Automobile Kurznachrichten 36/2016 – kleingehackt und mundgerecht

Mit Vollgas – ein Blick auf drei Absatzzahlen bei Mercedes-Benz

Der Stern glänzt ... auch 2016 (Bild: Daimler AG)
Der Stern glänzt … auch 2016 (Bild: Daimler AG)

Über Absatzzahlen berichte ich relativ wenig. Seit dreieinhalb Jahren verkündet man monatliche Absatzrekorde – was insgesamt wenig spannend zu berichten ist, wenn man keine Börsenzeitung füllen muss.

Allerdings sind mir ein paar Zahlen aufgefallen, bei denen sich die kurze Betrachtung lohnt. Bis Ende August hat die Mercedes Car Group 1,3 Mio. Fahrzeuge verkauft. Im Gesamtjahr 2010 waren es „nur“ 1,2 Mio. Einen großen Anteil am Erfolg haben die „SUV“ genannten Geländewagen aller Klassen. Alleine im August verkaufte man über 56.000 Fahrzeuge dieser Gattung, meist GLA und GLC Modelle. Inzwischen werden rund doppelt so viele „SUV“ mit Stern gebaut wie 2011.

Und auch wenn die Marke „Maybach“ nicht sehr erfolgreich war (im letzten „Maybach-Jahr“ 2012 wurden weltweit 234 Modelle ausgeliefert) – als „Mercedes-Maybach“ bringt sie den Verantwortlichen Freude: Seit dem Start der Marke (2015) wurden über 15.000 Fahrzeuge verkauft!

Wenn’s läuft, dann läuft’s!

Tacho-Trouble rettet Führerschein

Innerorts mit 32 KM/h zu schnell geblitzt? Ganz klar, das zieht im Bußgeldkatalog ein Fahrverbot nach sich. Es sei denn…

…. man kann beweisen, dass der Tacho falsch gegangen ist. Einem Autofahrer ist das tatsächlich gelungen, nachzuweisen, dass sein Tacho eine Abweichung von 22 KM/h nach unten aufweist.

Die Richter gingen nun davon aus, dass der Autofahrer von einer korrekten Anzeige des Instrumentes ausgehen darf. Im konkreten Fall wurde der Fahrer zu einer Geldstrafe (32 Km/h – 12 KM/h = 10 KM/h) verurteilt, da er auch bei seinem Tacho eine zu hohe Geschwindigkeit angezeigt bekam (32 Km/h – 22 KM/h = 10 KM/h), das Fahrverbot wurde aber fallen gelassen.

Community-parking: Vereinfacht die innerstädtische Parkplatzsuche vernetzte Lösung für das schnelle Auffinden frei verfügbarer Parkplätze (Bild: Daimler AG)
Community-parking: Vereinfacht die innerstädtische Parkplatzsuche vernetzte Lösung für das schnelle Auffinden frei verfügbarer Parkplätze (Bild: Daimler AG)

Parkplatz-Community: Autos melden freie Parkplätze

Die tägliche Suche nach einem Parkplatz nimmt oft nochmal so viel Zeit in Anspruch wie die eigentliche Fahrt, und ist damit ein häufiger Auslöser für Stress und Ärger. Dabei fahren ständig Autos an freien Parklücken vorbei, ohne dort zu parken. Wäre es nicht schön, wenn anderen Autofahrern diese Information über Ort und Größe der freien Parklücken zur Verfügung stehen würde?

Genau daran arbeiten Mercedes-Benz und Bosch. Gemeinsam erproben sie das Community-based Parking – ein neuer, intelligenter Service für die schnellere und einfachere Parkplatzsuche. Der Großraum Stuttgart dient zunächst als Testgebiet für ein Pilotprojekt mit verschiedenen Mercedes-Benz-Erprobungsträgern. Mit Hilfe ihrer On-Board-Sensoren generieren die Fahrzeuge Daten über freie Stellplätze am Straßenrand, die sie per Kommunikationsschnittstelle melden und empfangen.

Mit Methoden des Data Mining werden Lücken am Straßenrand zweifelsfrei als Stellplatz identifiziert: Wird etwa in einer viel befahrenen Straße an einer bestimmten Stelle wiederholt eine freie Lücke erkannt, ist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit kein verfügbarer Stellplatz, sondern eher eine Ausfahrt.

