Automobile Kurznachrichten 40/2016 – kleingehackt und mundgerecht

Assistenten-Pflicht? Sollen Systeme vorgeschrieben werden? Wenn ja, welche?

Angesichts von tausenden Auffahrunfällen, die täglich durch Menschen am Steuer verursacht werden, ist die Zahl der Auffahrunfälle mit autonom fahrenden Fahrzeugen, wie zuletzt bei einem Tesla, ein Witz.

Die Welt aus Sicht eines Assistenzsystems (Bild: Daimler AG)
Die Welt aus Sicht eines Assistenzsystems (Bild: Daimler AG)

Doch darum geht es auch nicht wirklich. Die Frage ist vielmehr, ob wir es wollen, nur noch „Passagier“ im eigenen Fahrzeug zu sein. Im Stau sicherlich gerne ja, auf einer schönen Pass-Straße wohl eher nicht. Aber was bringen Assistenzsysteme, wenn sie abschaltbar sind, also ein Teil des Verkehrs mit und ein anderer Teil ohne für den Computer vorhersehbare Reaktionen unterwegs ist?

Andererseits bleiben auch bei einer Delegation der fahrerischen Entscheidungen an einen Computer noch elementare Fragen: Wer soll beim Ausweichmanöver getroffen werden? Der Rentner oder das Kleinkind? Der Mensch entscheidet per Zufall – die Maschine durch Berechnung….

Abschaltbar? Bremsassistenzsysteme (Bild: Daimler AG)
Abschaltbar? Bremsassistenzsysteme (Bild: Daimler AG)

Vorschrift und ohne Abschaltung?

Die Dekra fordert aktuell, dass diverse Assistenzsysteme wie etwa ein Notbremsassistent zur Vorschrift werden. Vor allem aber sollen diese Assistenten auch nicht mehr abschaltbar sein. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht – die Verantwortung einer Notbremsung wird also vom Mensch an die Maschine übergeben, ohne Eingriffsmöglichkeit. Damit würde sich im Selbstverständnis des Autofahrers einiges grundlegend ändern. Andererseits würde es sicher die Anzahl von Unfällen senken.

Eine spannende Frage, die in naher Zukunft entschieden werden muss…

Integrierte Fahrzeugüberwachung – Service-Ertrag für Hersteller?

Jeder zweite Deutsche (49%) meint, dass vernetzte Autos alltagstauglich sind. Vor allem finden viele Autofahrer gut, dass die Autos anzeigen, wenn ihnen etwas fehlt und gleich entsprechend Termine mit der Werkstatt gemacht und Teile bestellt werden können.

Einerseits wird einem so der Entscheidung genommen, ob man einen Fehler selbst löscht, wo man reparieren lässt und ob man Original-Teile verwendet, andererseits würde sich die Anzahl der Fahrzeuge in technisch gutem Zustand wohl deutlich erhöhen.

Dass die Hersteller vor allem an solchen Systemen Interesse haben, liegt auf der Hand – die Software wird sicher nur die Herstellereigenen Ersatzteile und Zubehörartikel vorschlagen…

Autos mit Datenvertrag für 1,00 EUR? Vielleicht irgendwann, Daten werden wertvoll…

Die Unternehmensberatung McKinsey geht davon aus, dass im Jahr 2030 datenbasierte Systeme im Autobereich einen Umsatz von 750 Mrd. Euro erreichen!

Datenbasierte Systeme sind Parkplatzfinder, Stauumfahrungen und eben auch Wartungssysteme wie oben beschrieben. Denn viele Deutsche würden für präzise Systeme sogar bezahlen – und auch eigene Daten liefern, sofern die Systeme abschaltbar wären.

Zum Beispiel würden über 90% der Autofahrer Daten liefern, wenn damit Zeit eingespart würde – Datenschutz und Selbstbestimmung waren nicht als „Aber“ genannt…

So werden aus Autoherstellern also App-Anbieter mit angegliedertem Karosseriebau.

Teure Marke: Mercedes-Benz (Bild: Daimler AG)
Teure Marke: Mercedes-Benz (Bild: Daimler AG)

„Best Global Brands“ – Mercedes-Benz in den TOP10

Auch am Markenwert, den Interbrand jährlich ermittelt, ist der aufsteigende Kurs der Marke Mercedes-Benz sichtbar. 43,5 Mrd. Dollar an Markenwert und damit Platz 9 aller Marken billigt Interbrand den Autobauern aus Stuttgart zu, BMW folgt auf Platz 11 mit 41,5 Mrd.

Dollar. Wertvollste Automarke bleibt Toyota mit 53,6 Mrd. USD, Porsche hat einen Wert von 9,5 Mrd. USD, Tesla rund 4 Mrd. So kann man die Verhältnisse ein wenig einschätzen. Für VW allerdings ging es deutlich „südwärts“ (also nach unten) – im Zuge des Abgsaskandals verlor der deutsche Hersteller deutlich an Wert und kommt nach Platz 35 im Vorjahr noch auf Platz 40 im aktuelle (11,8 Mrd. Dollar). Vergleicht man nun die schiere Größe von VW mit der von Porsche, ist VW recht günstig bewertet….

Im Vergleich zu den teuersten Marken der Welt ist das alles jedoch Kleingeld. Die teuerste Marke bleibt **Trommelwirbel** Apple mit 178 Mrd. Dollar vor Google mit 133,25 Mrd. USD. Auf Platz 3 landet der jahrelange Spitzenreiter Coca Cola mit deutlichem Abstand: „Nur“ 73 Mrd. USD billigen die Experten dem Brausemarke an Wert zu.

