Formel 1- aktuell: Vor dem ersten Rennen in Europa

Europa-Saison

Für die Teams sind die kommenden Rennen auf dem „alten“ Kontinent ein willkommener Stress-Reduzierer. So geht weniger Zeit verloren, die 3-wöchige Pause bringt ein wenig Zeit, neue Teile fertig zu stellen und an die Fahrzeuge zu bauen. Man kann also durchaus gespannt sein, mit welchen Veränderungen die Teams in Bacelona aufwarten werden.

Lewis Hamilton

Dem amtierenden Weltmeister gelingt 2015 bisher einfach alles. Game. Set. Match. Poleposition. Rennsieg. WM-Führung. Viel besser kann es nicht gehen – und man merkt es ihm an, dass er mit einer Brust hinter der sich vermutlich der Team-Truck verstecken könnte durchs Fahrerlager geht. Und auch wenn Bernie Ecclestone in einem Interview mal wieder Unruhe in die Szene brachte, indem er sagte, er könne sich Hamilton bei Ferrari vorstellen, wird das vermutlich nicht kommen. Denn Vettel und Hamilton schätzen sich zwar nach eigenen Aussagen als Konkurrenten, könnten sich aber nicht vorstellen, in einem Team zu fahren.

Hamilton strahlt derweil mit der Sonne um die Wette und er macht nicht den geringsten Fehler – allerdings sollte man nicht zu früh wetten, im vergangenen Jahr lief es Anfangs für Nico Rosberg deutlich besser, erst zum Ende hin kehrten sich die Verhältnisse um. Daher sollte man abwarten, bevor man Urteile spricht, denn

Nico Rosberg

fuhr dem „schnellsten Mann der Welt“ immerhin im vergangenen Jahr ein paar Mal die schnellste Trainingszeit ab, er schlug ihn in Rennen und wenn es für ihn läuft und er einen Renngewinn für sich verbuchen kann – wer weiß, ob das nicht Kräfte freisetzt…

Red Bull bleibt ein schlechter Verlierer: Mercedes soll Ferrari bei der Entwicklung geholfen haben

Das behauptet zumindest der Berater der Roten Bullen, Dr. Helmut Marko. Denn Ferrari holte den Ex-AMG Mann Wolf Zimmermann ins Boot – der allerdings bei AMG Projektleiter für den rein elektrisch angetriebenen SLS war. Trotzdem vermutet er, dass dieses Wissen für den Formel 1 Hybrid dabei entstand – was aber irgendwie schwer vorstellbar ist. Bei der Formel 1 geht es um die Kombination zweier Antriebsarten und der Konstruktion eines entsprechenden Chassis dazu.

Ferrari selbst sieht hier den Grund für das Aufschließen zu Mercedes: Man habe 2014 bei der Abstimmung der Antriebseinheit auf das Auto zu viele Fehler gemacht, heißt es aus Maranello. Dazu weht seit dem neuen Technik-Chef James Allison und dem neuen Fahrer Sebastian Vettel ein neuer Wind. Abgesehen davon, kann ein Sportwagenhersteller vielleicht doch schnelle Autos bauen und auf mehr Erfahrung in diesem Segment zurückgreifen als ein Brausehersteller….

Oder vielleicht liegt es daran, dass der anerkannt beste Designer der Formel 1,

Adrian Newey

in dieser Saison bei Red Bull keine Chef-Rolle mehr hat sondern nur noch Berater ist? Dieser „Schritt zurück“ für Newey könnte dagegen für einen anderen Technik-Chef ein Sprung auf der Karriereleiter sein: James Key, Technik-Chef beim „B-Team“ Toro Rosso, könnte die Nachfolge von Newey bei Red Bull antreten – denn das „B-Team“ ist erstaunlicherweise bei einem fünftel des Budgets in Summe gleich schnell wie das „A-Team“ Red Bull – obwohl Marko da noch keine Hilfe von Mercedes unterstellt hat….

Ferrari

Eine kleine, amüsante Begebenheit: In der Box der Italiener darf man keine lila Socken tragen! Denn das ist die Farbe der Buße und seit den Tagen von Enzo Ferrari als Unglückbringer der Marke verrufen!

Solltest Du also einmal die Ehre haben, in die Ferrari Box zu gelangen – denke an die richtige Sockenwahl!

Monza wackelt

Nach dem Aus für ein Formel 1 Rennen in dieser Saison in Deutschland steht ein weiteres Traditionsrennen vor dem Ende. Bernie Ecclestone fordert für eine Zusage eines GP 20 Millionen Euro pro Jahr – und die hat Monza über 2015 hinaus noch nicht überwiesen. Undenkbar sei eine Streichung von Monza nicht – schließlich habe man schon bei Frankreich und Deutschland gesagt, dass das nicht ginge. Und nun frage niemand mehr nach einem Rennen in Frankreich – man habe doch guten Ersatz…

Ein solcher Termin steht bereits: Im mit großer Formel 1 Tradition gesegneten Baku (das liegt in Aserbaidschan) soll 2016 ein Großer Preis stattfinden – möglicherweise als Ersatz für Monza.

Man stelle sich vor, Ecclestone erzählt das den Tifosi beim diesjährigen Rennen….