Pascal Wehrlein wechselt in die Formel 1

Im Grunde war es schon am Ende der Saison 2015 absehbar, dass der amtierende DTM-Champion Pascal Wehrlein in diesem Jahr seinen Titel nicht verteidigen wird. Denn schon damals wurde spekuliert, dass Wehrlein in den neu strukturierten Manor-Rennstall wechseln könnte. Denn Manor wird in diesem Jahr mit Mercedes-Motoren ausgestattet – und damit ist für einen Fahrer aus dem Nachwuchskader von Mercedes-Benz ein Türchen aufgegangen, über das er sich sehr freut.

Manor Racing? Wer?

Manor Racing wurde eigentlich 2009 gegründet und hat seither mehr Teambezeichnungen als WM-Punkte durchlebt. Über „Virgin“ (Hauptsponsor) zum Marussia F1 Team (weil sich der russische Autobauer Marussia beteiligt hatte) wieder zurück zu Manor.

Das Marussia-Team war Ende 2014 zahlungsunfähig, konnte aber 2015 restrukturiert und neu belebt werden. Ab der Saison 2015 soll mit den derzeit konkurrenzfähigsten Motoren der Durchbruch in bessere Zeiten gelingen.

Pascal Wehrlein im Mercedes-Benz Museum (Bild: Daimler AG)
Pascal Wehrlein im Mercedes-Benz Museum (Bild: Daimler AG)

Pascal Wehrlein #94

Pascal Wehrlein aus Sigmaringen, Sohn eines schwäbischen Vaters und einer Mutter aus Mauritius, ist der jüngste DTM-Sieger und Champion aller Zeiten. Der Gewinn der Meisterschaft war nicht ganz unumstritten („I need DRS“) aber in Summe verdient, denn niemand hat am Ende des Tages mehr Punkte gesammelt als er. Er wird mit der Startnummer seines Geburtsjahres – wie in der DTM – „94“ antreten.

Ist der Wechsel klug?

Diese Frage bringt sicher mehrere Antworten. Ein eindeutiges Jaein. Warum? Er wäre nicht der erste DTM-Meister, der mit mangelhaftem Material – was durchaus zutreffen könnte – in der Formel 1 baden geht. Letztes Beispiel war Paul di Resta, der mit Force India zwar Mercedes-Power aber kein brauchbares Auto zur Verfügung hatte. Auch andere DTM-Fahrer taten sich schwer in der Formel 1 – wie die Formel 1 Piloten in der DTM immer Schwierigkeiten haben, sich ganz vorn durchzusetzen.

Für Mercedes F1 ist es ein Glücksfall. Man kann ja nicht ewig sicher sein, dass die Fahrerpaarung Rosberg/Hamilton gut funktioniert. Sportchef Toto Wolff hatte schon angedeutet, dass bei unfairem Verhalten eine Änderung beim fahrenden Personal stattfinden könnte. Mit Wehrlein bei Manor hat man dann einen Joker, den man ziehen kann, wenn eine solche Änderung erforderlich wäre. Außerdem ist Wehrlein gerade 21 Jahre alt – Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind immerhin 9 Jahre älter. Wenn Wehrlein seinen Zenit um seinen 30. Geburtstag erreichen würde, sind die beiden derzeitigen Piloten wahrscheinlich im Rennfahrer-Ruhestand.

Für Wehrlein ist es sicherlich gut, dass er die Erfahrungen, die er als Testfahrer im Mercedes Werksteam sammeln konnte, nun auch auf die Strecke bringen kann.

Ob es im nützt, wird davon abhängen, wie gut der etwas chaotisch wirkende Rennstall funktioniert. Das aber will ja nichts bedeuten – Ferrari war auch chaotisch, bis Michael Schumacher kam. Jedoch hat der Rennstall mit dem Pferd auch die notwenigen Mittel, Änderungen zu bezahlen, wenn sie erfolgversprechend sind. Das dürfte bei Manor kaum der Fall sein.

Ich bin gespannt und wünsche alles Gute, Pascal Wehrlein!

Zumal Wehrlein in seiner jungen Karriere meinen Lieblingsrennwagen gefahren ist

Pascal Wehrlein im Design des VfB Stuttgart 2013 (Bild: Daimler AG)
Pascal Wehrlein im Design des VfB Stuttgart 2013 (Bild: Daimler AG)

 

 

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