Des Königs alter Fuhrpark wird in neuem Glanz erstrahlen

Auch wenn er von 1961 bis immerhin 1984 gebaut wurde: vom „600er“ (W100) wurden „nur“ 2.677 (429 Pullmann) an einen durchaus erlesenen Kundenkreis verkauft. „Erlesen“ muss ja nicht menschenfreundlich sein – denn neben Elvis Presley, John Lennon oder Gunter Sachs hatten auch Nicolae Ceausescu, Kim Jong I, Leonid Breschnew oder Saddam Hussein ein solches Geführt in ihrem Fuhrpark. Der Ursprüngliche Preis liest sich aus heutiger Sicht moderat – 63.500 DM – aber immerhin war das in den 1960ern der Gegenwert von 15 VW-Käfern.

Königliche Restauration bei Kienle (Bild: Kienle Automobiltechnik)

Es macht also Sinn, wenn man ein solches Fahrzeug sein eigen nennt, den Wert zu erhalten. Dachte sich auch ein südostasiatisches Königshaus und schicke – wenn man schon mal am Einpacken ist – gleich zwei „600er“ auf die Reise. Und einen 540 K Baujahr 1936 (25 Exemplare gab es davon), sowie ein Mercedes-Benz Cabriolet A aus 1937 (wovon es immerhin 83 Stück gab) – also 4 recht seltene Exemplare mit Stern.

Warum ich das schreibe?

Nun – zum einen, weil es besondere Mercedes-PKW sind, zum anderen aber auch, weil man sich bewusst machen muss, mit welchem Aufwand diese Fahrzeuge restauriert werden müssen, wenn sie ein paar Jahrzehnte rumgestanden sind. In rund 4.000 Arbeitsstunden je(!) 600er und nochmal 8.000 Stunden je Vorkriegsmodell (!!) kommen alleine 24.000 (!!!) Arbeitsstunden zusammen – oder eine Arbeit, die in etwa zwei bis drei Jahren beendet sein soll.

Über den Preis für diese Restaurationsaktion hält man sich – noblesse oblige – bei Kienle bedeckt, man konnte jedoch nachlesen, dass ein zweistelliger Millionenbetrag fällig werden wird. Andererseits lohnt sich das Investment – alleine der 540 K erzielte bei Auktionen Preise bis 10 Millionen Euro.

Trotzdem bleibt: fahrt Eure Schätze, lasst keinen Wartungsstau aufkommen – sonst musst Du Dich vielleicht erst krönen lassen, wenn die Reparatur der Standschäden bezahlt werden muss…