Sir Stirling Moss im Alter von 90 Jahren gestorben

Sir Stirling Moss am Steuer des Mercedes-Benz 300 SLR Rennsportwagens (W 196 S) mit der Startnummer 722, 2015 (Bild:Daimler AG)

Mit insgesamt 84 verschiedenen Autotypen nimmt Stirling Moss an 495 Motorsportveranstaltungen teil, erreicht 366 Mal das Ziel und gewinnt 222 seiner Rennen – und doch wird er nie Weltmeister (vier Mal Vize-Weltmeister).

Moss startet seine Karriere 1951 und fährt aus Patriotismus zunächst nur für britische Marken. Das erste Mal geht er 1954 mit Maserati „fremd“ – und auch wenn das nicht von Erfolg gekrönt war (technische Probleme) ist Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer auf ihn aufmerksam geworden. Neubauer lockt Moss mit einem gut dotierten Vertrag nach Stuttgart, wo er an der Seite von Juan Miguel Fangio die Weltmeisterschaft 1955 dominiert – aber hinter Fangio beendet.

Zur Renn-Legende wird er dennoch am 1. Mai 1955. Um 7.22 Uhr startet er mit seinem Beifahrer Denis Jenkinson mit einem 300 SLR zur Mille Miglia. Sein Wagen hat – wie bei der Mille Miglia üblich – die Startnummer der Startzeit: die 722.

Die Strecke von insgesamt 1.597 Kilometern (1.000 Meilen, Mille Miglia) schaffen sie in beeindruckenden 7 Stunden und 48 Minuten – was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von unglaublichen 157,65 KM/h (1955!!) ergibt. Diese Rekordzeit wird nach ihm nie wieder unterboten.

Zur menschlichen Legende wird er, weil er sich 1958 für seinen Konkurrenten Mike Hawthon einsetzt. Dieser soll bei einem Grand Prix disqualifiziert werden, doch Moss macht sich für ihn stark. Hawthon wird nicht disqualifiziert und dafür Weltmeister, Moss wieder Vize.

Dennoch haben seine Rennergebnisse, seine Rekorde und seine Menschlichkeit ihn bis heute populär gemacht – Hawthon dagegen geriet in Vergessenheit…

Alles Gute für Ihre letzte Fahrt, Sir Stirling Moss!

Mille Miglia 1955 Stirling Moss gewinnt das Straßenrennen mit seinem Beifahrer Denis Jenkinson auf Mercedes-Benz Rennsportwagen 300 SLR (W 196 S) in der besten je erzielten Zeit (Bild: Daimler AG)