Mercedes-Benz wird erste Fahrzeugmodelle mit CO2-Klimaanlage ausrüsten
Der Klimastreit zwischen EU und Mercedes-Benz nähert sich einem Ende. Ab 2017 bringt die Marke mit dem Stern die CO2 Klimaanlagen in der S- und E-Klasse als weltweit erste PKW-Serienfahrzeuge mit dieser Klimatisierung. Dank ihrer besonders schnell verfügbaren und hohen Kälteleistung sorgen CO2-Klimaanlagen selbst bei sehr heißen Außentemperaturen in kurzer Zeit für ein angenehmes Wohlfühlklima im Fahrzeuginnenraum. Kombiniert mit ihrer hohen Umweltverträglichkeit macht sie das zur nachhaltigen Premiumlösung unter den Klimasystemen.
Aufwändige Neuentwicklung mit Potenzial
Der Einsatz von CO2 als Kältemittel erfordert die Neuentwicklung wesentlicher Komponenten. CO2-Klimaanlagen arbeiten mit über 100 bar bei einem rund zehnfach höheren Druck als bisherige Systeme. Daher müssen alle Komponenten sowie Leitungen und Dichtungen neu entwickelt werden. Standards dazu hat Mercedes-Benz gemeinsam mit allen deutschen Automobilherstellern und zahlreichen Zulieferern im Normenausschuss Automobil im VDA (Verband der Automobilindustrie) erstellt. Die öffentlich zugänglichen DIN-Spec Dokumente bieten auch anderen Unternehmen die Chance, kurzfristig ihrerseits Entwicklungsaktivitäten zu starten. Damit wären die Voraussetzungen für eine schnelle Marktdurchdringung dieses Hightech-Klimasystems geschaffen. Mercedes-Benz hat hier die Vorreiterrolle übernommen und als erster Automobilhersteller nicht nur Entwicklungs-, sondern auch Produktionsaufträge für CO2-Klimaanlagen und deren Komponenten erteilt.
Nächste Stufe der EU-Richtlinie greift ab 2017
Ein flottenweiter Einsatz ist bis zum Stichtag der neuen EU-Richtlinie am 1. Januar 2017 nicht darstellbar. Um auch bei allen weiteren Baureihen die EU-Vorgaben fristgerecht zu erfüllen, hat das Unternehmen sichere Lösungen für den Einsatz eines synthetischen Kältemittels entwickelt, das innerhalb der gesamten Automobilbranche zur Anwendung kommt.
Neben CO2 ist R1234yf das bislang einzige in industriellem Maßstab produzierte Kältemittel, mit dem die zukünftige Vorgabe der EU-Richtlinie für Fahrzeug-Klimaanlagen in Neufahrzeugen erfüllt werden kann. Danach liegt der Grenzwert für das Global Warming Potential (GWP) bei 150.
Das Kältemittel R1234yf weist bekanntlich ein anderes Entflammungspotential als das bislang in der Industrie zum Einsatz gekommene R134a auf. Um seinen Kunden auch zukünftig ein gewohnt hohes Sicherheitsniveau zu bieten, hat Mercedes-Benz intensive Untersuchungen an all seinen Fahrzeugmodellen durchgeführt.
Ergebnis ist ein umfassendes Paket an fahrzeugspezifischen Maßnahmen, die bei Modellen mit dem Kältemittel R1234yf für Sicherheit auf Mercedes-Benz Niveau sorgen und die bedarfsgerecht zum Einsatz kommen.
Dazu gehört zum Beispiel auch eine speziell entwickelte Schutzeinrichtung, die je nach Fahrzeugkonfiguration verwendet wird. Im Fall eines schweren Frontalaufpralls sorgt das inzwischen zum Patent angemeldete System dafür, dass das entstehende Kältemittel-/Luftgemisch im Motorraum von den heißen Motor-Teilen separiert wird und diese zudem sehr wirksam gekühlt werden. Ermöglicht wird dies durch einen Gasgenerator, der Argonschutzgas gezielt an den entsprechenden Heißstellen freisetzt. So kann einer Entflammung entgegen gewirkt werden.
Damit wird dem berechtigten Sicherheitsbedürfnis der Kunden und dem hohen Sicherheitsanspruch von Mercedes-Benz auch in Zukunft Rechnung getragen.
(Quelle: Daimler AG)
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