In einem ersten Ausbauschritt des Services ermitteln Mercedes-Benz und Bosch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen freien Parkplatz in einer bestimmten Straße ist. In einem nächsten Schritt und bei einer größeren Marktdurchdringung des Community-based Parking soll es später sogar einmal möglich sein, die Verfügbarkeit und Abmessungen von Parkplätzen am Straßenrand in Echtzeit anzuzeigen. Zusammen mit weiteren Informationen über freie Parkplätze, beispielsweise in öffentlichen Parkhäusern werden die Daten des Community-based Parking anschließend als digitale Parkplatzkarte im Display oder in der „Mercedes me“-App angezeigt. Autofahrer können diese dann als Ziel über ihr Navigationssystem anwählen und sich direkt zu den freien Stellplätzen navigieren lassen.

142 VW für einen Ferrari – was den Autoherstellern bleibt (Gewinn)

Man kauft ein neues Auto und denkt angesichts des Preises, dass einem der Vorstand selbst die Schlüssel und ein Dankschreiben übergeben müsste. Schaut man sich die Preislisten an, drängt sich diese Idee zumindest auf. Doch was hat der Konzern eigentlich von einem verkauften Auto?

Das ist sehr unterschiedlich. Am meisten Gewinn je Auto erwirtschaftet die Marke – man hat es fast geahnt – Ferrari. Durchschnittlich 56.000 EUR (18%) spült ein neues Modell in die Kassen des FiatChrysler-Konzerns. Auf Platz 2 folgt – auch das ist keine Überraschung: Porsche. 16,7 Prozent oder rund 15.000 EUR Gewinn stehen bei VW in den Büchern.

Der dritte Rang ist dagegen aufgeteilt. Nach absoluten Zahlen (rund 4.000 EUR) freut sich Jaguar-Landrover über diesen Platz, nach %-Marge ist BMW mit 9,5% auf dem Bronze-Platz.

Interessant ist auch das Segment der Massenhersteller. Fort kommt mit über 1.600 EUR auf den Besten Wert seiner Klasse (8,7%), Toyota – lange Branchenprimus – reiht sich kurz dahinter ein. VW PKW kommt dagegen auf klägliche 395 EUR (1,7%), die negativen Folgen des Diesel-Skandals noch nicht mitgerechnet. Um die 6 Prozent liegen Hyundai-Kia, in Euro sind das (verglichen mit VW) auf stattliche 755 EUR.

Also – nur mal so hochgerechnet: VW PKW muss fast 142 Autos verkaufen um einen Ferrari zu verdienen.

Vergleichsstück: Mercedes-Benz GLE vor einer Probefahrt (Bild: Daimler AG)
Vergleichsstück: Mercedes-Benz GLE vor einer Probefahrt (Bild: Daimler AG)

Effektiv: 5 Autos in 6 Sekunden! Eine nicht alltägliche Probefahrt…

Rekordverdächtig war die Probefahrt mit deinem Mercedes GLE in den USA. Eine Frau zerlegte den GLE komplett und demolierte noch vier weitere Fahrzeuge – in ganzen sechs (!!) Sekunden. Die Dame hat nicht nur Gas- und Bremspedal verwechselt – nein, sie hat auch gleich Vollgas gegeben! Beim Satz nach vorne wurden vier parkende Mercedesse (:-)) ramponiert, bevor der GLE durch eine elegante Rolle auf die Seite die Fahrt beendete.

Tja…dumm…gelaufen…

Auffahrunfall in der vollautomatischen Waschstraße – wer kommt für den Schaden auf?

Man fährt mit seinem PKW in einer vollautomatischen Waschanlage. Diese hat Schienen an den Rädern, man brauch also nichts weiter zu tun als den Gang raus und die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Doch plötzlich kracht es – man wird von der Anlage auf das vorausfahrende Fahrzeug geschoben. Wer haftet denn nun für den Schaden?

Normalerweise muss man bei einem Schaden in der Waschanlage dem Betreiber nachweisen, dass die Schadenursache im Verantwortungsbereich des Betreibers ist.

Nach einem neuen Urteil haftet Auffahrunfall in der vollautomatischen (und nur der vollautomatischen!!) Waschanlage der Betreiber, wenn das vorausfahrende Fahrzeug die Waschanlage noch nicht verlassen hat. Hier gilt der sogenannte „Anscheinbeweis“, dass die Anlage den hinteren Wagen auf den vorderen geschoben hat.

Freightliner Cascadia (Bild: Daimler AG)
Freightliner Cascadia (Bild: Daimler AG)

Auf dem Highway ist die Hölle los – Bilder vom neuen Frightliner Cascadia

In den Trucker-Filmen der 1980er Jahren hat man es schon gesehen, das neue Modell beweist es erneut: „Trucks“ sind nicht einfach LKW, sie sind die Wohnungen ihrer Fahrer.

Ein paar Bilder vom neuen Cascadia unterstreichen das…

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