Automobile Kurznachrichten 46/2015 – kleingehackt und mundgerecht
Schadstoffmessungen durch das KBA
Nach dem Abgas-Skandal ist vor neuen Tests. Das KBA untersucht nun diverse Modelle (von Mercedes die C, CLS und V-Klasse sowie den Sprinter) auf ihren Schadstoffausstoß. Einzelne Daten sind noch nicht bekannt und werden auch erst mit Genehmigungsbehörden und Herstellern erörtert, dennoch darf man gespannt sein. Es ist offenbar ein Test mit Prüfstands- und Straßenmessungen.
Wobei sich für mich immer die Frage ergibt, wie man Straßentests so normieren kann, dass man weltweit unter den gleichen Bedingungen testen kann. Wer in den Bergen wohnt wird mehr Benzin brauchen als jemand, der auf dem flachen Land lebt. Für wen soll der Normverbrauch gelten? Oder anders ausgedrückt: Normierte Tests sind vergleichbar, weil sie normiert sind. Ein realistisches Bild des Verbrauchs hängt auch von vielen individuellen Faktoren ab – daher wird es auch in Zukunft wohl nur bedingt aussagefähig sein.
Namensrechte: Porsche unterliegt Techart
Der Tuner Techart hatte ein Produkt mit dem Namen „Porsche 911 Turbo mit Techart-Umbau“. Porsche hat dagegen geklagt, da man den eigenen Markennamen als widerrechtlich verwendet sah. Techart dagegen vertrat die Auffassung, dass die Marke in diesem Fall nur beschreibend verwendet wurde. Da die ersten beiden Instanzen keine Einigung brachten, landete der Vorgang beim Bundesgerichtshof – und Techart bekam Recht! Denn nach dem BGH hat der Markeninhaber nicht das Recht, einem Wettbewerber zu verbieten, die Marke als Angabe über Eigenschaften und Herkunft zu verwenden – solange nicht gegen die guten Sitten verstoßen wird.
In diesem Fall wurde der Name verwendet, aber gleichzeitig darauf hingewiesen, dass das Fahrzeug umgebaut ist. Damit liegt laut dem Gereicht keine Verwechslungsgefahr vor (Az. I ZR 147/13).
Und so mancher Tuner wird sich freuen.
Ein Tesla-Konkurrent entsteht in den USA
Faraday Future will ab 2017 Elektroautos produzieren und dazu eine Milliarde US-Dollar investieren. Und das, obwohl Tesla bisher keinen roten Cent verdient hat – im Gegenteil. Die Verluste steigen und steigen und trotzdem wird das Unternehmen von einem Hype an den Börsen getragen. Mysteriös bleibt auch, woher das Geld für die Gründung stammt. Man vermutet einen chinesischen Milliardär oder Apple hinter dem Projekt.
Für Apple spricht die Aussage, dass man nicht nur mit dem Auto sondern auch mit Internet-Diensten und Apps Geld verdienen möchte. Also – ähnlich wie heute beim Smartphone kann man Zusatzausstattungen im App-Store kaufen.
Die Firma Faraday Future hat seit seiner Gründung diverse Mitarbeiter von Tesla, aus der klassischen Automobilindustrie und von Google abgeworben. Bilder, wie der Faraday-Wagen aussehen könnte, gibt es bisher nicht, nur Skizzen.
Hände weg vom Handy – das soll gefälligst selbst kommunizieren
Ich gebe zu – der Satz „Mobilfunk soll Unfälle verhindern“ stach mir in die Augen. Denn im Moment wird wieder kräftig die Werbetrommel gerührt, die Geräte während der Fahrt eben nicht zu benutzen. Doch dann ergab die Meldung einen Sinn. Auf der A9 wurde ein „digitales Testfeld“ eingerichtet, was ja schon bei allen möglichen Tests zum autonomen Fahren bekannt gemacht wurde. Nun wurde die Technik hier so ausgebaut, dass Smartphones in Bruchteilen von Sekunden untereinander kommunizieren können. So könnte das Smartphone auf der Überholspur registrieren, dass auf der rechten Seite ein Fahrzeug zum Überholen ansetzt. Und könnte zurückmelden, dass ein schnelleres Fahrzeug von hinten kommt. So wären beide Parteien gewarnt… Vor allem aber auch Fahrzeuge, die im Umfeld und dahinter fahren könnten so schneller Informationen bekommen – andererseits kann man sich fragen, ob das hilfreich ist, bei dem Hin- und Her auf den Autobahnen. Denn irgendwann stößt man wahrscheinlich an die Aufnahmekapazitäten des menschlichen Gehirns…
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