Automobile Kurznachrichten 04/2016 – kleingehackt und mundgerecht

Fahrzeuge von Mercedes-Benz entsprechen in vollem Umfang den geltenden Vorschriften

Durch Medienberichte sowie Veröffentlichungen unterschiedlicher Institute und Organisationen wurde in den vergangenen Wochen wiederholt versucht, verschiedenen Automobilherstellern eine unrechtmäßige Beeinflussung der Emissionswerte ihrer Fahrzeuge nachzuweisen. Aktuelle Vorwürfe betreffen auch ein Produkt der Marke Mercedes-Benz. Den damit verbundenen Vorwurf der Manipulation weist die Daimler AG erneut auf das Schärfste zurück.

Fahrzeuge von Mercedes-Benz entsprechen nach Werksangaben in vollem Umfang den jeweils zum Zeitpunkt der Zulassung geltenden, landesspezifischen Vorschriften. Es bestreitet ja kein Hersteller, dass es Abweichungen zwischen Laborbetrieb und Realbetrieb gibt. Im Labor wird es immer ein genormtes Umfeld geben, eine bestimmte Temperatur, Drehzahl usw. – die Daten stimmen schon nicht mehr, wenn man Sitzheizung oder Klimaanlage einschaltet. Wenn es kalt ist oder heiß. Oder einen Bleifuß hat… Daher sind die Angaben aller Hersteller mit gleicher Vorsicht zu genießen.

Es ist aber ein Unterschied, ob man mittels Software auf dem Prüfstand andere Werte vorgibt, als sie sind oder ob man einfach mit dem Verlassen der normierten Testumgebung einen individuell verschiedenen Realverbrauch bekommt.

Spekulationen oder Interpretationen, dass mögliche Abweichungen zwischen Messwerten auf dem Prüfstand im Vergleich zum realen Fahrbetrieb nur durch Manipulationen erklärbar seien, weist Mercedes-Benz mit Entschiedenheit zurück. Ein Defeat Device, sprich eine Funktion, die die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlung unzulässig einschränkt, kommt bei nach Angaben von Mercedes-Benz nicht zum Einsatz. Auch verfügten die Fahrzeuge mit Stern über keine Funktion, die automatisch erkennt, dass sich das Fahrzeug auf einem Prüfstand befindet.

Mercedes-Benz unterstützt bereits seit Jahren vollumfänglich und aktiv die baldige Einführung des WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) sowie des Messverfahrens für die Real Driving Emissions (RDE). Beide Aktivitäten haben zum Ziel, dass Norm- und Realwerte künftig möglichst nahe beieinander liegen. Was auch das einzig sinnvolle ist – durch weltweit normierte Tests vergleichbare Daten zu erarbeiten. Dass ich diese nie erreichen werde, weiß ich. Dazu gebe ich zu gern Gas – aber wenn alle Motoren gleich getestet werden, kann man sie dennoch vergleichen.

Stilblüten: Abmahnungen für VW-Diesel-Händler

Die „Abmahnindustrie“ hat derweil ein neues Geschäftsfeld gefunden. Nun werden Händler abgemahnt, die VW-Dieselfahrzeuge inserieren und nicht auf die erforderlichen Nacharbeiten durch VW hinweisen. Ob das rechtmäßig ist, wird sich noch zeigen müssen, aber sicher gibt es auch viele Händler, die schon mal bezahlen, weil sie Angst vor weiteren Kosten haben. Denn die Abmahnungen betreffen ja nicht nur Vertragshändler, die gut von ihrem Hersteller informiert werden, sondern auch freie.

Mehr Power durch günstigen Benzinpreis

Nach Angaben des Centers Automotive Research der Uni Duisburg-Essen hat sich der sinkende Benzinpreis der vergangenen beiden Jahren auch auf die durchschnittliche Leistung der Neufahrzeuge ausgewirkt: 144 PS stehen da zu Buche – nachdem die Zahl zwischen 2011 und 2013 praktisch stagniert ist. Und wer kann sich noch erinnern, dass es auch mal Autos mit 30, 60 und 90 PS gab? Und dass ein „GTI“ mit 115PS ein echter „Renner“ war?

Das Lenkrad als kostenpflichtiges Extra?

Beim Google-Ei-Auto soll es ja schon so weit sein, denn im Grund wird das Auto komplett auf autonomes Fahren konzipiert. Bisher schreibt die Rechtsprechung jedoch vor, dass ein Fahrer „das letzte Wort“ haben muss und vor allem, dass er aktiv eingreifen kann – was ohne Lenkrad nicht mehr ginge. Dennoch meint Tesla-Gründer Elon Musk, dass in 15 Jahren Autos ohne Lenkrad der Normalfall sein werden.

007 Aston Martin DB10 aus „Spectre“ unterm Hammer

Wenn Du 1 bis 1,5 Mio britische Pfund (also auf jeden Fall rund 2 Mio. Euro) übrig hast, kannst Du den Wagen ersteigern. Nachteil ist allerdings, dass er keine Straßenzulassung hat. Und leider musst Du auch auf die Gimmicks verzichten, die den Wagen zum „Bond-Mobil“ machen. Also, kein Ausstieg per Fallschirm, keine Abschuss-Einrichtung für Raketen oder Gewehre – aber die Gewissheit, einen Wagen zu haben, der eigens für die Präsentation des neuen Bond-Films gebaut wurde. Denn die „Einsatzfahrzeuge“ aus dem Film, gibt’s nicht zu kaufen.

Nach spitzfindiger Lästerei hat die Versteigerung dann doch noch was Gutes: Der Erlös geht an „Ärzte ohne Grenzen“ – das ist ernsthaft eine gute Botschaft!

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