Automobile Kurznachrichten 37/2018 – kleingehackt und mundgerecht
- Schlechte Zeiten für die „Abmahnindustrie“ – und die DUH?
- Brandgefahr: Rückruf für Mercedes C- und E-Klasse Coupé- und Cabrio-Varianten
- And the winner is: Umweltrelevante Mängel auf Platz 1 der GTÜ-„Hitliste“.
- Die Reifen montiert Herr eBay? In Zukunft schon…
- Borgward – große Pläne, große Zahlen und noch immer kein Werk in Bremen
- Meine Name ist Martin: Aston Martin – der legendäre DB5 kommt wieder
Schlechte Zeiten für die „Abmahnindustrie“ – und die DUH?
Wer sich mit unlauteren Mitteln einen Wettbewerbsvorteil verschafft kann von seinem Konkurrenten abgemahnt werden – das ist soweit gut und auch in Ordnung!
Was allerdings in den letzten Jahren unter dem Begriff der „Abmahnindustrie“ entstanden ist, hat mit Wettbewerbsschutz nichts mehr zu tun.
Hier suchen Organisationen, die gar nicht im Wettbewerb stehen, nach irgendwelchen Vätern, die ein Gewerbetreibender bei seiner Werbung gemacht hat – und mahnen diesen ab. Die Deutsche UmweltHilfe (DUH) zum Beispiel, bekannt durch diverse Urteile zum Thema Fahrverbote, erwirtschaftet mit Abmahnungen laut Jahresbericht 2016 knapp 2,5 Millionen €.
Diese unendlich scheinende Geldquelle soll nun ausgetrocknet werden. Zum Beispiel wurden in der Vergangenheit die falsche Schriftgröße bei den Verbrauchsangaben abgemahnt – selbst wenn diese richtig waren.
Die Bundesjustizministerin Barley möchte diesem Treiben jetzt das Wasser abgraben. Konkret schlägt sie die Begrenzung bei Verletzung des Urheberrechtes auf maximal 1000 € vor, außerdem sollen die Kosten des Klägeranwaltes nicht mehr zulasten des Beklagten gehen. Wird ein Unternehmen zu Unrecht abgemahnt, so sollen die Kosten, die das Unternehmen durch die Abwehr der Klage hatte, dem Kläger in Rechnung gestellt werden können.
Damit wäre einerseits die Möglichkeit der Klage weiterhin gegeben, wenn ein Gesetzesverstoß vorliegt – andererseits muss man sich in Zukunft sicher sein, dass tatsächlich ein Verstoß vorliegt und damit rechnen, dass der Beklagte mehr als bisher gegen die Abmahnung vorgehen wird.
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Vorschläge auch in ein Gesetz eingehen werden.
Brandgefahr: Rückrufe für Mercedes C- und E-Klasse Coupé- und Cabrio-Varianten
Betroffen sind die Baureihen C205, A205, C238 und A238 mit Sechszylinder-Benzinmotor und Allradantrieb.
Hier wurden offensichtlich bei der Montage der Unterbodenverkleidung Fehler gemacht. Eine für die Sechszylindermodelle vorgesehene Aussparung könnte dabei fehlen – was im schlimmsten Fall zum Kontakt der Verkleidung mit der Auspuffanlage führt.
Im Volllastbetrieb könnte die Verkleidung somit Feuer fangen. Die Fahrzeuge müssen in die Werkstatt gebracht werden, dort wird geprüft, ob mit der Unterbodenverkleidung alles in Ordnung ist. Gegebenenfalls wird das Tal getauscht.
Einen weiteren Rückruf gibt es beim C-Klasse-Cabriolet (A205) der Modelljahre 2017 und 2018. Hier könnte der Bordkantenzierstarb unzureichend verklebt worden sein, was dazu führen könnte, dass dieser sich vom Fahrzeug löst. Auch hier sollte einfach Abhilfe geschaffen werden können.
