Automobile Kurznachrichten 47/2018 – kleingehackt und mundgerecht

  • Geld spielt keine Rolex? Nicht auf dem kuwaitischen Automarkt
  • Auch bei Autoteilen gehen die Diebstähle zurück – die Schadenhöhe steigt allerdings
  • Digitalradio wird Pflicht bei Neuwagen
  • Blöd wer zahlt, wenn’s blitzt?
Automobile Kurznachrichten – Collage aus Bildern Daimler AG

Geld spielt keine Rolex? Nicht auf dem kuwaitischen Automarkt

Klar – klischeehaft stellt man sich die Situation märchenhaft vor: in der Auslage ein paar hochglanzpolierte Sterne, Pferde (aus Maranello oder Stuttgart) oder Fahrzeuge mit kunstvollen Figuren am Bug… und schon funkeln Scheich-Augen und lassen die Brieftasche locker sitzen. Aber weit gefehlt, denn hier bezahlt niemand den Preis, der am Aushang steht. Für uns erscheint das schwer vorstellbar, aber im Emirat wird selbst über den Preis eines Ölwechsels verhandelt. Wer die Regeln vor Ort nicht kennt, verliert. Als Händler, weil er nichts verkauft – als Käufer, weil er viel zu viel bezahlt.

Wenn Handeln gehört hier als wichtiger Teil zu jedem Geschäft. Und hier wird nicht nur über einen Komplettpreis gesprochen, sondern über jede einzelne Position auf der Rechnung.

Am Ende haben auch Kuwaitis sich ein Budget zum Autokauf gesetzt, dass sie nicht übersteigen wollen. Bewegt sich der Händler nicht auf ihr Budget zu, wird eben anderswo gekauft. Eine Markentreue gibt es hier nicht wirklich.

Und auch wenn zum Beispiel Porsche nur rund 1000 Fahrzeuge im Emirat verkauft – immerhin 13 der sehr seltenen Porsche 918 Spyder wurden hier an den Mann gebracht.
Für alle deutschen Premium-Hersteller gilt hier: Klasse statt Masse…

Auch bei Autoteilen gehen die Diebstähle zurück – die Schadenhöhe steigt allerdings

Rund 90.000 Diebstähle von Autoteilen wurde den Versicherungen im vergangenen Jahr gemeldet, das sind gut 15 % weniger als im Vorjahr. Die durchschnittliche Schadenhöhe ist allerdings auf 2200 € je Fall angestiegen. Hier sind natürlich die Navigations-Multimedia- Einheiten mit einer durchschnittlichen Schadenhöhe von 4700 € besonders beteiligt. Denn beim Ausbau dieser Systeme muss oft auch die Mittelkonsole oder das komplette Cockpit ersetzt werden, denn darauf nehmen die Diebe beim Ausbau keine Rücksicht.

Andererseits bezahlen Versicherungen ja auch nur, wenn die entwendeten Teile fest mit dem Fahrzeug verbunden sind.

Digitalradio wird Pflicht bei Neuwagen

Auch wenn noch kein definitives Datum im Raum steht – das terrestrische Radio hat nur noch eine begrenzte, absehbare Restlaufzeit. Dann wird man einen digitalen Empfänger brauchen, um Radio zu hören. In einem ersten Schritt werden nun in einer Übergangsphase bis 2021 Digitalradios zur Pflicht bei Neuwagen. Im Moment sind diese Radios noch aufpreispflichtige  Extras, in Zukunft werden sie also Standard. Ähnliche Regelungen werden in den kommenden Jahren auch bei anderen Haushalts – Radiogeräten kommen.

Und wie ist es in Deinen SLK/SLC? Im Dezember wird es bei uns dazu eine Umfrage geben, ich bin schon heute gespannt wie weit verbreitet DAB+ schon ist…

Blöd wer zahlt, wenn’s blitzt?

In Schwäbisch Gmünd wurden monatelang Lkw-Fahrer geblitzt – zu Unrecht, wie nun ein Gericht entschied. Zugrunde liegt offenbar die Fehleinschätzung der örtlichen Behörden. Denn im betreffenden Tunnel, der einspurig ist, gilt für PKW die maximale Geschwindigkeit von 80 KM/h, für Lkw damit automatisch 60 KM/h (weil einspurig). Geblitzt wurde jedoch an den ein und Ausfahrten, die zweispurig sind. Daher entsteht laut Gericht eine unklare Situation an dieser Stelle – und damit gelten die 80 KM/h auch für Lkw.

Ein Lkw-Fahrer der im Sommer geblitzt wurde, klagte gegen seinen Bescheid und bekam Recht. Alle Betroffenen, die bereits bezahlt haben, bekommen jedoch das zu Unrecht kassierte Geld nicht zurück, denn das Verfahren ist mit der Bezahlung der Strafe abgeschlossen und kann nicht wieder neu belebt werden. Das kann man nun gut finden oder auch nicht, bedenkenswert fand ich die Aussage eines Stadt-Offiziellen, der im Radio meinte, man müsse eben auch schreiben von Behörden kritisch hinterfragen, denn auch diese legen nicht immer richtig. Verkehrsanwälte werden sich über solche Aussagen sicherlich freuen, die überlasteten Gerichte wahrscheinlich eher nicht…
In meinen Augen ein zweifelhaftes Signal…