Automobile Kurznachrichten 47/2019 – kleingehackt und mundgerecht
Ich und mein Holz: wird Holzfaser der neue Kunststoff?
„Holz sieht sehr schön aus, Holz ist vielseitig…“ heißt es im Liedtext – und auch in der Realität. Ja, eigentlich sind Holzverkleidungen in Kraftfahrzeugen schon einige Jahre nicht mehr im Trend, aber das könnte sich in Zukunft wieder ändern. Der Automobil-Zulieferer OJI hat einen neuen Werkstoff auf der Motorshow in Tokio präsentiert: CNF (Cellulose Nanofieber).
Beim Prototyp war statt klassischem Blech und Kunststoff dieser Werkstoff verbaut, der auch einen deutlichen Gewichtsvorteil gegenüber der konventionellen Bauweise bringen würde. Das interessanteste dabei: es ist eine Art Papier.
Zellulosefasern aus Holz – der gleiche Grundstoff wie beim Papier – wird durch eine „hydrodynamische Fokussierung“ so bearbeitet, dass die kleinsten Teilchen parallel ausgerichtet und zu einem Faden verbunden werden.
Dieser soll stabiler sein als Stahl oder Spinnenseide – diese galt bisher als stärkstes biologisches Material. Verarbeitet werden können diese Fäden ähnlich wie bisher bei glas-oder kohlefaserverstärkten Kunststoffen durch das verweben und einlassen in spezielle Harze. So könnten eben auch Kunststoffteile im Innenraum oder beim Exterieur gefertigt werden.
Bis das Papier-Auto tatsächlich serienreif ist, werden aber noch einige Jahre ins Land gehen, man darf aber trotzdem gespannt sein ob dieser Werkstoff irgendwann in nennenswertem Umfang verwendet wird.
Neue Sicherheitssysteme im Auto ab 2022: EU-pdate
Ab 2022 müssen bei Neuwagen einige neue Sicherheitsausstattungen vorhanden sein. Dazu gehört der bei Mercedes schon länger bekannte ATTENTION ASSIST, also ein System, das vor Müdigkeit des Fahrers warnen soll.
Außerdem wird der Einbau einer Schnittstelle für eine alkoholempfindliche Wegfahrsperre zur Pflicht. Ebenso einen Datenspeicher, der ähnlich einer Blackbox im Flugzeug Aufschluss über einen Unfallhergang geben soll.
Zudem werden Notbrems-und Spurhalteassistenzsysteme vorgeschrieben.
Zum besseren Schutz von Fußgängern und Fahrradfahrern wird es erweiterte Kopfaufprallschutzbereiche an den Fahrzeugen geben.
Delticom stellt Motorölverkauf ein: nix mehr motoroel-direkt.de
Delticom stammt ursprünglich aus der Reifenbranche und hat in den vergangenen Jahren mit dem Versand von Schmierstoffen ein zusätzliches Standbein schaffen wollen.
Offenbar war dies nicht besonders erfolgreich. Der online-Verkauf von Autoersatzteilen und Schmierstoffen soll zum Ende des ersten Quartals 2020 eingestellt werden. Künftig wird sich Delticom wieder auf sein Kerngeschäft „Reifen in Europa“ konzentrieren.
Neben der Konzentration auf das Kerngeschäft steht auch ein Verkauf von Delticom als Ganzes im Raum.
Ver-Blitztdingst: OVG Frankfurt untersagt Verkehrskontrolle durch private Unternehmen
Die Verkehrsüberwachung an sich ist laut dem Gericht eine hoheitliche Aufgabe, die nur durch die Organe des Staates selbst durchgeführt werden darf. Eine „im hoheitlichen Auftrag von einer privaten Person durchgeführte Geschwindigkeitsmessung hat keine Rechtsgrundlage.“ Die Polizeibehörden dürfen in Zukunft also nur mit eigenen Mitarbeitern, die über eine entsprechende Qualifikation verfügen, Geschwindigkeitsmessungen vornehmen. Dies kann also ein Polizist oder ein Mitarbeiter der Gemeinde sein – ansonsten aber niemand.
In welcher Beziehung der Zeuge in einem bereits erteilten Strafzettel ist lässt sich nicht so ohne weiteres erkennen – der Gang zum Anwalt kann sich hier aber eventuell lohnen: Anwälte können Akteneinsicht verlangen und damit feststellen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Tief gefallen: G-kürzt
Ok – über Sinn und Unsinn von Individualisierungen kann man immer streiten, aber diese extrem tiefergelegte G-Klasse, die auf der SEMA-Show in Las Vegas zu sehen war, ist schon sehr seltsam. Man kauft sich ein „SUV“ und legt es auf Sportwagenniveau tiefer… der Sinn erschließt sich mir nicht. Abgesehen davon, dass die Proportionen der G-Klasse irgendwie verloren gehen.
Mehr Bilder gibt es beim online Magazin: mercedes-fans.de