Automobile Kurznachrichten 48/2016 – kleingehackt und mundgerecht

Motorsport meets Sindelfingen: Silberpfeil-Weltmeister sagen „DANKE!“

„DANKE!“ Dieser Botschaft hatten sich Formel 1-Champion Nico Rosberg, Teamkollege Lewis Hamilton und ihr Silberpfeil-Team an diesem Samstag mit ganzem Herzen verschrieben. Nach dem erfolgreichen Triple-Gewinn in der Fahrer- sowie der Konstrukteurs-WM in der zurückliegenden Formel 1-Saison war es an der Zeit, sich bei ihren Mercedes-Benz Kollegen für die riesige Unterstützung der vergangenen Jahre zu bedanken. Rosberg nutzte zudem die Gelegenheit, um sich nach der Bekanntgabe seines Rücktritts am gestrigen Freitag von seinen Mercedes-Benz Kollegen zu verabschieden.

Mercedes-AMG, Motorsport meets Sindelfingen 2016, WM-Feier und Abschied für und von Nico Rosberg (Bild: Daimler AG)

16.500 Mitarbeiter folgten am vergangenen Samstag der Einladung ins Mercedes-Benz Werk in Sindelfingen.

Lewis Hamilton fand nach seinem sehr kritisierten Verhalten im letzten Rennen Worte, die die Seele der Stern-Fans und -Mitarbeiter wieder etwas streichelten: „Es ist ein echtes Privileg, Teil dieses Teams und dieser Marke sein zu dürfen, und mit dieser unglaublichen Truppe solche Erfolge einzufahren. Als ich zum Team gestoßen bin, hätte ich mir niemals erträumt, dass ich einmal so viele Siege erzielen würde…. Ich bin von Kindestagen an Teil der Mercedes Motorsport-Familie und habe jedes meiner Formel 1-Rennen mit Mercedes-Power bestritten. Umso wichtiger ist es für mich, nun im Herzen des Unternehmens in Deutschland zu sein und ein großes Dankeschön an alle meine Kollegen hier zu richten. Aus eurer Unterstützung ziehe ich so viel Kraft und Motivation! Ich habe in dieser Saison wie immer mein absolut Bestes gegeben. Aber Nico hat eine fantastische Leistung gezeigt und den Titel verdient.“

Eine Zusammenfassung des Programms und Impressionen dazu gibt es hier im Video

Autos, die mit Ampel sprechen

Audi-Fahrer in Las Vegas können ihr Auto mit den Ampeln sprechen lassen. Bei Q7 und A 4 Modellen, die seit Juni diesen Jahres produziert wurden, ist das möglich. So kommuniziert die Bordelektronik mit der Infrastruktur (Car-to-X) und zeigt dem Fahrer an, wie lange es bis zur nächsten Ampelschaltung dauert. Der Fahrer kann nun gleichmäßiger fahren, wenn er weiß, dass es rot wird, wird er eher nicht so schnell auf die erlaubte Geschwindigkeit beschleunigen und dann wieder relativ stark abbremsen. Bei Audi geht man durch diese Technik von einer deutlichen Treibstoffeinsparung aus.

Das funktioniert in Europa bisher leider nur im Versuchsstadium. Zu unterschiedlich sind die Netzwelten der Infrastruktur in den verschiedenen Ländern – da wird es wohl auf die Schnelle auch keine Abhilfe geben. Andererseits ist diese Art der Kommunikation für ein vollständig autonomes Fahren sicherlich erforderlich, so dass neben den gesetzlichen Voraussetzungen auch noch an der Hardware – in dem Fall an den Straßen und deren „Zubehör“ – gearbeitet werden muss.

Nobel: Mitarbeiter von Daimler spenden Millionen für ProCent Förderfonds

ProCent-Beiträge: Finanzierung eines Elektrokarts für das Projekt „Kart-Fahren für körperlich eingeschränkte Kinder und Jugendliche“ (Bild: Daimler AG)

Einfach, schnell und gezielt helfen: 100.000 Daimler-Beschäftigte spenden dem ProCent Förderfonds die Cent-Beträge ihrer monatlichen Netto-Entgeltauszahlung. Jeder gespendete Cent wird vom Unternehmen verdoppelt. Seit ProCent im Jahr 2011 bei Daimler gestartet ist, kamen so bereits mehr als 4,9 Millionen Euro zusammen. Das Geld fließt in Projekte der Kinder- und Jugendhilfe, zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung, in den karitativen Bereich, in die Flüchtlingshilfe oder den Umwelt- und Naturschutz. Bislang wurden weltweit 859 Projekte realisiert, die ausschließlich von Mitarbeitern vorgeschlagen werden.

Leuchtbus: Winterzauber auf drei Achsen

Mercedes-Benz Winter-Travego. Der leuchtende Reisebus ist für soziale Projekte im Einsatz (Bild: Daimler AG)

Jaaa, weder PKW noch sportlich – aber falls Du den Bus in den kommenden Wochen siehst und Dich fragst, was dieses nett beleuchtete Gefährt zu bedeuten hat, kannst Du hier nochmal nachlesen. Oder Du merkst es Dir halt…

Der auffallend mit Wintermotiven beglebte Travego-Bus ist bis Anfang März 2017 unterwegs. Damit haben Kunden (Busunternehmer) die Möglichkeit, den Bus für ihr ganz persönliches soziales Projekt zu mieten. Ob Kindergarten­fahrten zur Eisbahn oder Landfrauenausflug zum Weihnachtsmarkt – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und müssen lediglich einem guten Zweck dienen.