And the winner is: Umweltrelevante Mängel auf Platz 1 der GTÜ-„Hitliste“.
Wurden in den vergangenen Jahren erhebliche Mängel an der Beleuchtung und Elektrik beanstandet (aktuell 25,4%) , so sind es in diesem Jahr Mängel bei der Abgasreinigung, Ölverlust oder das Fahrzeug ist einfach zu laut (aktuell: 27%).
Mängel an der Bremsanlage folgen mit 14,2 %, Achsen, Reifen und Räder dann mit 13,4 %.
Mit 7,8 % liegen Fahrgestell, Rahmen und Aufbau doch deutlich dahinter.
Die Zahl der Mängel hat sich im vergangenen Jahr erhöht, was die GTÜ auf ein steigendes Fahrzeugalter (derzeit: 9,4 Jahre) und auf mangelnde Wartung zurückführt.
Fast jedes fünfte Auto benötigte eine zweite Runde bei der Hauptuntersuchung.
Die Reifen montiert Herr eBay? In Zukunft schon…
Mit dem Hinweis „dann lassen Sie die Reifen doch von Herrn eBay montieren“ wurden in den vergangenen Jahren sicherlich einige Käufer eines „Schnäppchens“ vom Reifenhändler nach Hause geschickt.
EBay reagiert nun darauf und ist mit dem Werkstattportal Werkstars eine Kooperation ein. Wer also künftig bei eBay Reifen kauft, kann die Montage direkt dazu buchen. Werkstars hat laut eigenen Angaben deutschlandweit über 2500 Werkstattpartner. Die Abrechnung für diesen Service erfolgt dann über eBay, wenn man diesen Service dazu gebucht hat.
Borgward – große Pläne, große Zahlen und noch immer kein Werk in Bremen
Eigentlich das Borgward-Werk in Bremen schon seit 2017 im Bau sein – doch offenbar gibt es noch immer keinen unterschriebenen Kaufvertrag für das Gelände. Ein Baubeginn selbstredend auch nicht.
Von Anfang an waren die Pläne (zu) optimistisch für den Wiederaufbau einer Marke, die eigentlich nur in Deutschland bekannt war. Die angekündigten Stückzahlen waren mehr als ambitioniert – ich habe darüber mehrfach berichtet.
Man liest immer wieder, dass der Investor Foton in finanziellen Schwierigkeiten sei – dies wird jedoch dementiert. Als Grund werden gesetzliche Regelungen in China, die Auslandsinvestitionen betreffen, genannt. Außerdem werden auch hier die Zollstreitigkeiten zwischen USA und China angeführt – die aber wenig damit zu tun haben können, dass in Bremen noch kein Baubeginn stattgefunden hat.
Man darf also weiterhin gespannt sein, ob nach den Fahrzeugen, die es seit diesem Sommer in homöopathischen Dosen in einem sogenannten Pop-up-Store in Stuttgart zu kaufen gibt, weitere Modelle und größere Fahrzeugmengen folgen.
Meine Name ist Martin: Aston Martin – der legendäre DB5 kommt wieder
Allerdings sollte man wie einst James Bond das „Spiel um die Welt“ für sich entschieden haben – oder ein relativ großes Spesenbudget….
Ganze 25 Nachbauten des James-Bond-DB5 sollen 2020 an die Kundschaft ausgeliefert werden – zum Stückpreis von 2,75 Millionen britische Pfund (3,07 Millionen €).
Dafür gibt es auch allerhand agentenspezifische Zusatzausstattung – die drehbaren Nummernschilder dürfen dabei nicht fehlen. Dass jedoch die Maschinengewehre im Lieferumfang enthalten sein werden, ist eher unwahrscheinlich…
Den ersten Auftritt hatte der DB5 1964 in “Goldfinger“ – vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten taucht der Wagen immer wieder in James Bond Filmen auf.