Automobile Kurznachrichten 38/2019 – kleingehackt und mundgerecht
Flugtaxi-Prototyp erfolgreich geflogen – aber …
Mit vielen Zuschauern und viel Prominenz, wie dem Baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, ist am vergangenen Wochenende der erste Testflug des Flugtaxi-Prototypen „Volocopter“ über die Bühne gegangen. An diesem Hersteller ist auch die Daimler AG beteiligt. Der Flug selbst war noch unbemannt, es soll aber alles problemlos funktioniert haben.
Das rein elektrisch betriebene Fluggerät soll in Zukunft die Straßen entlasten und einen schnellen Transfer ermöglichen.
Für mich allerdings stellt sich die Frage – was soll das bringen? Wenn ich das zu Ende denke, und jedes heute fahrende Auto durch ein solches Fluggerät ersetze werden ja wieder Verkehrsregeln dann eben oberhalb der Straße benötigt. Ob eine Vielzahl solcher Modelle in Verbindung mit irgendwelchen Fluggeräten, die Pakete bringen, dauerhaft ein schnelleres vorankommen bescheren wage ich zu bezweifeln.
Proteste bei der IAA: Sand im Getriebe – oder im Kopf?
Vergangene Woche hatte ihr geschrieben, dass ich kein Interesse am Besuch der IAA habe. Kurzfristig überlegt, ob ich die Messe besuche, habe ich dann doch – denn die angekündigten Proteste, die die Besucher am Eintritt der Messe hindern wollten, lösten bei mir Widerstand aus. Jeder kann ja seine Meinung haben – aber bitte doch auch respektieren, dass andere Leute den Wunsch nach Automobilität haben.
Die eindimensionale Betrachtung in Richtung E-Mobilität, die Menschenrechts- und Umweltprobleme bei der Gewinnung von Rohstoffen für Batterien völlig außer acht lässt, die an Wasserstoffantriebe oder synthetische Kraftstoffe nicht einmal einen Gedanken verschenkt, die einen tragischen Unfall politisiert, geht mir gegen den Strich.
Abgesehen davon, dass in diesem unserem Land und 2 Millionen Arbeitnehmer davon leben, dass irgendwelche Autos verkauft werden…
Auch die Berichterstattung über die Proteste erscheint mir ein wenig „aufgebläht“. Während sich zwischen 15.000 (Polizeiangaben) und 25.000 (Veranstalterangaben) Menschen zum Protest gegen das Automobil versammelten, besuchten doch rund 60.000 Menschen die Messe. Die Frage nach demokratischen Mehrheiten für die Verbotsforderungen der Demonstranten drängt sich hier ebenfalls auf.
Mal wieder rechtliches: Schlüsselübergabe beim Inspektionstermin
Ein Kunde vereinbarte mit seiner Werkstatt einen Termin zur Inspektion. Dieser wurde auf einem bestimmten Tag morgens um 8:00 Uhr fixiert. Da dem Kunden ein Geschäftstermin dazwischen kam, stellte er das Fahrzeug bereits am Abend zuvor auf den Hof der Werkstatt und warf den Schlüssel in den dafür vorgesehenen Schlüsselkasten.
Der Kunde staunte nicht schlecht, als am nächsten Morgen einen Anruf von der Werkstatt erhielt, ob er den Inspektionstermin vergessen habe. Wie sich herausstellte, wurde das Fahrzeug über Nacht entwendet.
Haftbar ist da Expertenmeinung für das Verschwinden des Fahrzeugs die Werkstatt. Denn es war zwar ein Termin für die Inspektion vereinbart, nicht aber für die Schlüsselübergabe.
Die Werkstatt haftet aber ab dem Zeitpunkt der Schlüsselübergabe – dies kann auch der Einwurf in den Schlüsseltresor der Werkstatt sein.
Computerspiele: Bosch bringt 3D-Display ins Fahrzeug
Schaut man sich die aktuellen Cockpits neuer Fahrzeuge an, sieht man schon viele bunte Bilder und Grafiken. Für die einen mag das ein riesiger technischer Fortschritt sein, für andere eher eine Überforderung. Für Liebhaber klassischer Rundinstrumente sehen moderne Autos dagegen eher wie Raumschiffe aus. Dieser Trend wird sich aber sicherlich noch fortsetzen, Bosch eröffnet nun auch die dritte Dimension bei Fahrzeugdisplays.
Hier können etwa Warnhinweise scheinbar aus dem Display heraus wachsen und dem Fahrer entgegenkommen, die Bilder von Rückfahrkameras könnten ein dreidimensionales Bild ins Display zaubern. Diese 3D-Technik kommt ganz ohne Zusätze wie etwa einer 3D Brille aus.