Silvretta Classic 2015: Besondere 300 SL und 190SL beim automobilen Gipfeltreffen
Mercedes-Benz Classic haucht für diese Veranstaltung einem 300 SL Rennsportwagen (W 194), einem 190 SL (W 121 II) in Rennversion (ein sehr seltenes Stück und wenig bekannt) und einen exklusiven 300 Sc Roadster (W 188 II) neues Leben ein. Die Oldtimer-Rallye, zu der 150 klassische Fahrzeuge starten, führt vom 2. bis zum 5. Juli 2015 auf Alpenstraßen durch das Montafon, Tirol, Liechtenstein und die Schweiz.
Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194, 1952)
Als Mercedes-Benz nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiedereintritt in den Motorsport plant, kommen zunächst nur Sportwagenrennen in Betracht. Denn in der Formel 1 ist für 1954 ein neues Reglement angekündigt, und die begrenzten Ressourcen verhindern die vorherige Entwicklung eines Grand-Prix-Wagens nach der alten Formel. Der neue 300 SL Rennsportwagen (W 194) nutzt viele bestehende Komponenten wie Achsen, Getriebe und Motor der Repräsentationslimousine Mercedes-Benz 300 (W 186). Ganz neu ist ein extrem leichter, aber dennoch sehr verwindungssteifer Gitterrohrrahmen, über den sich eine elegant geschwungene, strömungsgünstige Karosserie aus Aluminium-Magnesium-Blech wölbt. Weil der Gitterrohrrahmen an den Seiten vergleichsweise hoch ansetzt, erhält der Rennsportwagen die charakteristischen Flügeltüren, die am Dach angeschlagen sind. Als Antrieb dient der 129 kW (175 PS) starke Reihensechszylindermotor M 194 mit 2.996 Kubikzentimeter Hubraum. Zu den großen Rennerfolgen gehören der Dreifachsieg beim Preis von Bern (Schweiz), die spektakulären Doppelsiege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans (Frankreich) und bei der Carrera Panamericana in Mexiko sowie der Vierfachsieg beim „Großen Jubiläumspreis vom Nürburgring“.
Technische Daten Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194)
- Einsatz: 1952
- Zylinder: 6/Reihe
- Hubraum: 2.996 Kubikzentimeter
- Leistung: 129 kW (175 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
Mercedes-Benz 190 SL Rennversion (W 121 II, 1955)
Der Mercedes-Benz Seriensportwagen 190 SL steht für das Lebensgefühl der „Swinging Fifties“, für eine farbenfrohe Lebensfreude und Leichtigkeit. Zum Traumwagen der 50er-Jahre wird er insbesondere vor dem wirtschaftlichen Hintergrund des einsetzenden Aufschwungs und dem Erstarken der individuellen Mobilität. Der ab 1955 gebaute, offene Zweisitzer setzt Maßstäbe für das komfortable Reisen mit sportlicher Note, indem er den Gedanken des „Gran Turismo“ auf erfrischende Weise neu interpretiert. Auch wenn der 190 SL nicht auf Rennsporttechnik basiert wie sein der 300 SL (W 198), setzt auch er Akzente im Motorsport. Das gilt insbesondere für die bis 1956 angebotene Rennversion mit scheibenlosen Aluminium-Türen, verkleinerter Windschutzscheibe und weiteren Modifikationen. Stoßstangen und Verdeck dieser Variante lassen sich für Rennen abnehmen. Zu den großen Erfolgen des Fahrzeugs gehört der Klassensieg von Douglas Steane beim Großen Preis von Macau 1956.
Technische Daten Mercedes-Benz 190 SL (W 121)
- Bauzeit: 1955-1963
- Zylinder: 4/Reihe
- Hubraum: 1.897 Kubikzentimeter
- Leistung: 77 kW (105 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Mercedes-Benz 300 Sc Roadster (W 188 II, 1956)
Der Mercedes-Benz 300 Sc Roadster ist weltweit einer der seltensten und gesuchtesten Klassiker, von dem zwischen 1956 und 1958 gerade einmal 53 Exemplare entstehen. Er gehört zu einer Familie besonders repräsentativer Fahrzeuge mit sportlicher Note für höchste Ansprüche an Straßenlage und Geschwindigkeit, die zwischen 1951 und 1958 auf der Basis der Repräsentationslimousine Mercedes-Benz 300 als Coupé, Cabriolet und Roadster entstehen. Der Kaufpreis des 300 Sc Roadster von 36.500 DM macht ihn damals außerdem zum teuersten Fahrzeug eines deutschen Herstellers. Zum Vergleich: Der legendäre Mercedes-Benz 300 SL wird für 29.000 DM angeboten.
Technische Daten Mercedes-Benz 300 Sc Roadster (W 188 II)
- Bauzeit: 1956-1958
- Zylinder: 6/Reihe
- Hubraum: 2.996 Kubikzentimeter
- Leistung: 129 kW (175 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
(Quelle: Daimler AG)
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