Automobile Kurznachrichten 22/2015 – kleingehackt und mundgerecht
Daimler verkauft weitere Niederlassungen
Das Autohaus Wackenhut übernimmt die Niederlassung Baden-Baden mit der dem Betrieb in Gaggenau, die Niederlassung in Ravensburg geht mit den Betrieben in Leutkirch, Pfullendorf und Weißensberg an die Riess-Gruppe aus Tuttlingen.
Beide Händler sind seit langen Jahren Mercedes-Händler, vertreiben aber auch noch weitere Marken.
Borgward offenbar vor Produktionsbeginn
Nachdem der Ex-Daimler Manager Ulrich Walker vor kurzem für den Neustart der Marke Borgward angeheuert hat, gibt es nun wieder eine Schlagzeile des Unternehmens. Offenbar entsteht die Produktionsanlage der Marke in China – was erklärt, warum hierzulande davon bisher nichts zu sehen und zu lesen war. In Stuttgart wird „nur“ das Hauptquartier der Marke sein und zum Produktionsbeginn im Jahr 2016 sollen dann auf dem ehemaligen IBM-Champus 2.500 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz vorfinden.
Laut Walker arbeiten derzeit rund 1.000 Ingenieure am ersten Modell, das auf der IAA in diesem Jahr präsentiert werden soll. Dabei soll es sich um ein Cross-Utility-Vehicle, also einen Geländewagen für den Grußstadtdschungel handeln, wie man seit einigen Wochen lesen kann.
Um eine Dimension vom Umfang der Aufgabe für Borgward zu bekommen: Nach Expertenmeinung muss die neue Marke 750.000 Einheiten verkaufen, um innerhalb eines Lebenszyklus die Gewinnschwelle zu erreichen. Zum Vergleich: Von 1997 bis 2011 wurden 1.17 Mio. „M-Klassen“ verkauft. In fünf Jahren also rund 417.000 Autos. Das ist schon ehrgeizig, was sich Borgward vorgenommen hat – denn MB hat ja noch den Vorteil, die Technologie in anderen Baureihen zu verwenden. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis sich Ableger des neuen Borgward zeigen werden. Abgesehen davon bleibt offen, wie denn BMW, Audi / Porsche (Macan) / VW und Mercedes-Benz auf den neuen Mitspieler reagieren werden. Die Begeisterung wird sich wohl in Grenzen halten.
Und ob ein Manager, der beim Vertrieb in China offenbar nicht wirklich erfolgreich bei Daimler war – seit dem Wechsel zu Hubert Troska gehen die Zahlen rasant aufwärts – die Aufgabe stemmen kann, ist eine spannende Frage, die nur die Zukunft beantworten kann.
Marken Ranking: Mercedes-Benz auf Platz 43 der wertvollsten Marken
Laut der jährlichen BrandZ-Studie des Marktforschungsinstituts Milward Brown ist Apple die derzeit wertvollste Marke der Welt (226 Mrd. EUR). Danach folgt mit Respektabstand Google (159 Mrd. EUR) und Microsoft (106 Mrd. EUR). IBM liegt im Ranking auf dem vierten (86 Mrd. EUR), Coca Cola auf dem achten (77 Mrd. EUR). Die wertvollste Deutsche Marke ist – man höre und staune – die Deutsche Telekom (31 Mrd. EUR, Platz 27), der wertvollste deutsche Autobauer BMW (24 Mrd. EUR, Platz 34), danach folgt Mercedes-Benz (20 Mrd. EUR, Platz 43).
Schaut man allerdings die Studie von Interbrand an, die im Herbst erscheint, liegt Coca Cola auf dem dritten Platz.
Und letztlich fällt mir dann der Satz des Autoverkäufers ein: „Dann verkaufen Sie das Auto doch Herrn Schwacke“. Will heißen – eine Marke ist das „wert“, was ein anderer dafür bezahlt. Nicht mehr. Und nicht weniger.
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