H-Kennzeichen für Mercedes-Benz Klassiker 2019
Einige Mercedes-Baureihen, die wir noch alltäglich in den Straßen sehen können ab dem Jahr 2019 erstmals ein H-Kennzeichen erhalten – ja, es ist doch schon ein paar Jahre her, dass diese Fahrzeuge tatsächlich neu waren…. Die „H-Zulassung“ würdigt originale und gut erhaltene Automobile, die älter als 30 Jahre sind, als technisches Kulturgut. Damit sind unter anderem Steuervergünstigungen verbunden. Das H-Kennzeichen ist seit 1997 erhältlich und hat sich seither als Erfolgsmodell erwiesen: Ende 2017 gibt es erstmals mehr als 400.000 damit zugelassene Fahrzeuge in Deutschland – und rund ein Viertel der Automobile mit historischer Zulassung trugen Ende 2017 den Stern – ein Zehntel mehr als 2016.
Zu den „Neuen“ in diesem Kreis gehören der 1989 neu vorgestellte SL der Baureihe R 129, die G-Klasse der Baureihe 463 sowie die damals modellgepflegte Baureihe 124.
Unter den Top Ten der Typen mit H-Zulassung befinden sich fünf Mercedes-Benz Baureihen: die „Heckflossen“ -Familie (W 110/111/112), der „Strich-Acht“ (W 115/114) und die Baureihe 123 aus der oberen Mittelklasse sowie die SL-Generationen der Baureihen 113 („Pagode“) und 107.
2019 kommen nun also die SL der Baureihe R 129, die G-Modelle der Baureihe 463 und die modellgepflegten Limousinen der Baureihe 124 und der Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution (W 201) dazu.
SL-Baureihe R129
Der neue SL setzt stilistisch – als Nachfolger des 18 Jahre gebauten R107 – und technisch Maßstäbe, insbesondere bei der passiven Sicherheit. Mit hohem Entwicklungsaufwand war es den Ingenieuren bei Mercedes-Benz gelungen, den bei den Fahrzeugen mit festem Dach erreichten Sicherheitsstandard auch im Roadster zu realisieren.
Hier ragt aus der automatische Überrollbügel heraus, der erstmals im Automobilbau realisiert wurde. Er hat die Aufgabe, im Fall eines Überschlags den Überlebensraum der Fahrgäste zu sichern. Maßstäbe setzten auch die Integralsitze, die aufgrund ihrer tragenden Struktur mit hoher Quersteifigkeit bei einem Seitenaufprall erhöhten Schutz gewähren.
Zur Formstabilität der Fahrgastzelle tragen eine besonders steife Bodenanlage mit hochfesten Blechen und großen Trägerquerschnitten sowie biegesteife Übergänge von den A-Säulen und den Fondseitenteilen zu den seitlichen Längsträgern bei. Eine entscheidende Rolle kommt den Türen als drucksteife Verbindung zwischen Vorderwand- und Mittelsäule zu.
Eine Neuheit gibt es jedoch auch beim Dach – denn erstmals kommt das elektrohydraulische Verdeck. Nur durch Betätigen eines Schalters (ohne zusätzliche Hebel) kann das Verdeck innerhalb von 30 Sekunden geöffnet und im Verdeckkasten abgelegt oder aus dem Verdeckkasten herausgeholt und geschlossen werden. Gleichzeitig werden Seitenscheiben und Überrollbügel abgesenkt. Das Windschott ist eine weitere Innovation, die in der Baureihe R 129 Premiere hat. Es besteht aus einem eingerahmten luftdurchlässigen Gitter, das in aufgestelltem Zustand Windgeräusche und Zugluft auf ein Minimum reduziert und damit den Fahrkomfort bei geöffnetem Verdeck deutlich erhöht.
G-Modell mit permanentem Allradantrieb
Zu den technischen Änderungen der modifizierten G-Klasse gehört insbesondere der modifizierte Antriebsstrang mit nun permanentem statt wie bisher zuschaltbarem Allradantrieb. Dazu erhält die Baureihe 463 das Anti-Blockier-System (ABS) in einer abschaltbaren Ausführung.
E-Klasse mit „Sacco-Brettern“
Schwerpunkt der Überarbeitung des W 124 (E-Klasse) war die Karosserie und des Innenraums. Auffälligstes Erkennungsmerkmal der modellgepflegten Typen sind seitliche Flankenschutzleisten – nach dem damaligen Mercedes-Designer Bruno Sacco auch „Sacco-Bretter“ genannt.
DTM-Supersportler 190 E 2.5-16 Evolution
Der 190 E 2.5-16 Evolution wird auf dem Genfer Automobil-Salon 1989 vorgestellt. Sein Vierventilmotor leistet damals atemberaubende 195 PS. Die Änderungen an der Karosserie umfassen einen markanten Bugflachspoiler, einen vergrößerten Heckflügel mit Dreieckkeil sowie größer dimensionierte Radhaus-Ausschnitte mit deutlichen Kotflügelverbreiterungen. Innerhalb von drei Monaten wurden 502 in „Blauschwarz Metallic“ lackierte Exemplare gefertigt.