Dazu passend: Automotive Brand Contest 2016 – Mercedes-Benz Cars räumt ab!

Insgesamt zehn Auszeichnungen, hat Mercedes-Benz Cars beim Design-Wettbewerb „Automotive Brand Contest“ bekommen. Als „Brand Manager of the Year“ wurde Ola Källenius, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb, geehrt. Mit der höchsten Bewertung „Best of Best“ wurden das Interieur der E-Klasse und das Interieur des GLC Coupé prämiert. Diese Bewertung vergibt die Jury für herausragende Leistungen.

Der „Rat für Formgebung“, eine vom Deutschen Bundestag initiierte Stiftung, führt den unabhängigen Wettbewerb „Automotive Brand Contest“ durch und zeichnet herausragendes Automobildesign und Markenführung aus. Gekürt werden die Preisträger in 21 Wettbewerbskategorien und vier Sonderkategorien.

Eine Marke auch nach 130 Jahren nicht nur zeitgemäß, sondern zukunftsweisend zu positionieren, ist keine einfache Aufgabe. Erstklassig gelungen ist dies Ola Källenius mit der Marke Mercedes-Benz – eine Leistung, die der Rat für Formgebung mit der Auszeichnung Brand Manager of the Year würdigt.

Alle Gewinner von Mercedes-Benz Cars:

  • Ola Källenius: „Brand Manager of the Year“
  • Mercedes-Benz E-Klasse: Interieur: „Best of Best“
  • Mercedes-Benz GLC Coupé: Interieur: „Best of Best“
  • Mercedes-Benz E-Klasse: Exterieur: „Winner“
  • smart fortwo cabrio: Exterieur: „Winner“
  • smart fortwo cabrio: Interieur: „Winner“
  • Mercedes-Benz „Concept IAA”: Concepts: „Winner”
  • Mercedes-Benz „Vision Tokyo”: Concepts: „Winner”
  • Mercedes-Benz Style Pendelleuchte „Ameluna”: Future, Mobility & Parts: „Winner”
  • Mercedes-Benz Style Luxus-Motoryacht „ARROW460 – Granturismo”: Future, Mobility & Parts: „Winner”

Achtung: Gestohlene Continental Versuchsreifen!

83 Reifen des Typs Conti Sport Contact 5 in der Dimension 245/50 R18 100 W wurden von einem LKW gestohlen, der die Versuchsreifen von Tschechien nach Hannover bringen sollte.

Das gefährliche bei den Reifen – sie sind NICHT für den Straßenverkehr vorgesehen und haben keine entsprechenden Prüfungen über sich ergehen lassen – es sind Versuchsträger!

Das Produktionsdatum der entsprechenden Reifen ist DOT 3716 (37. Kalenderwoche dieses Jahres) sowie durch eine weiße Laufstreifenmarkierung zwischen den Profilrillen. Die Serienreifen dieses Typs sind mit einer orange-gelben Laufstreifenmarkierung gekennzeichnet. Da der Reifen laut Conti in der 37. KW nicht hergestellt wurde, ist das dieses Zahl ein sicheres Indiz.

Werden diese Reifen zum Kauf angeboten: Bitte die Polizei zu verständigen oder  Continental kontaktieren unter 0511/9 76 34 96.

Formel E? Kommt der Mercedes-Elektro-Renner? (Bild: Daimler AG)
Formel E? Kommt der Mercedes-Elektro-Renner? (Bild: Daimler AG)

Mercedes-Benz GP Ltd erhält Option zum Einstieg in die Formel E

„Wir haben das Wachstum der Formel E mit großem Interesse verfolgt. Derzeit sehen wir uns alle verfügbaren Optionen für die Zukunft des Motorsports an… Elektrifizierung wird eine wichtige Rolle in der Zukunft der Automobilindustrie spielen. Der Rennsport war schon immer eine Forschungs- und Entwicklungsplattform für die Industrie, wodurch die Formel E in der Zukunft sehr an Bedeutung gewinnen wird.“ sagt Toto Wolff, der Mercedes-Motorsport-Chef. Klar ist aber auch, dass die ungewisse Zukunft der Formel 1 die Bewerbung von Mercedes-Benz sicher befeuert hat, denn neben den ungeklärten Modalitäten der Formel 1 ist das Produkt „Formula 1“ in den letzten Jahren zunehmen „aus der Mode gekommen“. Was nicht zuletzt daran lag, dass Bernie Ecclestone bis heute keine Vermarktung im Internet stattfinden lässt und damit viele junge Menschen bewusst nicht anspricht. Die Formel E dürfte genau diese Klientel bedienen…

Die Formel E entwickelt sich zu einer spannenden Mischung aus etablierten Herstellern wie Renault, Citroen-DS, Audi, Mahindra oder Jaguar sowie neuen futuristischen Marken wie Faraday Future, NextEV oder großen Komponentenherstellern wie Schaeffler und ZF.

Gemäß der Optionsvereinbarung darf Mercedes sich dazu entscheiden, einer der maximal zwölf Teilnehmer zu sein, die der FIA vom Veranstalter der Meisterschaft für die Formel E-Saison 2018/19 vorgeschlagen werden. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die FIA, könnte Mercedes damit einen der beiden Plätze für Neueinsteiger besetzen.

 

Schreibe einen Kommentar