Das neue Mercedes-Benz S-Klasse Cabriolet: Offen für Luxus

Das neue Cabriolet ist die sechste Variante der aktuellen S-Klasse Familie und gleichzeitig der erste offene Luxus-Viersitzer von Mercedes-Benz seit 1971. Seine Weltpremiere feiert das S-Klasse Cabriolet auf der IAA im September.

Mercedes-Benz S-Klasse Cabrio ( A 217 ) S 500, Selenitgrau (Bild: Daimler AG)
Mercedes-Benz S-Klasse Cabrio ( A 217 ) S 500, Selenitgrau (Bild: Daimler AG)

Intelligenter Leichtbau: Extrem steif und leicht

Als sechste Variante der aktuellen S-Klasse ist das neue S-Klasse Cabriolet (Länge/Breite/Höhe: 5.027/1.899/1.417 mm) Mitglied der weltweiten größten Modellfamilie in der Luxusklasse. Engster Verwandter ist das S-Klasse Coupé, von dem das Cabrio rund 60 Prozent der Rohbauteile übernimmt. Völlig neu ist der Heckwagen, der erstmals aus Aluminium besteht. Dadurch steigt der Flächenanteil dieses Leichtmetalls im Materialverbund auf über 50 Prozent an. Unter dem Strich haben die Karosserie-Ingenieure zwei an sich widersprüchliche Ziele erfüllt: Das S-Klasse Cabrio erreicht bei der Verwindungssteifigkeit sogar die Werte des im vergangenen Jahr abgelösten S-Klasse Coupés. Gleichzeitig aber konnte das Rohbaugewicht des aktuellen geschlossenen Schwestermodells gehalten werden.

Auffälliges Neuteil sind die Längsträger aus Aluminium-Kokillenguss, die auf einer Technologie basieren, die für den aktuellen SL entwickelt wurde. Dabei wird mit Hilfe eines Sandkerns der Längsträger als geschlossener, innen hohler Gusskörper gefertigt. So können diverse Bauteile im Längsträger integriert und gleichzeitig auch unterschiedliche Wandstärken dargestellt werden: Der Längsträger ist funktional optimal und dadurch gewichtsoptimiert ausgelegt. Um die hohen Ziele bezüglich der Funktion (Geräusche, Vibrationen, Betriebsfestigkeit und Crash) erreichen zu können, wird die Multifunktionsmulde (früher: Reserveradmulde) im Rohbau fest eingeschweißt.

Eine weitere augenfällige Neuheit ist die Rückwand hinter den Fondsitzen, die einerseits der Versteifung der Karosserie dient, andererseits die pyrotechnisch ausfahrenden Überrollbügel trägt und außerdem eine Durchladeöffnung in den Gepäckraum enthält.

Mercedes-Benz S-Klasse Cabrio ( A 217 ) S 500 mit AMG-Line, Alanitgrau magno (Bild: Daimler AG)
Mercedes-Benz S-Klasse Cabrio ( A 217 ) S 500 mit AMG-Line, Alanitgrau magno (Bild: Daimler AG)

Serienmäßiges Überrollschutzsystem: Voll pyrotechnisch

Wird erkannt, dass ein Überschlag droht, sendet das Airbag-Steuergerät ein entsprechendes Signal an das Überrollschutzsystem. Dieses schnellt hinter den Fondkopfstützen hervor und trägt dazu bei, einen sicheren Fahrgastraum aufrechtzuerhalten. Die Überrollbügel werden dabei nicht durch Federkraft ausgefahren, sondern erstmals bei Mercedes-Benz von einem Gasgenerator pyrotechnisch angetrieben.

Möglich machen dies moderne Drehratensensoren, die anders als bisherige Kippkegelsensoren eine Fehlauslösung nahezu völlig ausschließen.

Mercedes-Benz S-Klasse Cabrio ( A 217 ) S 500 mit Leder bengalrot/schwarz (Bild: Daimler AG)
Mercedes-Benz S-Klasse Cabrio ( A 217 ) S 500 mit Leder bengalrot/schwarz (Bild: Daimler AG)

THERMOTRONIC: Besonders intelligente Klimaregelung

Mit dem neuen S-Klasse Cabrio debütiert eine intelligente Klimaregelung, die künftig in allen offenen Fahrzeugen von Mercedes-Benz für bestmöglichen Klimakomfort gepaart mit einfachster Bedienung sorgt. Anders als herkömmliche Systeme arbeitet die Klimaregelung vollautomatisch, der Fahrer muss also weder einen Modus für geschlossenes oder offenes Verdeck wählen, noch eine Temperatureinstellung für diese Fahrzustände abspeichern. Gerade beim klimatechnisch anspruchsvollen Übergang zwischen geschlossenem und geöffnetem Verdeck (und umgekehrt) bewirkt zudem eine Überblendungsfunktion durch einen unmerklichen Übergang höchsten Klimakomfort. Dabei profitiert das Cabrio vom aufwendigen Klimatisierungskonzept der S-Klasse, bei dem zum Beispiel jede Düse einzeln automatisch angesteuert werden kann.

