Automobile Kurznachrichten 43/2018 – kleingehackt und mundgerecht

  • Reifenwäsche mit dem Hochdruckreiniger: gefährlich oder nicht?
  • Interessant: der erste Crash-Test mit Brennstoffzelle
  • Diebstahl-Trend: weniger Stück – mehr Schaden
  • Umzugs-Street-Scooter zum Nulltarif? Ein Startup in Aachen wills anbieten…
Automobile Kurznachrichten – Collage aus Bildern Daimler AG


Reifenwäsche mit dem Hochdruckreiniger: gefährlich oder nicht?

Die Dekra und der Hochdruckreiniger-Hersteller Kärcher haben aktuell untersucht, ob Autoreifen durch die Verwendung eines Hochdruckreiniger bei der Autowäsche beschädigt werden können. Hierzu gab es bereits 2004 eine Studie, die besagte, dass ein scharfer Wasserstrahl aus 4 cm Abstand und auf einen Punkt gerichtet, erheblichen Schaden am Reifen anrichten könne.
Ein pauschales Urteil ist hier nicht möglich, es kommt wie immer darauf an…

Jedenfalls besteht bei einem Mindestabstand von 30 cm zur Oberfläche keinerlei Gefahr für den Reifen! Diese Aussage bezieht sich auf die Verwendung der Flachstrahldüsen, wie man sie üblicherweise in Waschparks oder am heimischen Hochdruckreiniger findet.

Anders verhält es sich bei Punktstrahldüsen oder Rotationsdüsen. Diese eignen sich nur zum Gebrauch bei industriellen Anwendungen oder zur Reinigung von Steinoberflächen.
Für das Auto sind diese beiden Düsen an keiner Stelle geeignet.

Doch zurück zur „normalen“ Flachstrahldüse. Bei einem Abstand von 25 cm treten selbst nach 5 Minuten Dauer besprühen eines Punktes am Reifen keinerlei Beschädigungen auf. Damit ist auch klar, dass beim normalen Waschbetrieb der Reifens sicherlich keinen Schaden nimmt. Das gilt unabhängig davon, ob man wie bei Waschcentern etwa 60 bar Druck hat oder wie bei heimischen Hochdruckreiniger über 150 bar.

Interessant: der erste Crash-Test mit Brennstoffzelle

Wasserstoff als Treibstoff der Motoren „von morgen“ ist sicherlich auch eine Option, die Zukunft haben könnte. Allerdings war es auch für mich bisher eine beunruhigende Idee, hochexplosiven Wasserstoff im Fahrzeug durch die Gegend zu fahren.

Nun gibt es einen ersten Crashtest mit einem Hybrid-Fahrzeuge, bei dem die Brennstoffzelle und damit der Wasserstoffantrieb als Range-Extender für den Batterieantrieb an Bord ist.
Der getestete Hyundai Nexo erreichte jedoch die Maximalzahl von fünf Sternen, was ein guter Start ist, denn er wurde als erstes wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellenauto getestet. Man scheint also gute technische Ansätze gefunden zu haben, um das Explosionsrisiko auf ein deutlich erträgliches Niveau zu senken.

Diebstahl-Trend: weniger Stück – mehr Schaden

Der Trend bei den Autodieben ist eindeutig: die Stückzahl nimmt ab, der Schaden steigt. Es werden immer mehr sehr Fahrzeuge gestohlen, der Spitzenreiter ist der Audi Q7 mit 15,3 Stück je 1000 versicherte Fahrzeuge. Danach folgen der Mercedes-Benz ML 63 AMG (15,1/1000), der Mazda CX (14,6/1000), der Range Rover (13,2/1000), der Toyota RAV4 (12,7/1000), der BMW X5 (10,9/1000), die Mercedes-S-Klasse (10,5/1000), der Toyota Prius (ok, etwas verwunderlich in dieser Liste), der Infinity FX 37 (mit je 8,9/1000) und der BMW 7er (8,5/1000). Das sind die „Top 10“ der „Klau-Hitliste“ im vergangenen Jahr. Die durchschnittliche Entschädigung pro Diebstahl lag bei rund 18.500 €, was ein Plus von 13 % gegenüber dem Vorjahr ausmacht. Die meisten Diebstähle werden in Berlin verzeichnet (3,6/1000), danach folgen Hamburg (1,9/1000), Leipzig (1,3/1000), Hannover (1,2/1000) und Dresden (1,0/1000). In Bayern und Baden-Württemberg liegt die Quote dagegen nur bei 0,1/1000.

Es kommt also nicht nur darauf an, welches Fahrzeug man hat, sondern auch wo es steht.

Umzugs-Street-Scooter zum Nulltarif? Ein Startup in Aachen wills anbieten…

…und wie heute üblich soll die Geschichte werbefinanziert sein. Die Streetscooter haben große Displays an den Seiten, auf die abhängig vom Umfeld (Ort) und der Tageszeit Werbeanzeigen eingespielt werden.

Diese Einnahmen sollen die Fahrzeuge finanzieren und am Ende auch noch Gewinn abwerfen – ein interessantes Konzept, das sich im ersten Augenblick ein wenig fantastisch liest. Ich bin sehr gespannt, ob es sich rechnen wird…