DTM: Vorschau – Saisonläufe 17 & 18, das Finale in Hockenheim
Eine spannende und abwechslungsreiche DTM-Saison geht an diesem Wochenende zu Ende. Vielfachsiege aller Hersteller, die „Timo-schieb-ihn-raus“ Affaire, zu schwere Reifen am Anfang der Saison, spannende Rennen und auch langweilige Rennen.
Noch ist kein Titel vergeben, Audi (Ekström und Mortara) kämpfen mit Mercedes (Wehrlein) um den Fahrertitel, BMW kann die Herstellerwertung noch gewinnen – also, genügend Gründe, dass alle Beteiligten noch einmal „alles“ geben.
DTM 2015 – Die Regeln im Rückblick
Klar ist, dass die Fahrer alles durch die Brille ihres Saisonverlaufes sehen. Gut kam bei allen an, dass es Samstags und Sonntags ein Rennen gibt. Mancher Fahrer regt gar an, diese noch länger und beide mit Boxenstopp zu machen – um das Taktieren mit den Reifen noch interessanter zu machen. Denn bisher bemerkt man „abbauende“ Reifen während des Rennens nicht so wirklich.
Die Performance-Gewichte, die man als Team und als Fahrer für Siege bekommt, schmecken natürlich den Fahrern nicht, die oft das schwerste Auto hatten. Dass diese vom Samstags- zum Sonntagsrennen nicht angeglichen werden, ist aber in der Tat ein Gesichtspunkt, den man in Zukunft ändern könnte.
Auch die Gewichtsdifferenz mit 35 Kilo zwischen leichtestem und schwerstem Fahrzeug ist sicherlich recht hoch.
Zu überdenken wäre auch, ob man nicht den „Mannschaftssport“ mit offensichtlichem Vorbeilassen des Markenkollegen in Zukunft eindämmen sollte. Wobei natürlich das aus der Formel 1 bekannte „Your Teammate is faster“ elegant die Stallregie umgeht, ohne sie wirklich zu unterbinden. Timo Glock hat sich beklagt, dass Mercedes das Mannschaftsfahren ganz offiziell betreibt und auch zeigt. Andererseits wurden dem führenden Wehrlein auch durch ein unfaires Manöver Punkte genommen, die ihm zugestanden wären.
Wir werden sehen, was die DTM-Macher an Anregung mit in die Winterpause nehmen und was sich 2016 ändern wird – oder auch nicht. Viel wird es auf jeden Fall nicht sein, denn ab 2017 kommt ein komplett neues Reglement.
Audi: Mortara und Ekström
Die beiden Audi-Piloten können aus eigener Kraft nicht mehr Meister werden – sie müssen schon auf den Ausfall des Führenden Wehrlein hoffen. Andererseits sind null Punkte an einem DTM Wochenende durchaus im Bereich des Möglichen, daher sollte man ihm nicht schon vorzeitig gratulieren. Audi wird auf jeden Fall versuchen, alle Kräfte zu mobilisieren, um die Chancen auf den Prestige-trächtigen Fahrertitel zu wahren. Hoffen wir mal, dass der Boxenfunk dabei nicht wieder ungeahnte Anweisungen gibt…
BMW – den Herstellertitel im Visier
BMW hat auch noch Chancen auf den Herstellertitel. Immerhin führen die Münchener in dieser Rangliste. Andererseits wird sicher Mercedes nach dem Gewinn des Formel1-Konstukteurs-Titels heiß auf den in der DTM sein.
Bei BMW wird also sicher das Ziel sein, möglichst viele Autos in die Top10 zu bekommen.
Und erst danach wird es um Einzelplatzierungen gehen.
Mercedes-AMG: Fahrerwertung, Herstellertitel
Pascal Wehrlein und Mercedes-AMG wollen sicher beide Titel. Beim Fahrer Titel haben sie mit 37 Punkten (bei noch 50 zu vergebenden) gute Karten, wobei ein Ausfall am Samstag das Rennen am Sonntag noch einmal dramatisch machen könnte. Das glaubt zwar niemand, aber Asch/Ludwig haben beim ADAC GT-Masters schon erlebt, wie schnell man am Samstag einen Nuller aus eigenem Verschulden machen kann. Ein Spannungsmoment auf den Wehrlein bestimmt gerne verzichten möchte.
Für den Herstellertitel wird Mercedes das gleiche Ziel haben wie BMW: Möglichst viele Autos in die Top10 zu bringen. Was für den Zuschauer bedeutet, auch zwischen Platz 2 und 11 wird es noch einmal um „alles“ gehen.
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