Das Klima-Steuergerät ist komplett vernetzt und kommuniziert mit einer Vielzahl von Fahrzeugkomponenten. Insgesamt 12 Sensoren und 18 Stellmotoren sorgen für ein optimales Klima unter allen Bedingungen. Neben Innen- und Außentemperatur erfassen die Sensoren auch die Sonneneinstrahlung. Ein Sensor für Luftgüte und schädliche Gase überwacht laufend die Qualität der angesaugten Außenluft. Um beschlagenden Scheiben wirksam vorzubeugen, misst ein Taupunktsensor die absolute Luftfeuchtigkeit an der Frontscheibe. Zwei Solarsensoren auf der Instrumententafel und auf der Hutablage sorgen dafür, dass bei sich ändernder Sonneneinstrahlung Gebläsestufe und Temperatur rechtzeitig an die gewählten Einstellungen angepasst werden.

Mit zwei Klimazonen und drei Klimastilen (diffus, medium oder fokussiert) ermöglicht die serienmäßige Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC ein individuelles Wohlfühlklima an Bord. Fahrer und Beifahrer können unabhängig voneinander Temperatur, Luftmenge und Luftverteilung regulieren sowie die Temperatur ihres Fußraums in fünf Stufen variieren. Der Verdeckstatus nimmt Einfluss auf die Luftverteilung, die Gebläseansteuerung und die Temperaturregelung.

Für noch mehr Wärme sorgt auf Wunsch das Wärme-Komfort-Paket. Nicht nur die Sitze lassen sich beheizen, sondern auch die Armlehnen in der Mittelkonsole und in den Türen sowie das Lenkrad. Fahrer und Beifahrer können per Tastendruck zwischen drei verschiedenen Heizstufen wählen.

Mercedes-Benz S-Klasse Familie: S-Klasse mit normalen Radstand, S-Klasse AMG 63 langer Radstand, Mercedes-Maybach S-Klasse, Mercedes-Maybach S 600 Pullman, S-Klasse Coupé und S-Klasse Cabrio (Bild: Daimler AG)
Mercedes-Benz S-Klasse Familie: S-Klasse mit normalen Radstand, S-Klasse AMG 63 langer Radstand, Mercedes-Maybach S-Klasse, Mercedes-Maybach S 600 Pullman, S-Klasse Coupé und S-Klasse Cabrio (Bild: Daimler AG)

Automatisches Windschutz-System AIRCAP

Das neue S-Klasse Cabrio ist auf Wunsch mit dem automatischen Windschutz-System AIRCAP erhältlich. Dieses kann auf Knopfdruck ausgefahren werden und verringert die Turbulenzen im Innenraum. AIRCAP besteht aus zwei Komponenten: einer um sieben Zentimeter ausfahrbaren Windlamelle mit Netz im Frontscheibenrahmen und einem ebenso ausfahrbaren Windschott mit konvexer Kontur und Edelstahlzierblende hinter den Rücksitzen. Eine Weiterentwicklung stellen die Diffusorrippen an der Unterkante der vorderen Lamelle dar. Sie erzeugen gezielte Turbulenzen, die das Geräuschniveau verringern.

Mercedes-Benz erhebt damit den Anspruch, das komfortabelste Cabriolet der Welt zu bauen. Der Innenraum soll eine Open-Air-Lounge, die Yacht-Feeling vermittelt, sein.

Antrieb, Fahrwerk, Aktive Sicherheit: Mitglied der S-Klasse Familie

Der V8-Motor des S 500 Cabrios hat eine Leistung von 335 kW (455 PS). Der Hubraum beträgt 4.663 cm3, das maximale Drehmoment 700 Nm ab 1.800/min. Beim NEFZ-Verbrauch (kombiniert) begnügt sich das Cabrio mit 8,5 Litern Super/100 km, die CO2-Emissionen betragen 199 g/km. Das 9-Gang-Automatikgetriebe 9G-TRONIC unterstützt sowohl eine dynamische als auch eine kraftstoffsparende Fahrweise.

Das S-Klasse Cabrio ist serienmäßig mit dem volltragenden semiaktiven Luftfederungssystem AIRMATIC mit stufenloser Dämpfungsregelung ausgestattet. Ganz nach Wunsch kann es sportlicher oder komfortabler eingestellt werden. Die Vier-Lenker-Vorderachse überzeugt durch hohen Abrollkomfort und eine präzise Radführung.

Wie S-Klasse Limousine und Coupé ist das neue Cabrio mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen erhältlich

Das Verdeck ist in den Farben schwarz, dunkelblau, beige und dunkelrot erhältlich (Bild: Daimler AG)
Das Verdeck ist in den Farben schwarz, dunkelblau, beige und dunkelrot erhältlich (Bild: Daimler AG)
Nach oben offen: Mercedes-AMG S 63 4MATIC Cabriolet (Bild: Daimler AG)
Nach oben offen: Mercedes-AMG S 63 4MATIC Cabriolet (Bild: Daimler AG)

Video: S-Klasse Coupé Cabriolet und Mercedes-AMG S 63 Cabriolet

Infos und Bilder zum Mercedes-AMG S 63 Cabriolet

Mercedes-Benz S-Klasse Cabrio von 2015 und das S-Klasse Cabrio der Baureihe W 111 von 1971 (Bild: Daimler AG)
Mercedes-Benz S-Klasse Cabrio von 2015 und das S-Klasse Cabrio der Baureihe W 111 von 1971 (Bild: Daimler AG)

Heritage

Begehrter Traumwagen der 60er-Jahre war der W111, das bisher letzte S-Klasse Cabriolet. Was für solche Fahrzeuge heute bezahlt werden muss, kannst Du hier nachlesen: Ein Stern kommt zurück
(Quelle: Daimler AG)

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