Mehr als eine Maschine: Mercedes-AMG Petronas F1 W09 EQ Power+
Das 2018er Auto soll ein eigenes Kapitel in der langen Rennsporttradition der Marke schreiben und dabei bis an die technischen Grenzen des Motorsports gehen. Schließlich ist es der fortschrittlichste Bolide, den Mercedes-AMG Petronas Motorsport bisher entwickelt hat. Der F1 W09 EQ Power+ ist im Vergleich zu seinem Vorgänger auf jedem Gebiet eine Weiterentwicklung und wird das schnellste Formel 1-Auto in der Geschichte von Mercedes.
Das Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+ getaufte Auto trägt erneut die Bezeichnung „EQ Power+“, die mit dem Vorjahresauto erstmals präsentiert wurde. Passend zur Namensgebung von Mercedes-AMG steht „EQ Power+“ für zukünftige Performance Hybrid-Modelle der Marke Mercedes-AMG.
Mehr als eine Maschine: 1.000 Jahre an Arbeitsstunden, Hoffnungen und Träume
„Dies ist immer eine sehr aufregende Jahreszeit, weil alle zuvor entwickelten Teile zusammenkommen und gemeinsam zum Leben erweckt werden“, beschrieb Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer von Mercedes-AMG Petronas Motorsport, die Atmosphäre innerhalb des Teams vor dem Präsentationstag.
Seit Mercedes-AMG Petronas Motorsport mit den Arbeiten für das neue Auto begonnen hat, wurden fast 7.000 designte Teile erstellt, mehr als 40.000 Komponenten zerstörungsfreien Prüfungen unterzogen – und im Team-Restaurant in der Fabrik insgesamt 3.150 Samstagmorgen-Frühstücke serviert…
„Der Winter ist eine heftige Zeit“, fügte der Technische Direktor James Allison an. „Die Planer müssen tausende Zeilen erfüllen und die Designgruppe muss mehrere hundert neue Designs pro Tag abliefern, damit sie gefertigt werden können. Die gesamte Test- und Entwicklungsmannschaft sowie die Verantwortlichen für die Prüfstände müssen bereitstehen, wenn die Teile frisch von den Maschinen eintreffen. Dann müssen sie sie zusammensetzen und auf den hausinternen Prüfständen checken. Dadurch können wir in vertretbarem Rahmen sicher sein, dass alles solide genug ist, die richtige Form aufweist und zuverlässig funktioniert.“
Das neue Auto ist mehr als eine Maschine, in ihm steckt ungefähr ein Jahrtausend an Arbeitsstunden. Es ist eine Demonstration des Teamworks und stellt nicht nur die Hoffnungen und Träume der Fahrer, des Teams, der Partner und der gesamten Daimler-Familie dar, sondern auch aller Mercedes-Fans rund um die Welt.
„Man wird richtiggehend demütig, wenn man sieht, wie alle Teile zusammenkommen, wie hart alle daran gearbeitet haben, wie viel Einsatz alle gezeigt haben“, sagte Lewis Hamilton. „Ich bin heiß darauf, mit dem Auto rauszufahren und seine Grenzen auszutesten. Ich bin einer von nur zwei Menschen, die damit fahren dürfen. Das macht mich mit Stolz, weil ich weiß, wie viel Arbeit investiert wurde, um dieses Auto fertigzustellen.“
Ein komplett neues Auto mit einer bekannten DNS
Für die Saison 2018 blieb das Aerodynamikreglement weitestgehend stabil. Die größten Veränderungen sind die Einführung von Halo („Heiligenschein“, die Überrollstruktur, die den Kopf des Fahrers schützen soll – und die gewöhnungsbedürftig aussieht) sowie das Verbot des „Monkey-Seats“ (Flügelkonstruktion über den Auspuffendrohren) und der oben angebrachten „T-Flügel“ (Flügel vor dem eigentlichen Heckflügel). Aus diesem Grund entschied sich das Team dazu, einer ähnlichen Designphilosophie zu folgen, um die vielen Stärken des 2017er Autos weiterzuentwickeln und die Schwachpunkte auszumerzen.
Ob die T-Flügel tatsächlich ganz verschwinden werden… wird sich zeigen, denn sie dürfen nur im seitlichen Profil nicht zu sehen sein….
Das neue Auto bleibt den grundsätzlichen Designprinzipien seines weltmeisterlichen Vorgängers treu. Es behält den gleichen Radstand und besitzt einen leicht erhöhten Neigungswinkel.
Erhebliche Verbesserungen an der Power Unit
Die neue Power Unit mit der Bezeichnung M09 EQ Power+ wurde unter Berücksichtigung der erheblichen Veränderungen im sportlichen Reglement für die Saison 2018 entwickelt. Die verringerte Anzahl an erlaubten Power Unit-Komponenten pro Fahrer und Saison (ohne eine Strafversetzung in Kauf nehmen zu müssen) führte dazu, dass die Zuverlässigkeit passend zur nun größeren Nutzungsdauer der Komponenten erhöht werden musste.
Im Vergleich zum Vorjahr müssen die Komponenten 40 Prozent länger halten. Deshalb lag die Konzentration darauf, die Lebensspanne der Teile zu verlängern, ohne dabei an Performance zu verlieren.
Außerdem sollte die Bauform der Power Unit zum Vorteil der gesamten Fahrzeugperformance verändert werden. Damit soll die bestmögliche Integration in das Chassis, das Getriebe und die Aerodynamikflächen erreicht werden.
Ein voller Rennkalender 2018
Die neue Formel 1-Saison hält für die Teams einen vollen Terminkalender bereit. Mit 21 Rennen ist es zusammen mit 2016 die längste Saison in der Geschichte der Formel 1. Mit dem Großen Preis von Deutschland in Hockenheim und dem Frankreich Grand Prix in Paul Ricard geben in diesem Jahr zwei Länder ihr Comeback im Rennkalender. Dafür fällt ein Rennwochenende aus dem Kalender für die neue Saison heraus, das für alle Teammitglieder von Mercedes-AMG Petronas Motorsport (Hauptsitz von Petronas) stets etwas Besonderes war: