DTM-Rennwochenende in Oschersleben – Neuigkeiten vor dem Start
Vor den kommenden DTM-Rennen in Oschersleben geben sich alle drei Marken (Audi, BMW, Mercedes-Benz) zurückhaltend. Keiner möchte die Favoritenrolle annehmen – aber dennoch Optimismus verbreiten. Die „Timo, schieb ihn raus!“ Funkaffaire wurde beim letzten Rennen hinlänglich diskutiert und alle Beteiligten rufen dazu auf, die Sache nun auf sich bewenden zu lassen.
Die Strecke in Oschersleben – die einzige DTM-Rennstrecke auf der vor der Saison getestet wird
Die Strecke in der Magdeburger Börde ist 3,7 KM lang und hat 15 Kurven – sieben links und acht rechts. Damit sollte die Belastung für Fahrzeug und Reifen recht gleichmäßig verteilt sein.
Die Teams haben aus den Winter-Tests viele Daten von der Strecke, denn Oschersleben ist die einzige DTM Rennstrecke, auf der vor der Saison getestet werden darf. Bei den Tests vor der Saison war Pascal Wehrlein hier stark und fuhr Bestzeit. Vielleicht ein gutes Omen fürs Rennwochenende?
Daten sind also vorhanden, auch zwei DRS Zonen – dennoch ist Überholen schwierig. Und die Randsteine sorgen dafür, dass das Material stark beansprucht wird.
Mercedes-Benz- Rennsieg am Samstag in Moskau
Nach einem Sieg im Samstags-Rennen in Moskau, ist Pascal Wehrlein „heiß“ darauf, den Abstand zu Mattias Ekström (Audi) weiter zu verkürzen. Ekström machte in diesem Rennen keine Punkte, da er durch einen von ihm verschuldeten Unfall ausschied (siehe unten: Ekström und Glock: Freunde werden sie wohl nicht mehr…). Wehrlein nahm den „Abschuss“ von Spielberg recht sportlich, er wolle die Punkte auf der Strecke zurückerobern, nicht am grünen Tisch. Und auch eine Bestrafung von Audi-Pilot Green lehnte er ab – obwohl dieser ihn durch einen „unsafe Release“ zum Bremsen bei der Ausfahrt aus der Box gezwungen hatte. Wehrlein meinte, dass er das Rennen im Qualifying verloren hat, nicht an der Box. Sportlich, sportlich der Junge man. Er zeigt Größe. Da bleibt aus meiner Sicht nur zu hoffen, dass sich dies auch eines Tages für ihn auszahlt.
Dank positiver Testfahrten ist man bei Mercedes-AMG guter Dinge, dass die von Wehrlein gesteckten Ziele erreicht werden können. Auch das gute Ergebnis in Moskau – das kein „Mercedes-Land“ ist – stimmt die Verantwortlichen positiv.
Die Startgewichte: Vorteil BMW
Das schwerste Auto im Feld darf an diesem Wochenende Audi-Pilot Mike Rockenfeller über den Ring prügeln. Mit 1.137,5 KG hat er damit einen Nachteil von 30 KG gegenüber dem schwersten BMW. Pascal Wehrlein muss sich mit 1.130 KG und damit dem schwersten Mercedes – herumplagen, also ebenfalls einem recht schweren Auto. Denn jedes Kilo kostet wertvolle Zehntel – jede Runde!
Und in Summe zwischen Rockenfeller und besagtem BMW soll sich das dann auf 0,5 Sekunden pro Runde summieren. Andererseits hat Mattias Ekström beim Moskauer Sonntagsrennen bewiesen, dass man auch mit einem schweren Auto gewinnen kann.
Audi – gute Erinnerungen an Oschersleben
Audi hat hier schon viermal gewonnen. Ekström im Jahr 2011 gar mit 42 Sekunden Vorsprung. Timo Scheider darf nach dem Ende seiner Sperre in Moskau bei beiden Rennen wieder ins Lenkrad greifen.
Dafür hat man sich für die kommende Saison 2016 schon klare Vorstellungen, was die Fahrer angeht: Es sollen die selben bleiben, wie 2015. Das zumindest sagt Dieter Gass, DTM-Leiter bei Audi.
Timo Glock und Mattias Ekström: Freunde werden sie wohl nicht mehr…
„Schau Dir das Rennen von Wehrlein an und lern daraus, Du Idiot. Wie dumm muss man sein, um in dieser Kurve zu überholen?“ Das Twitterte Timo Glock nach einem riskanten Überholmanöver von Ekström, das beide Piloten ins Aus beförderte. Aus Sicht von Ekström sah das anders aus. Er meinte: „Wenn man langsam ist, ist man stinksauer.“ Und weiter „Der war langsam, ich war viel schneller. Ich dachte, ich versuche ein gemütliches Manöver, aber er hatte keinen Bock, Platz zu lassen. Dann gab’s die Kollision.“
Die Rennleitung jedenfalls bestrafte Ekström mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung beim Sonntags-Rennen.
Wie ARD-Experte Norbert Haug aber schon sagte, ist es für einen führenden in der Meisterschaft schon etwas besonderes, dass er einfach darum kämpft, einen Platz zu gewinnen – und nicht berechnend hinterher fährt. Letztlich geht es eben im Motorsport ums Überholen – dabei geht auch mal was schief.
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