Strategie Update: Elektrofahrzeuge, eigene Software – luxeriös und profitabel
Mit diesen Worten lässt sich zusammenfassen, wie der Vorstand der Daimler AG das Unternehmen für die nächsten Jahre ausrichten möchte.
Das Potenzial der sub-Marken AMG, Maybach, G und EQ soll künftig noch mehr erschlossen werden.
Technologisch und finanziell soll das Unternehmen zu neuer Stärke kommen.
Denken und handeln wie eine Luxusmarke
Luxus ist nach Ansicht des Vorstandes schon immer Teil der Seele von Mercedes-Benz. Daher wird der Luxus in Zukunft stärker im Mittelpunkt stehen. Produktportfolio, Vertriebsnetzwerk und die Markenkommunikation sollen dafür sorgen, dass ein überzeugendes Luxuserlebnis entsteht, das elektrisch, Software getrieben und nachhaltig ist.
Fokus auf profitables Wachstum
künftig soll eine Ballons Zwischenabsatzvolumen, Preis- und Vertriebskanal-Mix für verbesserte Deckungsbeiträge sorgen. Außerdem sollen Entwicklungsressourcen in die profitabelsten Marktsegmente fliesen.
Erweiterung der Kundenbasis durch Wachstum der Sub-Marken
AMG soll künftig enger mit dem Formel eins Engagement verknüpft werden und so weiterhin das sportliche Aushängeschild der Marke bleiben. Maybach soll das Absatzvolumen verdoppeln und sich auf die globalen Wachstumschancen konzentrieren. Auch hier wird es elektrische Modelle geben – wie auch beim „G“. Das Urgestein an Geländewagen verkauft sich nach wie vor hervorragend. Die Marke EQ bekommt eigene Elektro-Plattformen und soll sich mit Hightech-Produkten an neue Kundengruppen richten.
Führend bei Elektroantrieben und Fahrzeug-Software
Als erstes Fahrzeug auf Basis der neuen elektrischen Fahrzeugplattform wird im kommenden Jahr der EQS vorgestellt werden. Das Fahrzeug soll eine Reichweite von 700 km reichen. Auf der gleichen Plattform werden dann EQE, EQS-SUV und EQE-SUV erscheinen. Das Kompakt-und Mittelklassesegment wird ab 2025 ebenfalls eine neue elektrische Plattform erhalten.
Der Fokus der Entwicklung bei E-Antrieben wird auf Effinzienz und Reichweite liegen. Dazu soll auch das Wissen aus dem Formel 1 Motorenbau einfließen und so schnell zu Ergebnissen führen.
Ebenfalls soll es künftig (ab 2024) eigenes Betriebssystem (MB.OS) geben, um somit die volle Kontrolle über die Daten im Fahrzeug und die Schnittstellen zum Kunden zu behalten. Außerdem sollen so die Entwicklungskosten im Rahmen bleiben, da diese Software für alle Fahrzeuge skalierbar sein soll.
Man geht davon aus, dass bis 2030 mehr als 50 % des weltweiten Absatzes elektrifizierte oder vollelektrische Fahrzeuge sein werden – im Gegenzug werden sich die Investitionen und Varianten bei Verbrennungsmotoren bis 2030 um 70% reduzieren.
Verringerung der Kostenbasis und Verbesserung des industriellen Footprint
Dass die Personalkosten um 20% gegenüber 2019 abgebaut werden sollen, wird gerade ja öffentlich diskutiert. Dass man bei Sachinvestitionen und beim Forschungs- und Entwicklungsetat ebenfalls 20% kürzen möchte, erscheint unter dem Gesichtspunkt „neue“ Technologien irgendwie seltsam.
Wahrscheinlich bedeutet es einfach, dass man dort sparen wird, wo die Margen geringer sind – und im Luxussegment investieren und forschen wird.
Daneben sollen auch die Materialkosten gesenkt werden – was aber bekanntermaßen auch gewissen Risiken birgt…
Bei all diesen Aussagen fällt mir auf, dass sie sich um das drehen, was Daimler kann – aber nicht darum, was die Menschen / Kunden / Zielgruppen wünschen.
Ich bin gespannt, ob das so funktionieren wird… denn kaufen muss den elektrischen High-Tech-Luxus ja auch jemand…
Hoffnung dagegen macht, dass man die „begehrenswertesten“ Fahrzeuge bauen möchte…