Jahr in dem bei Daimler beschlossen wurde, bis zum Jahr 2020 wieder an der Spitze der drei deutschen Premiumhersteller zu stehen, legt Daimler Tempo vor. In den ersten Jahren noch nicht so sehr, aber seit die Produktpalette erneuert und geradezu explodiert ist, geht es in großen Schritten voran. Audi wurde im vergangenen Jahr bereits überholt, BMW kommt man immer näher. Im ersten Halbjahr verbuchte BMW ein Absatzplus von 5,8 Prozent (1,1 Mio Fahrzeuge), Daimler ein Plus von 12,5 Prozent (1,08 Mio Fahrzeuge) und Audi 5,6 Prozent (953.000 Fahrzeuge). Beim Betriebsergebnis liegt Daimler unter dem Vorjahr, aber besser als erwartet. Die Einführungskosten der neuen E-Klasse belasten das Ergebnis, damit sollte auch das Rentabilitätsziel für 2016 erreicht werden können.

Batterie-Reichweiten „so treffend“ wie Verbrauchsangaben – E-Auto Prämie kaum gefragt

Die Angaben zu Reichweiten bei E-Autos sind fragwürdig (Bild: Daimler AG)
Die Angaben zu Reichweiten bei E-Autos sind fragwürdig (Bild: Daimler AG)

Die Reichweitenangaben bei reinen E-Autos lesen sich inzwischen ganz ordentlich. Allerdings muss man wissen, dass diese im selben Zyklus ermittelt werden, wie der Verbrauchs- und Abgaswerte bei Dieseln und Benzinern. Also unter eher unrealistischen Bedingungen. Bei diesen Tests wird bei den Fahrzeugen auf Klimaanlage oder Heizung verzichtet, damit der Verbrauch sinkt. Bei E-Autos wird der Einfluss dieser Komponenten auf die Reichweite aber oft unterschätzt. 20 bis 40 Prozent sind die Herstellerangaben offenbar zu hoch in Sachen Reichweite. Hat man nun ein Fahrzeug mit der sowieso schon geringen Reichweite von 180 KM ist realistischerweise nach 110 KM schluß.

Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass in den ersten knapp 10 Tagen der Förderung von E-Autos, nur 718 Anträge auf Förderung eingegangen waren. Zum Vergleich: Die Abwrackprämie 2009 wurde in den ersten Tagen rund 150.000 Mal beantragt.

Vorverkaufsstart Open Air Kino beim Mercedes-Benz Museum

Museumssommer 2016 beim Mercedes-Benz Museum (Bild: Daimler AG)
Museumssommer 2016 beim Mercedes-Benz Museum (Bild: Daimler AG)

Open Air Kino, das zehnte: Die große Freiluftbühne vor dem Mercedes-Benz Museum verwandelt sich auch in diesem Jahr vom 11. bis 28. August 2016 in ein großes Freilichtkino. An insgesamt 16 Abenden stehen vor allem aktuelle Filme verschiedener Genres auf dem Programm. Als Jury gefragt sind die Zuschauer wieder beim „Facebook-Wunschfilm“ für den 18. August, über den auf der Facebook-Seite des Museums abgestimmt werden kann. Gewählt werden kann aus mehreren Filmklassikern, die das Automobil rasant in Szene setzen. Der Vorverkauf an der Kasse des Mercedes-Benz Museums und online unter http://www.mercedes-benz.com/museum-kino startete am 12. Juli 2016. Karten für die 700 nummerierten Plätze kosten 9 Euro. Restkarten gibt es an der Abendkasse vor Ort.

In der ALL TIME STARS Lounge am Museumshügel (Happy Hour von 17 bis 18 Uhr) können sich die Gäste auf das Erlebnis Open Air Kino einstimmen. Der Einlass zu den Filmvorführungen beginnt um 19 Uhr, wenn auch die Abendkasse öffnet. Die Filme werden ab etwa 21 Uhr gezeigt. Kostenfreie Parkplätze stehen an den Abenden im Museumsparkhaus zur Verfügung.

Das Programm des Open Air Kinos 2016

11. August: „Der geilste Tag“ (Deutschland 2016)
12. August: „Deadpool“ (USA 2016)
13. August: „Ein Mann namens Ove“ (Schweden 2015)
14. August: „European Outdoor Film Tour“
16. August: „Fack ju Göhte 2“ (Deutschland 2015)
17. August: „Birnenkuchen mit Lavendel“ (Frankreich 2015)
18. August: Facebook-Wunschfilm
19. August: „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ (USA 2015)
20. August: „Ice Age 5: Kollision voraus!“ (USA 2016)
21. August: „Ich bin dann mal weg“ (Deutschland 2015)
23. August: „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (USA 2015)
24. August: „Vor der Morgenröte“ (Deutschland 2016)
25. August: „Nur wir drei gemeinsam“ (Frankreich 2015)
26. August: „Ein ganzes halbes Jahr“ (USA 2016)
27. August: „The Revenant – Der Rückkehrer“ (USA 2015)
28. August: „The Nice Guys“ (USA 2016)

 

Alu-Felgenreparatur: Nach wie vor rechtlich problematisch!

Felgenreparaturen sind rechtlich problematisch.
Felgenreparaturen sind rechtlich problematisch.

Die Reparatur von Alufelgen ist nach wie vor rechtlich problematisch. Darauf weißt der VDAT (Verband der Automobil Tuner) (immer wieder) hin.

Eine kleine Reparatur bis zu einem Millimeter Tiefe ist unproblematisch und zulässig. Alles andere ist im Grunde erlaubt – nur eben nicht, dass man mit dem Rad dann am öffentlichen Straßenverkehr teilnimmt. Also, überall wo gebogen, geschweißt, zurückgeformt wird, ist der Betrieb nicht mehr zulässig. Grund dafür sind die Festigkeitsgutachten. Wenn in die Struktur der Felge derart massiv eingegriffen wird, müsste man die Felge danach testen. Da diese Tests aber eben gemacht werden, bis die Felge kaputt ist, wäre das eher sinnlos. Bei neuen Felgen wird logischerweise nur das Baumuster getestet, nicht jede einzelne Felge…

Der Hinweis auf rechtlich zulässige und zertifizierte Reparaturen ist nach Auskunft des VDAT irreführend – denn es gibt kein behördlich genehmigtes Prüfverfahren für reparierte Alufelgen.

In einem streng gesetzten Rahmen dürfen Felgen optisch aufgearbeitet werden.

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