Formel 1 Safety Car und Medical Car von Mercedes AMG

Mit dem AMG GT Black Series und dem AMG GT 63 S kommen die bislang leistungsstärksten AMG-Modelle zum Einsatz.

Als Safety Car dient das Spitzenmodell der zweitürigen AMG GT Baureihe wurde mit 537 kW (730 PS) Leistung, dem verstärkten Rohbau und dem neuen, vielfach verstellbaren Fahrwerk ausgestattet (0- 100 km/h in 3,2 Sekunden Höchstgeschwindigkeit 325 km/h).

Um bei Notfalleinsätzen keine Zeit zu verlieren, geht das Medical Car mit 4,0-Liter-V8-Biturbomotor und einer Leistung von 470 kW (639 PS) an den Start (0-100 km/h in 3,2 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 315 km/h).

Safety Car Signalleuchten erstmals nahtlos in das Fahrzeug integriert

Augenfälligstes Merkmal des Safety Cars ist das Fehlen des bislang bekannten Signalbalkens auf dem Dach. Dieser hätte die ausgefeilte Aerobalance des AMG GT Black Series gestört. Die Entwickler in Affalterbach dachten sich daher etwas völlig Neues aus: Die obligatorischen Signalleuchten sind an der Front in den oberen Bereich der Windschutzscheibe integriert. Am Heck wurden die Leuchten in den Heckflügel integriert.

Die Funktionen der Sicherheitsleuchten im Überblick:

Orange: Sobald das Safety Car zum Einsatz kommt, werden die orangefarbenen LED eingeschaltet. Das orangefarbene Blinklicht im Mittelteil hinten und als Dauerlicht an den äußeren Enden vorn bedeutet „absolutes Überholverbot.“

Grün: Sollte sich der AMG GT Black Series zu Beginn einer Safety-Car-Phase mitten im Feld einreihen, werden die grünen Module an Vorder- und Rückseite geschaltet. Das ist das Signal für alle Rennfahrer, das Safety Car zu überholen.

Zusätzliche Monitore für die Streckenbeobachtung

Neu sind lediglich die von der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) vorgeschriebenen Sechs-Punkt-Gurte sowie zwei Tablets in der Mittelkonsole und in der Instrumententafel vor dem Beifahrersitz. Sie dienen Copilot Richard Darker zur Beobachtung des Feldes. Auf dem Display des linken Tablets in der Mittelkonsole ist das internationale TV-Signal zu sehen. Auf dem rechten Monitor können wahlweise die animierte Darstellung mit der aktuellen Position der Rennfahrzeuge auf der Strecke oder aktuelle Rundenzeiten angezeigt werden. Das Datenmanagement der visuellen Kommunikationslösungen übernimmt ein InCar Hotspot mit WLAN-Funknetz. Während sich Bernd Mayländer auf die Strecke konzentrieren muss und gleichzeitig das Geschehen im Rückspiegel beobachtet, ist Richard Darker im Funkkontakt mit der Rennleitung. In der Mittelkonsole finden sich zwei rote Taster für die Steuerung sämtlicher Funkbefehle sowie zwei Drehregler für das Justieren der Lautstärke. Mayländer und Darker kommunizieren ebenfalls per funkbasierter Gegensprechanlage miteinander. Als Backup-Lösung für Notfälle ist ein zweites Funksystem im Cockpit integriert.

FIA-spezifische Systeme wie im Rennwagen

Es sind verschiedene FIA-spezifische Systeme installiert – etwa das Transpondersystem für die Zeitnahme, das hochauflösende GPS und die Einheitstelemetrie. Ebenfalls verbaut ist das „Marshalling System“: Es zeigt mit drei farbigen LED im Kombiinstrument und im Beifahrerbereich die Flaggensignale des jeweiligen Streckenabschnitts an. Hinzu kommt das so genannte „Medical Warning Light“. Sollte es auf der Strecke zu einem Unfall kommen, bei dem eine kritische Schwelle der G-Kräfte überschritten wird, blinken die LED mehrfach auf. So können sich Bernd Mayländer und Richard Darker noch besser auf einen bevorstehenden Einsatz vorbereiten.

Medical Car: Aerodynamisch optimierte Carbonhutze auf dem Dach

In optischer Hinsicht unterscheidet sich das Medical Car vom Serienfahrzeug vor allem durch den Leuchtbalken auf dem Dach. Er ist auf einer Carbonhutze platziert, die so gestaltet ist, dass sie dem Fahrtwind möglichst wenig Angriffsfläche bietet. Gleichzeitig sorgt sie für eine aerodynamisch optimale Anströmung des feststehenden Heckflügels. Anordnung und Gestaltung von Carbonhutze sowie Leuchtbalken wurden in umfangreichen Windkanalversuchen festgelegt. Das Flügelblatt des Heckflügels ist in steilster Stellung fixiert, um maximale Downforce zu generieren. Das optionale Aerodynamik Paket ist mit dem des Straßenfahrzeugs identisch und für jeden Kunden erhältlich.

Wie bereits im Vorjahr teilt sich Mercedes‑AMG die anspruchsvollen Sicherheitsaufgaben von Safety Car und Medical Car mit dem britischen Sportwagenhersteller Aston Martin. Beide Marken unterhalten eine weitreichende Technik-Kooperation, unter anderem liefert Mercedes‑AMG seine Achtzylinder Biturbo‑Motoren an die Briten.