Automobile Kurznachrichten 50/2015 – kleingehackt und mundgerecht
Rückrufe: Vierzylinder Nockenwelle (betrifft auch SLK R172) und Sicherheitsgurt (C217)
Alle aktuellen Reihen-Vierzylinder, die 2015 gebaut wurden und die quer (M270) oder längs (M274) eingebaut sind, sind betroffen. Der Motor ist in folgenden Klassen verbaut: A, CLA, GLA, B, C, GLC, SLK(C) und E. Beim Motor könnte offenbar eine Schweißnaht an der Nockenwelle nicht „der Spezifikation“ entsprechen, was zum Bruch und damit zu einem Motorschaden führen kann. (siehe KBA Referenznummer 5567).
Beim S-Klasse Coupé (C217) der Baujahre 2013 bis 2015 wurden die vorderen Sicherheitsgurte vertauscht eingebaut. Damit wurde der Gurtstraffer auf der falschen Seite aktiviert werden. Auch wenn bei Tests keine Sicherheitsrisiken für die Insassen feststellbar war, soll der korrekte Einbau geprüft werden. Was man wahrscheinlich auch erwarten kann, wenn man mindestens 99.960 EUR für ein Auto bezahlt hat…
Neulich an der Ladentheke: Mercedes-Niederlassungen sind aus(verkauft)
Ich gebe zu, ich dachte nicht, dass Daimler die Niederlassungen so ohne weiteres verkaufen kann. Denn immerhin fällt es im Normalfall einem Mittelständler schwer, die Privilegien der Mitarbeiter, die sich im Großkonzern über Jahrzehnte ergeben, einfach so zu übernehmen. Aber offenbar schreckte das interessierte Käufer nicht ab.
Aber die Daimler AG hat ihr Ziel erreicht und das verkauft, was sie verkaufen wollte. Und ist mit dem Erlös ebenfalls zufrieden. Manch altgedienter Vertragspartner wird dagegen unzufrieden sein, dass diverse Häuser auch an Investoren ging, die bisher nichts mit der Marke „Mercedes-Benz“ am Hut hatten (Lei Shing Hong Handelsgruppe/China, Emil Frey Gruppe/Schweiz).
Am Ende des Tages gibt es noch eine Niederlassung, die zu kaufen ist: Die Niederlassung Mainfranken (Würzburg/Schweinfurt).
1986 – 2016 – „Neue“ Oldtimer 2016: Omega A und Porsche 959
1986: Fußball-WM in Mexico. Deutschland verliert im Finale gegen Argentinien. Die „Hand Gottes“ von Diego Maradona wurde berühmt und berüchtigt. In Tschernobyl explodierte der Reaktor wie die US-Raumfähre Discovery, das Auto selbst wurde 100 Jahre alt und in Schweden wurde Olof Palme erschossen.
Und trotzdem wurden in diesem Jahr auch Autos gebaut. Der Opel Omega A zum Beispiel. Und wenn er noch nicht durchgerostet ist, können die ersten Exemplare ab kommendem Jahr mit „H-Kennzeichen“ fahren.
Viel emotionaler war dagegen der Supersportwagen des Jahres: Der Porsche 959. 450 PS, 317 km/h schnell, das waren Ansagen 1986!
Wer damals gute Beziehungen hatte – und 420.000 Deutsche Mark – konnte sich ein solches Geschoss kaufen. Und wenn er ihn noch hat, kann er ihn für rund 1.500.000 Euro verkaufen. Oder sich über sein persönliches Sparbuch ab 2016 mit H-Kennzeichen freuen.
Jetzt offiziell: Renault übernimmt Lotus Formel 1 Rennstall
Im kommenden Jahr wird – wie bereits erwartet und von mir berichtet – Renault als Werksteam in die Formel 1 zurückkehren. Ob das nun gut oder schlecht für Red Bull ist, wird man sehen. Die Rolle der „ersten Geige“ wird man beim Brausefabrikanten wohl los sein, andererseits wird der Ehrgeiz von Renault als Werksteam zu gewinnen, sicher mehr Kapazitäten in die Entwicklung des Motors laufen lassen.
Neuer Daimler-Vorstand (oder Vorstand*in?) Renata Jungo Brüngger
Renata Jungo Brüngger (54) übernimmt die Verantwortung für das Ressort Integrität und Recht und folgt damit auf Dr. Christine Hohmann-Dennhardt.
Renata Jungo Brüngger wurde am 7.8.1961 geboren und ist Schweizer Staatsangehörige. Nach Abschluss eines zweisprachigen Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Fribourg/Schweiz im Jahr 1985 erlangte sie 1989 das Anwaltspatent. Sie schloss 1998 berufsbegleitend ein Zusatzstudium an der Universität Zürich mit dem Master of Laws (LL.M.) im internationalen Handelsrecht mit den Schwerpunkten Immaterialgüterrecht sowie Technologie- und Informationsrecht ab.
Seit dem 1.11.2011 leitet Renata Jungo Brüngger den Bereich Legal der Daimler AG. Zuvor war sie General Counsel Corporate EMEA and Vice President/General Counsel Emerson Process Management EMEA bei Emerson Electric in der Schweiz. Von 1995 bis 2000 war sie als Bereichsleiterin im Rechtsbereich der Metro Holding AG, Schweiz, tätig. Von 1990 bis 1994 arbeitete sie als Rechtsanwältin bei Bär & Karrer, Zürich. Zuvor war sie Rechtsberaterin bei der Bank Clariden Leu in Zürich.
Fünf Sterne für den Mercedes-Benz GLC im Euro NCAP-Crashtest
Der GLC erhält fünf Sterne für die Insassensicherheit, die Kindersicherheit, den Fußgängerschutz sowie für die Assistenzsysteme – damit schafft er das Maximalergebnis beim Euro NCAP-Rating.
Beim letztjährigen Euro NCAP-Rating erzielten der GLA, die C- und die V-Klasse ebenfalls fünf Sterne und setzten sich damit an die Spitze aller 2014 getesteten Fahrzeuge. Die C-Klasse wurde von Euro NCAP als Klassenbester unter den Mittelklassefahrzeugen ausgelobt.
Die Testanforderungen wurden ab 2015 um einen weiteren Frontaufprall gegen eine starre Barriere erweitert. Daher wird die volle Punktzahl für Frontalaufprallschutz auf diesen neuen Test und den Test mit versetztem Frontalaufprall auf ein deformierbares Hindernis verteilt. Der Seitenaufpralltest verwendet nun einen größeren, schwereren Stoßwagen, während der seitliche Pfahlaufpralltest mit einem stärkeren, schräg versetzten Aufprall ausgeführt wird. Bei beiden Seitenaufpralltests kommt ein neuer, realistischerer Crashtest-Dummy zum Einsatz, um den Insassenschutz besser bewerten zu können.
Video: Der SL mit Lack überm Leder
Ob der neue SL optional mit Peitsche (wegen der Pferde…) erhältlich ist, weiß ich nicht. Ob man ihm die Sporen geben muss, auch nicht – aber man kann sicherlich!
Wie dominant man sein muss – das mag am werten Verkäufer liegen. Denn nach wie vor soll es welche geben, die einem gar nichts verkaufen wollen. Und sicherlich muss man auch dominant sein, damit man nicht gleich das Konto plündert um … mit der schönen Dame essen zu gehen. Oder – den SL kauft…
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.