Automobile Kurznachrichten 49/2017 – kleingehackt und mundgerecht
- Kein sportlicher Mercedes – aber sehenswert: Interieur des neuen Sprinter
- Hat Daimler einen gemieteten Tesla demoliert zurückgegeben?
- Gerne gefordert – aber schwere E-LKW werden so schnell nicht kommen
- Zu Weihnachten: Mercedes-Monoploy – ohne Straßen, mit Autos
- Erreicht die Abgas-Affäre nun auch BMW?
Kein sportlicher Mercedes – aber sehenswert: Interieur des neuen Sprinter
Beim Blick ins Cockpit des neuen Mercedes-Benz Sprinter-Modells wird eines ganz klar: dieser Transporter wird als Baustellenfahrzeug eine genauso elegante Figur machen wie als wie VIP-Shuttle zu prominenten Anlässen.
Großer Monitor und Lüftungsdüsen wie man sie unlängst bei neuen Mercedes-PKW Modellen sieht lassen vergessen, dass dies ein praktisches Handwerker-Mobil sein soll.
Auch in diesem Fahrzeugsegment wird in der kommenden Generation die Elektrifizierung Einzug halten genauso wie die Anbindung an das Internet. Wie bisher ist die Plattform für jeden Einsatzzweck skalierbar, bei Karosserievarianten und Radständen gibt es zahlreiche Wahlmöglichkeiten.
Hier einige Einblicke in das neue Sprinter-Interieur:
Hat Daimler einen gemieteten Tesla demoliert zurückgegeben?
Diese Frage kann ich leider abschließend auch nicht beantworten. Noch nicht einmal, ob Daimler tatsächlich der letztendliche Mieter dieses Fahrzeugs war.
Um was geht es? Der Autovermieter Sixt hat bei einem kleinen Autovermieter ein Tesla-Modell für 7 Wochen angemietet um dieses weiter zu vermieten. Nach Darstellung in den Medien und der Auswertung von GPS-Daten des Vermieters, soll sich das Fahrzeug bei Daimler in Sindelfingen und bei Testfahrten in Barcelona befunden haben.
Fakt ist, dass das Fahrzeug beschädigt zurückgegeben wurde, diverse Beschädigungen an Lack sowie verzogene Blechteile, nicht richtig montierte Verkleidungen im Innenraum sowie große Teile im Fußraum vorhanden waren. Der kleine Autovermieter ließ also ein Gutachten über die Beschädigungen anfertigen und Sixt bezahlte nach Lage der Dinge dafür 18.500 €. Der kleine Autovermieter möchte jedoch über 83.000 € für den ihm entstandenen Schaden haben, da durch die Nutzung auf einer Teststrecke der Antrieb des Tesla kaputt gegangen sei. Außerdem erscheint auf der Rechnung eine „Abstandszahlung für NDA“ (Non Disclosure Agreement), eine Art Schweigegeld, dass dieser Fall nicht öffentlich gemacht wird.
Der letztendliche Mieter ist bis heute offiziell nicht bekannt, der Vermieter behauptet jedoch, im Handschuhfach Hinweise auf einen Aufenthalt in Sindelfingen sowie durch die Daten seiner GPS-Tracker sicher zu sein, dass dieses Fahrzeug bei Daimler war.
Den juristischen Hickhack aufzuarbeiten, wird wahrscheinlich Aufgabe eines Gerichtes werden. Das diskutieren über Mietbedingungen und Absprachen macht wenig Sinn, wenn man keinen Einblick in die Unterlagen hat.
Man darf also gespannt sein, was bei der Berichterstattung in den nächsten Wochen noch an Tatsachen zu lesen sein wird.
Gerne gefordert – aber schwere E-LKW werden so schnell nicht kommen
bei der Diskussion um den „Antrieb der Zukunft“ wird immer wieder auch darüber philosophiert, dass man schwere Lkw mit elektrischer Energie betreiben sollte. Hier setzt jedoch die Physik der Ideologie Grenzen. Denn der Akku für einen 40-Tonner würde gut 10 Tonnen wiegen. Im Busverkehr würden im Winter bei laufenden Heizungen (und im Sommer wahrscheinlich bei laufenden Klimaanlagen) rund 50 % des Stroms für die Klimatisierung verbraucht. Rechnet man nun hinzu, dass es in vielen ländlichen Gebieten auch noch Berge zu erklimmen gibt, ist die Vorstellung, dass ein schneller Wechsel auf E-Busse in absehbarer Zeit stattfinden wird, doch eher eine Illusion. Auch wenn Tesla nun angekündigt hat, einen E-Truck bauen zu wollen, glauben Branchenkenner, dass es hierbei eher darum geht, frisches Geld für Tesla am Kapitalmarkt zu generieren. Denn wie berichtet droht der Marke ein Liquiditätsproblem.
Zu Weihnachten: Mercedes-Monoploy – ohne Straßen, mit Autos
Stadtstraßen und Immobilien sind Fahrzeug Klassiker von Mercedes-Benz das Objekt der Begierde, Stadthäuser und Hotels baut man Garagen und Parkhäuser für den erworbenen Fuhrpark. Das komplette Spiel ist im Shop bei Mercedes-Benz erhältlich.
Erreicht die Abgas-Affäre nun auch BMW?
Als einziger deutscher Diesel-Hersteller war BMW bisher bei den Manipulationsvorwürfen nicht genannt. Nun hat mein Lieblingsverein, die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auch den Münchner Autobauer auf dem Tiger. Die DUH wirft auch BMW die Verwendung einer sogenannten ab Schalteinrichtung vor, denn bei Tests hatte sich im Straßenverkehr ein deutlich höherer Verbrauch als im Labor gezeigt.
Hier unterstellt die Umwelthilfe nun, dass auch der BMW erkennt, ob er auf einem Prüfstand steht und seine Elektronik die Verbrauchswerte entsprechend nach unten korrigiert.
BMW meint dazu, dass die Tests außerhalb der Normen des Testzyklus liegen und daher nicht relevant seien. Grundsätzlich ist das auch richtig, denn wenn es eine Testnorm gibt und diese erfüllt wird, gibt es rechtlich nichts zu beanstanden. Die Frage ist eben auch hier, ob das Auto den Test als solches erkennt und dann eben die Werte schön und – oder eben auch nicht. Bei den Anklagen der Deutschen Umwelthilfe muss man abwarten, was sich tatsächlich als Fakt herausstellt, denn der Kreuzzug gegen die deutschen Automobilhersteller hat der DUH auch schon so manche Niederlage vor Gericht eingebracht.