Vor 25 Jahren: Legendäre DTM-Erfolgssaison für den Evo II
Klaus Ludwig gewinnt am 18. Juni 1992 im AMG-Mercedes 190 E 2.5-16 Evolution II beide Läufe der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Dieser zweifache Sieg ist Ludwigs erster Triumph in der Saison, die er als DTM-Meister beenden wird. Absolut meisterlich zeigt sich 1992 auch der Rennsport-Tourenwagen AMG-Mercedes 190 E 2.5-16 Evolution II: Insgesamt gewinnen Mercedes-Benz Rennfahrer 16 von 24 DTM-Rennen. Es ist das erfolgreichste Jahr der von AMG in der DTM eingesetzten Rennsport-Tourenwagen auf Basis der Mercedes-Benz Baureihe W 201.
Die DTM-Erfolge für den von den Fans kurz „EVO II“ genannten Rennsport-Tourenwagen wollen 1992 kaum abreißen: Bereits beim Auftaktrennen in Zolder am 5. April (Bergischer Löwe) gewinnt Mercedes-Benz Rennfahrer Kurt Thiim beide Läufe. Es folgen Siege von Roland Asch (19. April, Eifelrennen auf dem Nürburgring), Jörg van Ommen und Keke Rosberg (3. Mai, Flugplatzrennen Wunstorf), Bernd Schneider (10. Mai, AVUS-Rennen) sowie Ellen Lohr und Roland Asch (24. Mai, Rennsport-Festival auf dem Hockenheimring).
Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring erzielt dann Klaus Ludwig am 18. Juni 1992 seine beiden ersten Siege der Saison. Im Flugplatzrennen Diepholz am 16. August wiederholt der von seinen Fans als „König Ludwig“ verehrte Rennfahrer den Doppelsieg. Mit zwei Siegen von Bernd Schneider im ADAC-Preis Singen am 6. September sowie je einem Sieg für Schneider und Ludwig im Großen Preis der Tourenwagen auf dem Nürburgring am 20. September geht die für Mercedes-Benz überragende Saison zu Ende.
Mercedes und AMG erleben gemeinsame Erfolge
Das DTM-Jahr 1992 markiert auch einen ersten Höhepunkt in der Zusammenarbeit zwischen der Stuttgarter Marke und dem „Tuning“-Unternehmen AMG: Seit 1986 startet AMG mit Rennsport-Tourenwagen auf Basis des W 201 in der DTM. 1988 beginnt die direkte Kooperation zwischen dem Automobilhersteller und AMG. Aus dem 1988 gegründeten DTM-Team geht das heutige Mercedes-AMG DTM Team hervor, das alle sechs Mercedes-AMG C 63 DTM Wettbewerbsfahrzeuge der aktuellen Deutschen Tourenwagen-Masters einsetzt. Seit dem Start des Engagements in der DTM hat Mercedes-AMG Motorsport mehr als 400 Rennen in DTM und ITC bestritten. Mercedes-AMG ist heute eine hundertprozentige Tochter der Daimler AG.
Vom Straßenrennwagen zum Rennwagen
1985 erhält der 190 E 2.3-16 die Homologation („ Übereinstimmung“: festgelegtes Reglement, wonach ein Fahrzeug für Rennwettbewerbe in Mindeststückzahl (5.000) gebaut sein muss, um in eine bestimmte Wettbewerbskategorie eingestuft zu werden) für die Rennen der Gruppen A und N. Besonders wichtig für Mercedes-Benz wird dabei die internationale Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Mit dem bis zu 188 kW (255 PS) starken 190 E 2.3-16 nehmen zunächst 1986 einige Privatteams, darunter auch AMG, in der Gruppe-A-Meisterschaft teil. 1988 treten gleich fünf Mannschaften mit Werksunterstützung von Mercedes-Benz in der DTM an. Diese Saison, in der sich Mercedes-Benz auch als Werksteam in der Gruppe C engagiert, markiert endgültig den Wiedereinstieg der Stuttgarter Marke in den Rennsport.
Auf Basis des Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 entsteht für die Saison 1989 der 190 E 2.5-16 Evolution als erste Variante, die auf den Einsatz in der DTM ausgerichtet ist. Der 2,5-Liter-Sechzehnventilmotor leistet bis zu 243 kW (330 PS). Zur Gewichtsreduzierung werden unter anderem Karosserieteile wie Motorhaube, Kofferraumdeckel und Spoiler aus extrem reiß- und zugfestem Kunstfaserwerkstoff ausgeführt. 1990 folgt der AMG-Mercedes Rennsport-Tourenwagen 190 E 2.5-16 Evolution II, dessen Motor nun 274 kW (373 PS) leistet. Aus Gründen der Homologation werden – wie schon vom ersten Evolution-Typ — wieder 502 Exemplare des Fahrzeugs im Mercedes-Benz Werk Bremen in Kleinserie gebaut. Während AMG die Optimierung und Ausstattung der Rennsportwagen übernimmt, gehen die restlichen Fahrzeuge als sportliche Hochleistungslimousinen in den freien Verkauf. Sie zählen heute zu den besonders begehrten Youngtimern der Marke aus der Epoche der 1980er- und 1990er-Jahre.
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