Out: Boris Becker verkauft seine Mercedes-Autohäuser

Boris Becker verkauft seine Autohäuser an die Brinkmann-Gruppe. Das Namensrecht soll nach Medienberichten aber nicht im Kaufpreis enthalten sein, so dass die Autohäuser künftig unter anderem Namen (Brinkmann Vorpommern GmbH & Co. KG) auftreten werden. Alle etwa 160 Mitarbeiter an den drei Standorten Stralsund, Greifswald und Ribnitz-Damgarten werden vom neuen Eigentümer übernommen.

In seinem Buch „Das Leben ist kein Spiel“ hat Boris Becker noch 2013 geschrieben, dass die Autohäuser „Basis“ seiner Geschäfte sei. Andererseits ist fraglich, wie viel in den letzten Jahren in die Betriebe investiert wurde – als sichtbares Fragezeichen ist das aktuelle Mercedes-Corporate Design in den Häusern noch nicht umgesetzt. Zudem dürfte bei den rund zwei Jahre andauernden Gerüchten auch die Motivation der Mitarbeiter nicht auf höchstem Niveau sein – was auch nicht unbedingt positiv für die Stellung im Markt sein muss. Andererseits sieht der neue Eigentümer keinen großen Investitionsbedarf.

Das Autohaus oder die Marke Mercedes-Benz ist in der strukturschwachen Region nicht unbedingt ein Selbstläufer.

Design in Buchform: „Sensual Purity – Gorden Wagener on Design“

Design in Buchform: „Sensual Purity – Gorden Wagener on Design“ (Bild: Daimler AG)

Man kann es mögen oder auch nicht – erfolgreich ist die Marke Mercedes-Benz im “Wagener-Design” wie nie zuvor. Vor allem die geringen optischen Unterschiede der Baureihen im Rückspiegel wird immer wieder kritisiert. Nun gibt es ein Buch, in dem man ein wenig mehr über diesen Herrn Wagener und seine Visionen erfahren kann, in dem man sie dank reichhaltiger Bebilderung auch anschauen kann. Schaut so „Mobilität erleben“ in Zukunft aus? Vielleicht…

Das Buch gibt es ab Anfang Januar in ausgewählten Kunst- und Museumsshops oder bei einem bekannten Internet-Buchhändler. Dort kann das Buch auch seit Anfang Dezember vorbestellt werden. Kostenpunkt sind 49 Euro für 160 Seiten (ISBN: 978-1-906532-10-9).

Spaßende? Sondersteuer für Luxusfahrzeuge in China. Nur ein Anfang…?

Es liest sich unspektakulär, da nur geringe Stückzahlen betroffen sind – aber für Fahrzeuge ab umgerechnet etwa 178.000 Euro muss in China seit dem 1. Dezember eine Luxussteuer von 10 Prozent bezahlt werden. Daimler, Audi und BMW sind hier nur in geringen Stückzahlen betroffen, die reinen Luxushersteller betrifft das deutlich mehr.

In der Branche geht aber die Sorge um, dass dies nur ein Anfang sein könnte – und die chinesische Politik ausländische Hersteller mit Steuern belegen könnte.

Das wäre für die Branche fatal – nachdem man sich in Sachen Produkt und Produktion in den letzten Jahren immer mehr in Richtung Reich der Mitte ausgerichtet hat.

Spaßbringer: Beifahr Roboter (kein Aprilscherz!) – braucht man das oder kann das weg?

Bei einsamen Autofahrten soll der Tamagotchi für den Beifahrersitz für die Bespaßung des Fahrers sorgen. Dank eingebauter Kamera sieht der elektrische Zwerg den Gesichtsausdruck des Fahrers und kann über das Smartphone ein einfaches Gespräch mit dem Fahrer führen. Außerdem kann er aus den Verbindungen im Auto oder dem heimischen Netzwerk ableiten, wo er ist und dann schon mal loben, wenn man gut zu Hause angekommen ist. Oder einen Willkommensgruß an der heimischen Pforte an den Fahrer richten. Was das allerdings bringen soll, ist mir schleierhaft – im Reichweite des heimischen W-Lan dürfte die Gefahr auf einer langen Fahrt sicher eher gering sein.

Dafür kann er einige Funktionen des Beifahrers übernehmen. Zum Beispiel: Nerven! Bremst man stark, jammert das Ding „Jetzt hatte ich aber Angst“. Und auch Alleinseins-Ängste plagen den Rappelkasten auch, denn es kann auch „Nimm mich mit“ maulen, wenn man das Auto abstellt und die Türe öffnet.

Man kann also warten, bis der erste Besucher kommt, der so einen Haufen Elektronik dabei hat und sagt: „Sorry, ich kann ihn nicht so lange im Auto lassen…“

Ab 2017 gibt es dieses Spielzeug bei Toyota für rund 350 EUR plus monatlicher Gebühr für die App zu kaufen.

Im Moment kann das Ding nur Japanisch – und wegen mir kann es auch so bleiben.
Ja, für mich kann das weg….

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