Großer Preis von Mexiko 2015 – Vorschau
Hamilton vs. Rosberg
Nach dem Rennen kochten die Emotionen vor allem bei Nico Rosberg hoch. Er beschwerte sich über seinen Teamkollegen, der ihn bereits in der ersten Kurve mit einem harten Manöver überholt hatte. Öffentlich wollte und will man das Thema bei Mercedes nicht diskutieren, man kann aber davon ausgehen, dass es intern schon besprochen wurde. Andererseits – man denke an den „Rempler“ bei Schumachers erstem Titelgewinn, man denke an diverse Szenen aus der Senna/Prost Ära: Formel 1 Weltmeister kann man offenbar nicht werden, wenn man zurücksteckt. Das mag man bedauern – aber ändern wird es wohl nichts. Fakt ist: Lewis Hamilton ist über die Saison gesehen verdient Weltmeister geworden! Dass er den Titel schon beim Rennen in Austin am vergangenen Wochenende klar machen konnte, lag weniger an seinem „harten“ Manöver als vielmehr daran, dass Nico Rosberg in Führung liegend das Auto „verloren“ hat und damit seinen Teamkollegen ziehen lassen musste.
Bei Nico Rosberg scheint sich der Ärger bereits am Rennwochenende wieder gelegt zu haben – offenbar war er mit Lewis Hamilton bereits am Sonntag Abend bereits am Feiern.
Lewis Hamilton ist auf jeden Fall noch nicht satt. Er möchte das Rennen am kommenden Sonntag auf jeden Fall gewinnen.
Mercedes-AMG bekommt 40 Millionen mehr für den zweiten Titel
Ohne dass man nun für den Rennstall in silber sammeln gehen müsste – aber aus dem Formel 1 Topf bekommen Rad Bull und Ferrari deutlich größere Stücke. Bisher zumindest. Denn nach den so genannten „Concorde-Verträgen“ bekommt Mercedes in diesem Jahr 106,5 Mio. Euro, Ferrari 164 Mio und Red Bull 156.
Die großen Summen bekommen eigentlich nur Teams, die zwischen 2008 und 2011 die meisten Rennen gewonnen haben, die bis 2012 mindestens einmal Konstrukteurs-Weltmeister waren und die seit 2012 mit dem gleichen Namen angetreten sind. Den Zusatzdeal für Mercedes handelte offenbar einst Niki Lauda aus. In diesem werden Mercedes für eine Doppelweltmeisterschaft (zwei Jahre hintereinander Konstrukteurs-Weltmeister) eben diese 40 Mio. Euro zugesagt. Für diese Vereinbarung erhielt Lauda offenbar Teamanteile und den Vorsitz im Aufsichtsrat des Unternehmens.
Zum Vergleich: Am wenigsten Geld bekommt Sauber, nämlich nur 44 Mio. Euro. Selbst Marussia kann sich dank eines 9. Platzes im Vorjahr über 49 Mio. freuen.
Red Bull, Toro Rosso und die Motorenfrage 2016
Von Ferrari kommen sie nicht, von Mercedes auch nicht, McLaren blockiert Honda durch sein Veto – für den Brause-Rennstall bleibt da nur eine Option, will man 2016 wieder mitfahren: Renault!
Und das, nachdem in diesem Jahr schon manch böses Wort zwischen den Verantwortlichen ausgetauscht wurde. Und nachdem Renault als Werksteam wieder an den Start gehen wird. Das kostet Red Bull auf jeden Fall den Status des „Nummer 1 Teams“. Anders sieht es bei Toro Rosso aus. Hier deutet manche Aussage darauf hin, dass man 2016 mit den Vorjahres-Motoren von Ferrari fahren wird, wie man das in Vergangenheit schon getan hat.
Allerdings schwebt über diesen ganzen Spekulationen das Damokles-Schwert des Ausstieges, den Red Bull Chef Mateschitz hat ja schon angekündigt, nur mitfahren zu wollen, wenn man siegfähig ist.
Und wenn Red Bull aussteigt, bleib Toro Rosso sicher nicht erhalten.
Wie kam es denn eigentlich zur Verbindung Renault / Red Bull?
Red Bull startete einst ebenfalls mir Ferrari Motoren durch. Und Star-Designer Adrian Newey hätte gerne wieder Renault Motoren gehabt, da er mit der Marke gute Erfahrungen bei Williams gesammelt hatte. Das Sagen bei Renault hatte in dieser Zeit ein gewisser Flavio Briatore, der nun für seine „unkonventionellen“ Geschäfte bekannt ist – spätestens seit der „Crashgate“ Affäre.
Jedenfalls kann sich Red Bull Teamchef Chriatian Horner heute erinnern, dass man (Red Bull) nach der Motoren-Anfrage bei Renault zunächst Briatores damaligen Fußball-Club (Queens Park Rangers) und dessen Disko „Billionaire Club“ auf Sardinien ein Jahr gesponsert hat. Bevor Red Bull auf wundersame Weise Renault-Motoren geliefert bekam….
Bernie Ecclestone und seine Politik-Weisheiten: Wladimir Putin sollte Europa anführen
„He was able to get things done“ – sagte Ecclestone 2009 über Adolf Hitler. Nunja, das ist nicht nur historisch umstritten, er wird oft auch als „Zauderer“ beschrieben. Aber es zeigt auf jeden Fall ein zumindest seltsames Verhältnis von Ecclestone zur Demokratie. Denn schließlich hält er diese Form des Zusammenlebens auch für „das Problem“ der aktuellen Formel 1.
Ecclestone sagte jedenfalls in einem Interview mit der von ihm kontrollierten Internetseite ‚Formula1.com‘, dass „Herr Putin in Russland seine Zeit verschwende. Er sollte Europa führen. Denn sonst tut es ja niemand.“ meinte er weiter.
Ob diese Liebe zum Russischen Präsidenten allerdings mit seiner Idee, bis zu vier Rennen in den USA zu fahren, kompatibel ist, darf bezweifelt werden.
Mexiko GP – die Strecke
1963 wurde erstmals ein Formel 1 Rennen in Mexiko ausgetragen. Ende der 1960er Jahre war der Saisonabschluss der Rennserie an diesem Wochenende. Die Sieger der damaligen Tage hießen Surtees, Clark, Graham Hill oder Jacky Ickx. Danach folgte eine Pause bis 1986 – und auch wenn sie ein wenig modernisiert wurde, blieb sie eine Herausforderung. Die Höhenlage (2.200 Meter) bereitet den Motoren Probleme, die Steilkurve „Peraltada“ war für die Fahrer eine Herausforderung. So kam es 1992 zur nächsten Rennpause für das Autodromo Hermanos Rodriguez.
Die Schwierigkeit in diesem Jahr liegt für Fahrer und Teams darin, dass man noch keine Erfahrungswerte auf dieser Strecke hat. Die Höhe – und damit das Problem der Motoren – ist geblieben. Einige Kurven, so auch die “ Peraltada“ wurden umgebaut, es gibt eine lange Gerade (1,2 KM), was den Mercedes-Motoren entgegenkommen sollte. Der Kurs ist 4,421 KM lang, es gibt 2 DRS Zonen und ansonsten wird man einfach abwarten müssen. Denn wie es sich überholen lässt – oder auch nicht, wird man sehen.
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